Erster schadstofffreier Linienbus

Nur Wasserdampf kommt aus seinem Auspuff: Der nach Herstellerangaben bundesweit erste mit einer Brennstoffzelle betriebene Linienbus hat am Montag, den 23. Oktober 2000 in Nürnberg seinen Betrieb aufgenommen. Der Tank des Prototyps enthält Wasserstoff, der im Brennstoffzellenmotor mit Sauerstoff reagiert.



Für zunächst sechs Monate wird der Bus auf den Linien der Verkehrs- Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) getestet. Es ist das erste Verkehrsunternehmen in Deutschland, das den Bus über einen längeren Zeitraum im Linienbetrieb einsetzt. Der Bus fährt leise und vibrationsfrei.

Tanken

Betankt wird der Bus im Betriebshof der VAG. Dort hat die Firma Linde eine transportable Wasserstofftankstelle eingerichtet. Diese besteht aus der Zapfsäule, einer Verdichtereinheit und einem Steuerschrank für den vollautomatischen Betrieb. Bis der Bus betankt ist, vergehen 30 Minuten, dann lagern in den neun Flaschen auf dem Dach des Busses rund 1500 Liter Wasserstoff, was für ungefähr 250 Kilometer reicht.

Wenn später mal Autos mit diesem Antrieb fahren sollen, muss erst das Tankstellen-Netz umgerüstet werden. In Deutschland kostet das rund eine Million Mark pro Station.

Der Antrieb

Das Antriebskonzept des Brennstoffzellenbusses besteht aus folgenden Komponenten: Auf dem Dach befindet sich das Speichersystem für druckförmigen Wasserstoff. Im Heck sind die Brennstoffzellen integriert. Sie produzieren Gleichstrom, der in der Leistungselektronik auf dem Dach in Wechselstrom gewandelt wird. Zwei ebenfalls im Heck untergebrachte elektrische Antriebsmotoren sorgen für den Vortrieb



Die Kosten

Der Bus ist das Ergebnis vierjähriger Forschung und kostete etwa 13 Millionen Mark. In zehn Jahren soll das Gemeinschaftsprojekt unter anderem der Firmen Siemens, Linde und MAN serienreif sein. Die Hälfte der Kosten deckt das Bayerische Wirtschaftsministerium.

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