175 Jahre der Buntstift feiert Geburtstag

Jeden Tag wird er von Menschen auf der ganzen Welt benutzt. Der Buntstift ist eines unserer unentbehrlichsten Werkzeuge in der Kunst geworden. Schon seit 175 Jahren. Aber wie und wann wurde er erfunden? Und was hat sich seit damals an ihm verändert?

Am 26. Februar 1834 verkündete der Nürnberger Johann Sebastian Staedtler nach vielen Nachforschungen die Entwicklung des Buntstifts.

Es sei ihm gelungen, so schreibt er, "Rötelstifte hervorzubringen, welche in Hinsicht ihrer Güte alle früheren Sorten weit übertreffen. Sie lassen sich gleich den Bleistiften aufs Feinste spitzen und vortrefflich schreiben." Der Rötel ist eine feste rote Farberde, von der sich die Bezeichnung Rötelstift ableitet.

Bereits Johann Sebastian Staedtlers Vorfahren waren Bleistiftmacher. Schon 1662 wurde Friedrich Staedtler als Bleiweißsteftmacher in den Büchern der Stadt Nürnberg urkundlich erwähnt. Johanns Vater, Paulus Staedtler, produzierte ebenfalls Bleistifte. Dadurch konnte Johann Sebastian Staedtler schon viele Erfahrungen in der Produktion von Bleistiften sammeln, was ihm bei der Entwicklung seines Rötelstifts sehr half.

Die Geschichte nimmt ihren Lauf

Am 3. Oktober 1835 gründete Johann Sebastian Staedtler das gleichnamige Unternehmen. Das mittlerweile weltweit bekannte Unternehmen ist der größte europäische Hersteller von Bleistiften, Farbstiften und Radierern.

Anfangs wurden neben Rötel- und Kreidestiften hauptsächlich Bleistifte produziert. Eine der ältesten Marken des Unternehmens, die es bis heute gibt, heißt Minerva. Innerhalb weniger Jahre kamen weitere wie Mars oder Noris hinzu. Und auch die Buntstifte wurden weiter entwickelt. Schon ab 1887 gab es 48 verschiedenen Farben.

Wie entsteht ein Buntstift?

Die Mine eines Buntstiftes wird aus verschiedenen Stoffen gemacht. Dazu gehören unter anderem Fette und Wachse. Am Wichtigsten sind aber die Farbpigmente. Das sind farbige Stoffe, wie der Rötel. Diese Stoffe werden mit weiteren vermischt, zusammen gepresst und luftgetrocknet.

Bei den Bleistiften werden die Minen in Öfen gebacken werden, um hart zu werden, aber  das geht bei Buntstiften nicht. Wegen der Fette und Wachse halten die Minen große Hitze nicht aus. Während die Minen trocknen, werden in zurecht geschnittene Brettchen zehn Rillen gefräst. Die werden mit Leim gefüllt und die getrockneten Minen dann hineingelegt. Oben drauf kommt wieder ein Brettchen mit zehn gefrästen Rillen und Leim. Anschließend werden die Stifte in der typischen Form aus den Brettchen gefräst. Dann werden die Stifte lackiert.

Der Buntstift heute

Es ist nicht bei den originalen Buntstiften geblieben. Im Laufe der Jahre wurden sie ständig weiter entwickelt. Heute gibt es zum Beispiel Aquarellfarbstifte, die zum Malen mit Wasser geeignet sind. Damals hatten Stifte die typische sechskantige Form. Die gibt es noch immer, aber inzwischen werden auch Stifte mit einer dreikantigen Form hergestellt.

Für Freizeit und Arbeit



Ursprünglich erfand Johann Sebastian Staedtler den Buntstift als Malwerkzeug für Künstler. Noch heute ist er vor allem im künstlerischen Bereich vielseitig einsetzbar. Allerdings ist er auch ein beliebtes Malutensil für die restliche Bevölkerung geworden. Besonders aus den Federmäppchen von Schülern ist er kaum wegzudenken.

Hier erfahrt ihr ganz genau, wie Buntstifte hergestellt werden.

Die Homepage von Staedtler: http://www.staedtler.de

Text: Julia Sterzik, 17.02.2009; Fotos: Buntstifte im Kreis: Chevre: GNU 1.2; Buntstifte von vorne: Tomomarusan: GNU 1.2; verschiedenfarbige Buntstifte: KMJ: GNU 1.2

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