Zu viel am PC - bin ich computersüchtig?
Der Computer und das Internet bieten unbestritten viele Vorteile. Ihr könnt zum Beispiel bei WAS IST WAS surfen und eine Menge erfahren und Spaß haben. Doch ihr habt hoffentlich noch andere Hobbys, oder? Etwa nicht? Dann besteht die Gefahr, dass ihr computersüchtig seid. Wir erklären euch was das heißt und was man dagegen tun kann.
Mehr als 90 Prozent der Jugendlichen nutzen das Internet täglich. Und es gibt eine Menge spannender Felder, sich zu informieren, zu unterhalten oder mit anderen in Kontakt zu treten: Mailen, Zeitschriften und Blogs lesen, chatten, Clips auf YouTube oder Myspace anschauen. Und ohne die sozialen Netzwerke wie facebook, twitter oder schüler/studiVZ läuft gar nichts mehr.Foto: Schon die Kleinen üben sich am Computer.
Die Vielfalt des Internets
Die Vielfalt, die das Internet mittlerweile bietet, ist für die meisten Kinder und Jugendlichen von Vorteil. Sie lernen, sich selbständig Informationen zu beschaffen, holen sich Hilfe für die Schularbeiten und Referate, produzieren eigene Websites, bearbeiten Bilder und erstellen eigene Videos und Texte.
Kontrollverlust
Doch alles, was Spaß macht, birgt auch Gefahren. Für viele ersetzt das Geschehen in der Community die reale Welt, das Internet wird zur Sucht. PC-Sucht äußert sich in dem unwiderstehlichen Verlangen, den Computer zu benutzen. Das Gefühl für Zeit geht beim Chatten, Spielen und Surfen völlig verloren. Dagegen haben auch Hunger, Durst und Müdigkeit keine Chance. Über 2 Prozent der Kinder und Jugendlichen sollen schon abhängig sein, weitere vier Prozent gelten als stark gefährdet.
Täglicher Kick
Das Phänomen Internet wird auch von Wissenschaftlern erforscht. Sie sagen: Viele Jugendliche brauchen den täglichen Kick indem sie immer wieder neue, spannende Inhalte finden. Andere die Aufmerksamkeit und Anerkennung. Sie lechzen regelrecht danach, dass Internet-Freunde auf das reagieren und das kommentieren, was sie zuvor gepostet haben.
Foto: Permanent "online" - was ist noch normal, was schon Sucht?
Wenn Spaß zur Sucht wird
Wer über 35 Stunden in der Woche am Computer (einschließlich Playstation und Nintendo) verbringt, sollte sich ernsthaft Gedanken machen. Aber die Dauer der Nutzung macht nicht allein die Sucht. Viele vernachlässigen plötzlich ihre echten Kontakte zu Familie und Freunden, werden schlecht in der Schule, können sich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr schlafen und reagieren gereizt, aggressiv oder beleidigt auf Computerverbote.
Test - seid ehrlich!
Du kannst dich leicht selbst testen, ob du schon abhängig oder zumindest gefährdet bist: Sitzt du lieber am PC als etwas mit deinen Freunden zu unternehmen? Sind die Internetkontakte wichtiger als echte? Vernachlässigst du essen, Hausaufgaben machen und aufräumen um so schnell wie möglich, am besten gleich nach der Schule vor dem PC zu sitzen? Ist dir Rechtschreibung im Internet egal und leiden schon deine Schulnoten dadurch? Gibt es immer wieder Streit mit deinen Eltern zum Thema Computer? Wenn du alle oder die Mehrzahl der Fragen mit Ja beantwortet hast, solltest Du die Notbremse ziehen.
Mach dir einen Plan!
Der beste Weg ist, dass du dir selbst internetfreie Zeiten verordnest. Überlege dir selbst wie lange du am Tag surfen und spielen darfst und schreib dann ehrlich auf, ob du das Limit eingehalten hast. Wenn du es nicht selber schaffst, bitte deine Eltern den Computer zu einer vereinbarten Zeit abzuschalten. Du kannst auch eine bestimmte Stundenzahl für die ganze Woche festlegen. So darfst du z.B am Wochenende länger am PC sitzen, dafür unter der Woche kürzer.
Jungs in Gefahr
Schon die Kleinen sollten bedächtig an das Thema Computer herangeführt werden. Bei jüngeren Kindern bis zehn Jahren sind im Idealfall immer die Eltern dabei. Und hier die Empfehlungszeiten für alle Altersgruppen: Kinder bis 8 sollten nicht mehr als 1 Stunden am Computer sitzen, bis 12 Jahre nicht mehr als 1,5 Stunden, bis 14 oder 15 nicht mehr als zwei Stunden. Ab 15 sind 4 Stunden am Tag das absolute Maximum.
Foto: Computer ja, aber mit zeitlichen Grenzen.
Hilfe von den Profis
Besonders gefährdet süchtig zu werden sind übrigens Jungs zwischen 15 und 18 Jahren.
Wer das Problem gar nicht mehr in den Griff bekommt und selbst aufgestellte Regeln oder die der Eltern nicht helfen, der sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mehr Infos unter www.berlin-suchtpraevention.de. .
Nic 19.05.2011 / Fotos: Leipziger Messe GmbH (Games Convention)
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