14. April 1929: Das erste Autorennen durch Monaco

Vor 90 Jahren fand das erste Straßenrennen des Motorsports statt. Zum ersten Mal wurde damals der Große Preis von Monaco ausgefahren. Noch heute ist dieses Rennen etwas ganz Besonderes im Formel-1-Zirkus.


Was ist so besonders in Monte Carlo?

Durch enge Gassen, zwischen den Häuserzeilen hindurch, durch die kurvigen Straßen der Stadt an der Riviera Monte Carlo ist der einzige Kurs, der direkt durch die Stadt führt. Deshalb zählt der Grand Prix von Monaco noch immer zu den spektakulärsten Rennen in der Formel 1. Umrahmt wird das sportliche Ereignis von teuren Yachten, dem Spielkasino, den Reichen und Schönen der Rivieraküste, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen. So bekommt dieses Rennen ein ganz besonderes Flair.

Foto: Der enge Stadtkurs am Hafen von Monaco vorbei hat seine ganz besondere Atmosphäre.

Höchste Anforderung an die Fahrer

Der legendäre brasilianische Rennfahrer Nelson Piquet verglich ein Rennen in Monte Carlo mit Rad fahren im Badezimmer. Man muss schon geschickt sein, schnell reagieren und klug fahren, will man seinen Wagen heil und erfolgreich ins Ziel bringen. Und vor allem darf der Fahrer den Start nicht verschlafen, denn in Monte Carlo gibt es kaum eine Gelegenheit zu überholen, es ist einfach viel zu eng und zu gefährlich. Deshalb fordert dieser Kurs die Rennfahrer auch auf eine ganz andere Art heraus, als alle anderen Kurse.

Der Vorteil dieses Kurses liegt darin, dass auch Fahrzeuge, die technisch nicht optimal sind, die vielleicht anderen Wagen technisch unterlegen sind, eine Chance haben, wenn der Pilot genügend fahrerisches Können besitzt. In Monte Carlo entscheidet nicht Geschwindigkeit, sondern Köpfchen.


Der Sieger des ersten Grand-Prix Rennens in Monaco war der Brite William C. F. Grover-Williams auf Bugatti. Der deutsche Fahrer Rudolf Caracciola belegte auf Mercedes den dritten Platz. Die Rundenlänge hat sich seither kaum verändert, noch immer ist sie 3,328 Kilometer lang und damit im Vergleich zu anderen Kursen relativ kurz. Auch die Geschwindigkeit, die in Monaco gefahren wird, ist im Vergleich zu den anderen Rennen eher langsam. Kein Wunder, bei all den engen Passagen und Kurven. Und noch eine Besonderheit: Nur in Monte Carlo müssen die Fahrer ihren Rennwagen durch einen Tunnel fahren.

Foto: Solche engen Haarnadelkurven sind in Monaco keine Seltenheit.



Das erste Formel-1-Rennen

Als die Formel 1 1950 in die erste richtige Saison startete, war Monaco von Anfang an als Grand Prix mit von der Partie. Von Beginn an zählte dieses Rennen auch zur Meisterschaftswertung, neben Großbritannien, der Schweiz, Belgien, Frankreich und Italien sowie den 500 Meilen von Indianapolis.

Am 21. Mai 1950 fand das erste Formel 1 Rennen in Monte Carlo statt. Schon damals waren alle, die Rang und Namen im Fürstentum hatten, vertreten. Viele Prominente sahen zu, als der Argentinier Juan Manuel Fangio nach 100 Runden von je 3,18 Kilometer als erster über die Ziellinie fuhr. Am Ende der Saison sollte Guiseppe Farina mit 30 Punkten die erste Weltmeisterschaft für sich entscheiden.

Seit dieser ersten Formel 1 Saison wurde in Monte Carlo jedes Jahr gestartet.


Höchste Anforderungen an die Ausrichter


Damit so ein Straßenrennen überhaupt durchgeführt werden kann, ist ein unglaublicher Aufwand vonnöten: 32 Kilometer Leitplanken werden für eine Runde benötigt und installiert. Riesige Gitter sollen die Zuschauer schützen. Dazu sorgen 500 Streckenposten, 100 Ärzte und 100 Feuerwehr-Beauftragte, 120 Sanitäter und genauso viele Feuerwehrmänner sowie einige Taucher für Sicherheit.

Dieses Jahr findet das berühmte Autorennen übrigens am 25. Mai statt.  

Foto: Damit das Rennen problemlos abläuft, muss die Straße in einen Formel-1-Kurs verwandelt werden.



-ab-akt. 10.04.14- Text / Foto: aus "WAS IST WAS Formel 1"; Hafen: Ivelin Vraykov (pd); Kurve: Snowdog (pd); Rennen: Steve Gregory (cc-by-sa 2.0)

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