Windenergie am Schneebergerhof Teil III

Windenergie wird immer wichtiger. Ihr kennt sicher die großen Windräder, die an besonders windreichen Orten in Deutschland stehen. Eine dieser riesigen Windkraft-Anlagen findet man am Schneebergerhof in Gerbach in Rheinland-Pfalz. Die Anlage wird erneuert, und wir sind für euch dabei...

Ein Teil des neuen Turms steht schon.

Warum wird die Anlage erneuert?


Das Erneuern der Anlage ist eine Repowering-Maßnahme. Damit beschreibt man das Ersetzen alter Elektrizitätswerke durch leistungsstärkere Vertreter. Denn mit fortschreitender Technik werden auch die elektrischen Generatoren immer kleiner und somit auch leistungsfähiger. Nun wird auch die Windkraft-Anlage am Schneebergerhof II gegen ein neues Modell ausgetauscht.


Mit dem großen Kran werden die Teile nach oben befördert.



Der Turmbau beginnt


Der fast 200 Meter hohe Turm der neuen Windkraft-Anlage besteht aus vorgefertigten Betonteilen. Hergestellt werden diese in Betonwerken in Magdeburg, Emden und Aurich. Von dort werden die bis 100 Tonnen schweren Einzelteile auf Schiffen bis nach Trier gefahren, wo sie dann auf Tiefbettfahrzeuge verladen. Das sind spezielle Schwertransporter mit denen die hohen Teile auch unter Brücken hindurch fahren können.


Wenn der Turm später einmal steht, erkennt man, dass er nach oben konisch zuläuft. Dass heißt, der Fuß des Turms ist um einiges breiter als das obere Ende. Deshalb gibt es auch verschiedene Teile. Unten am Fuß benötigt man einen großen Radius, sodass man drei Schalen zusammensetzt. Weiter oben sind es dann Halbschalen und ganz oben Vollsegemente.


Hier sieht man, dass der Turm nach oben hin dünner wird.

Gut geklebt


Damit die Betonschalen einen Ring bilden, müssen fest miteinander verbunden werden. Mit einer Betonlösung werden die einzelnen Segmente zu einem Ring verklebt (verpagelt heißt das in der Fachsprache). Dann werden die Ringe aufeinander gesetzt. Zwischen ihnen sorgt ein spezieller Betonkleber auf Epoxidharzbasis für den sicheren Halt.


Achtung Goldregen!


An jeder Schicht sind acht Monteure beschäftigt und jeweils zwei Mann am Kran, die den Ring nach oben befördern. Zwei bis drei Männer sind für die Montage oben am Turm zuständig, während der Rest unten die Teile vorbereitet. Die Firma Enercon arbeitet im Zweischichtbetrieb.


Der neue Turm im Vergleich mit den anderen Windkraft-Anlagen.



Obwohl die Arbeiter in der luftigen Höhe gut gesichert sind, kann es schon mal brenzlich werden. Sie sind gut drei bis vier Stunden am Stück oben mit der Arbeit beschäftigt. Wenn man einmal auf die Toilette muss, kann man den Monteur nicht einfach schnell abseilen. Dann schreit er: Achtung, Goldregen!, und unten sollten lieber alle schnell auf die Seite gehen.


Bald geht es weiter mit unserer Serie über die Windkraft-Anlage am Schneebergerhof...






11.08.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: juwi-Gruppe/Löffler

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