Der Großvater moderner Unterhaltungselektronik

Emil Berliner ist ein US-amerikanischer Elektroingenieur deutscher Herkunft. Wegen des drohenden Militärdienstes wanderte er in die USA aus. 1887 erfand er dort das Grammophon, meldete das Patent aber in Berlin an.

Wie funktioniert ein Grammophon?

Zum Aufzeichnen der Tonschwingungen benutzte Berliner eine Kombination aus Schalltrichter, schwingender Membran und Schreibstift. Als Tonträger diente eine mit einer dünnen Wachsschicht überzogene Zinkplatte. Mit einer Nadel kratzte er das Metall frei. Mit Säure ätzte er zuletzt eine Rille in die Platte.

Dieser Spirale folgte die Abtastnadel vom Zentrum der Platte nach außen.

Dieses neuartige Verfahren der Aufzeichnung erleichterte die Vervielfältigung der Aufnahmen, so dass bereits ab 1892 Schallplatten in größerer Anzahl hergestellt werden konnten.

Vorläufer war der Phonograph

Der erste Mensch, dem es gelang, einen Ton festzuhalten, war der amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison. Im Jahre 1877 umwickelte er eine hölzerne Walze mit einer Zinnfolie. Mit Hilfe einer Kurbel, die an einem Ende befestigt war, konnte sie gedreht werden.

Dann verschloss Edison einen Trichter an seiner engsten Stelle mit einer Metallmembran, befestigte eine Nadel, deren Spitze genau auf der Zinnfolie auflag, und drehte die Walze mit der Kurbel. Dabei sang er ein Kinderlied.

Die Schallwellen seiner Stimme brachten die Membran zum Schwingen, diese bewegte die Nadel auf und ab, welche die Schwingungsmuster der Töne in die Folie ritzte.

Edison hatte den Phonographen erfunden.

Die Vermarktung der Musik beginnt

Berliners Gerät hat den Phonographen entscheidend verbessert: Da es nicht mehr mit Walzen, sondern bereits mit einer Schallplatte arbeitete, ließ sich die Aufzeichnung besser vervielfältigen.

1898 kaufte die Deutsche Grammophon Gesellschaft den Apparat und brachte ihn unter dem später berühmten Namen Grammophon auf den Markt. Von da an begann die weltweite Verbreitung der Unterhaltungsmusik.

Auf der Homepage des "Emil-Berliner-Instituts für auditive Kulturtechniken" findest du einen Lebenslauf des Erfinders.

(RR 21. 5. 2001)

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