Benjamin Franklin und der 1. Blitzableiter

Benjamin Franklin wurde am 17. Januar 1706 in Boston geboren. Eigentlich lernte er Drucker, doch berühmt wurde er als Naturwissenschaftler und Erfinder des Blitzableiters, aber auch als wichtiger Staatsmann und Mitverfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.

Franklin als Verleger

Benjamin Franklin wurde als zehnter Sohn eines Seifen- und Kerzenmachers in Boston im Jahr 1706 geboren. Bei seinem Halbbruder machte er eine Druckerlehre. Dann ging er nach Philadelphia. Dort arbeitete er wieder als Drucker. Nach einer Reise nach London, kam er wieder nach Phildalphia zurück und begann bald eine Karriere als Verleger.

Von 1730 bis 1748 brachte er die Pennsylvania Gazette heraus. Seine erfolgreichste Publikation war aber ein populäres Jahrbuch, "Poor Richard´s Almanc", das von 1733 bis 1758 erschien und Franklin sogar in Europa bekannt machte. Er war als Geschäftsmann äußerst erfolgreich und stiftete große Summen an Krankenhäuser, Bibliotheken und Schulen.

Franklin als Politiker

Schon früh engagierte sich Franklin gegen die Sklaverei. Von 1736 bis 1751 arbeitete er als Beamter, danach als Mitglied der Colonial Legislatur und als stellvertretender Postminister von Philadelphia. Außerdem repräsentierte er 1754 Pennsylvania im Albany Congress. Als Repräsentant der amerikanischen Staaten Pennsylvania, Georgia, New Jersey und Massachussetts ging er nach London.

Während er in England lebte, kam es zu Unruhen in den Kolonien. Franklin engagiert sich als Sprecher für die Rechte der Amerikaner. Zurück in Pennsylvania 1775 wurde er Mitglied des Kongresses. Bedeutend war, dass er als Mitglied des eingesetzten Komitees die Unabhängigkeitserklärung Amerikas ausarbeitete und sie 1776 mit unterzeichnete.

Nach zwei Jahren kehrte er als Diplomat nach Europa zurück. So leitete er als einer von drei Beauftragten in den Jahren 1776 bis 1785 die Verhandlungen, die zum Bündnis zwischen Frankreich und Amerika führten. Und er war maßgeblich am Friedensschluss mit England beteiligt.

1785 ging Franklin zurück nach Amerika. Er wurde Präsident des Supreme Executive Council of Pennsylvania. Zwei Jahre später wurde er auch Präsident der Gesellschaft gegen Sklaverei. Franklin hatte großen Anteil an der amerikanischen Verfassung von 1787 und war einer der bedeutensten Vertreter der Aufklärung in Amerika. Er vertrat liberale Gedanken und setzte sich für die Gleichheit der Menschen ein.

1790 starb Benjamin Franklin. Doch er hinterließ nicht nur ein politisches, sondern auch ein naturwissenschaftliches Vermächtnis.

Benjamin Franklin als Naturwissenschaftler

Franklin erforschte die Theorie der Elektrizität und Wärmestrahlung und erfand 1752 den Blitzableiter. Wie? Das könnt ihr euch hier in unserer Erlebniswelt genauer anschauen. Es sei nur so viel verraten: Während eines Gewitters ließ Franklin einen Drachen steigen. An das Ende der feuchten Drachenschnur hatte er einen Schlüssel befestigt. Sobald das Metall in die Nähe der Erde kam, sprühten Funken. Für Franklin war das der Beweis, dass es sich bei einem Blitz um eine elektrische Entladung handelte.

Franklin hatte übrigens Glück, dass er bei seinen Experimenten nicht getötet wurde. Denn die Stromstärke von Blitzen beträgt bis zu 100.000 Ampere bei Spannungen von mehreren Millionen Volt. Beim Einschlag entstehen Temperaturen von bis zu 30.000 Grad. Macht das also auf keinen Fall zu Hause selbst nach!

Übrigens erfand Franklin auch so genannte "Bifokalgläser", heute auch als Gleitsichtgläser bekannt. Das sind Brillen in deren Fassungen jeweils zwei Halblinsen eingesetzt werden, ein Brillenglas also unterteilt ist. Die obere Linse diente für das Sehen in die Ferne, die untere für das Sehen in die Nähe.

Schau dir die Funktion eines Blitzableiters bei Gewitter in der Erlebniswelt an.



Mehr erfährst du auch in unserem WAS IST WAS-Band 35: Erfindungen.

-ab-28.08.02 Text / Portrait: Stich von J.Thomson 1805, nach Original von J.A.Duplesis. Zeichnung aus WAS IST WAS Band 7 "Das Wetter".

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt