Die Woche der Sonne

Vom 9. - 17 Mai 2009 findet zum dritten Mal die Woche der Sonne statt, in der bundesweit über die Vorteile und Möglichkeiten von Solarwärme und Solarstrom informiert wird. Sie ist Teil der "European Solar Days", die in zehn europäischen Ländern im Mai gefeiert werden. Die Schirmherrschaft für die deutsche Solarwoche hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel übernommen.

Fünf Millionen Menschen in Deutschland nutzen die Kraft der Sonne. Damit es noch mehr werden, wurde die weltweit größte Solar-Kampagne Woche der Sonne ins Leben gerufen. Sven Plöger, Klimaexperte und TV-Meteorologe, verspricht vom 09.-17. Mai sonnige Tage in ganz Deutschland mit über 4.800 Veranstaltungen rund um die Solarenergie. Bürger erfahren auf regionalen Informationsveranstaltungen, wie sie mit der Sonne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, Energiekosten sparen und mit ihrem Hausdach noch Geld verdienen können.

Rezept gegen den Klimawandel

Würden alle fossilen Brennstoffe (Holz, Kohle, Erdöl, Gas) der Erde für die Energieerzeugung verbrannt, fiele eine Energiemenge an, die von der Sonne in lediglich drei Tagen auf die Erde einstrahlt. Mit Solarenergie sind nicht nur gute Aussichten für diese Woche garantiert., weiß Sven Plöger. Wirft man einen Blick in die Zukunft ist klar, dass die Erneuerbaren Energien das einzige Mittel sind, den Kampf gegen den menschengemachten Anteil am Klimawandel zu gewinnen. Sonnenenergie liegt dabei im Rennen weit vorne. Sie liefert uns 5.810 Mal so viel Energie, wie wir derzeit global verbrauchen. Es gilt also, die Sonne mit ihrem Angebot noch stärker anzuzapfen.

Solarinitiativen, Solarhandwerker und Kommunen informieren vor Ort über die Möglichkeiten der privaten Nutzung von Solarstrom und Solarwärme. Ob Sonnenfest, Beratertag oder Solarbootrennen, für jeden Geschmack ist etwas dabei.



Wie funktioniert eine Solarzelle?

Solarzellen bestehen aus Silizium. Die Siliziumblöcke werden in zirka 0,5 Millimeter dicke Scheiben zersägt. Diese Scheiben werden mit verschiedenen Fremdatomen dotiert, das heißt gezielt verunreinigt. Das sorgt für ein Ungleichgewicht in der Siliziumstruktur. Es entstehen zwei verschiedene Schichten: die positive p-Schicht und die negative n-Schicht.



Auf der n-Schicht entsteht ein so genannter Elektronenüberschuss, da das zugesetzte Fremdatom mehr Elektronen besitzt als das Silizium (vier). Das heißt, es schwirren freie Elektronen auf dieser Seite herum.

Im Gegensatz dazu fehlen auf der positiven Seite (p-Schicht) Elektronen, da das hier zugesetzte Fremdatom weniger freie Elektronen besitzt als Silizium. Es entstehen so genannte Löcher.

Nun wandern die freien Elektronen von der n-Schicht zur p-Schicht und füllen die Löcher aus.

Je mehr Licht (also Energie) nun auf die Zelle fällt, desto beweglicher werden die Elektronen. Das bedeutet, sie können weiter wandern.

 

Wenn man nun die Solarzelle an einen Verbraucher (Motor, Diode und ähnliches) anschließt, bewegen sie sich bevorzugt in diese Richtung (vorstellbar als Sogwirkung).

Da der Stromfluss wie ein Kreislauf funktioniert, kommen immer wieder Elektronen auf der n-Schicht an, die dann wieder auf die p-Schicht wandern. Dieser Elektronenfluss bewirkt, dass Strom fließt und somit leuchtet zum Beispiel die Glühbirne oder der Motor dreht sich.

Wusstest du schon?

In Deutschland gibt es 800 Millionen Quadratmeter solargeeignete Dachfläche. Mit 15 Quadratmetern Kollektorfläche lassen sich in einem wärmegedämmten Einfamilienhaus bereits 30% des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser solar decken.

Das Interesse an Solarenergie wächst weiter. 2008 wurden über 300.000 neue Solaranlagen auf deutschen Dächern installiert. Rund fünf Millionen Bundesbürger leben inzwischen in Gebäuden, die über eine eigene Solaranlage zur Wärme- oder Stromgewinnung verfügen. Preissteigerungen bei Strom- und Wärme sowie der Klimawandel lassen Millionen Verbraucher umdenken.

Die Politik macht mit

Unterstützt wird die Woche der Sonne durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und die Schirmherrschaft von Sigmar Gabriel. Die Aktionswoche in Deutschland wird vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. unter anderem in Kooperation mit Handwerks-, Umweltverbänden und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund veranstaltet. Sie ist Teil der European Solar Days, die in 14 europäischen Ländern vom 15.-22. Mai durchgeführt werden.

Rund ums Thema

Alle Veranstaltungen zur Woche der Sonne 2009 sind im Veranstaltungskalender unter www.woche-der-sonne.de gelistet.


Text: RR - 11.05.2009; Bilder: Tessloff-Verlag, Bundesverband Solarwirtschaft (Pressefoto Sven Plöger)

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