Wie viel Energie verbraucht das Internet?

Das Internet ist zu unserem täglichen Begleiter geworden. Fast jeder nutzt es, um sich schnell zu informieren, zu spielen oder in sozialen Netzwerken unterwegs zu sein. Doch wie viel Energie verbrauchen wir dadurch?

Wo kommen die Informationen her?

Wenn man am eigenen Computer sitzt, denk man so gut wie nicht über den Energieverbrauch des Internets nach. Der PC braucht nicht so viel Strom, da kann das virtuell existierende Internet auch nicht so viel verbrauchen. Aber das Internet hört nicht beim eigenen Schreibtisch auf. Irgendwo müssen die ganzen Informationen herkommen.


Das geschieht in riesigen Rechenzentren, die das Internet mit Informationen speißt. Diese Zentren müssen unablässig mit großen Mengen Energie versorgt werden, damit sie am Laufen gehalten werden können. Und es gibt nicht nur ein paar wenige Rechenzentren auf der Welt, sondern immens viele.

Foto: Große Rechenzentren sind zwar unscheinbar, aber verbrauchen Unmengen an Strom.

Was verbraucht eine Google-Anfrage?

Wenn man im Internet etwas sucht, so ist der effizienteste und meist genutzte Weg die Suchmaschine Google. Hier kann man in Sekundenschnelle auf Millionen von Daten zugreifen und man findet sofort, was man sucht. Eine Suchanfrage bei Google verbraucht Strom, der einem CO2-Austoß von 200 Milligramm entspricht.

Das klingt erstmal nach recht wenig, da man 1000 Mal so viel Energie braucht, um ein Auto einen Kilometer lang fahren zu lassen. Wenn man sich aber überlegt, wie viele Anfragen Google täglich erhält, ändert sich das. Auf alle Anfragen bezogen, kostet Google pro Stunde genausoviel Energie, wie ein Auto auf 12.000 Kilometern Fahrt an CO2 ausstößt.

 

Abbildung: Alle gelben und roten Länder haben überall Internetzugang.




Wie viel Energie kostet das Surfen?

Wie groß der gesamte Energiebedarf des Internets tatsächlich ist, kann man nur schätzen. Mittlerweile nutzen über 2,5 Milliarden Menschen das Internet fast täglich. Damit steigen natürlich Suchanfragen und Webseitenbesuche deutlich an. Schätzungen gehen davor aus, das die Rechenzentren auf der ganzen Welt zirka 152 Milliarden Kilowattstunden im Jahr verbrauchen. Das ist genug Energie, um Großbritannien für fast fünf Monate zu versorgen.

Wenn man noch bedenkt, welche weiteren elektrischen Geräte, wie Computer, Netzwerk-Hardware und Kühler, am Internet hängen, steigt der Energiebedarf ins Astronomische. Internet-Versandhäuser wie Amazon müssen ihre Waren zudem erst noch versenden. Auch das kostet Energie und CO2.

Wie kann man das Internet sparsamer machen?

Es gibt viele Entwürfe, wie Rechenzentren effizienter gemacht werden können. Zum Beispiel gibt es die Idee, mit der anfallenden Wärme anliegende Gebäude zu beheizen und so Energie zu sparen. Von Google kam der Entwurf für schwimmende Rechenzentren, die mit Meerwasser gekühlt werden.


Einige Forscher glauben, mit einer kleinen Reduzierung des Datenstroms Energie sparen zu können. Wenn man den Datenstrom um einige Millisekunden langsamer machen würde, könnte man angeblich 50 Prozent der Energie einsparen. Da das Internet immer weiter wächst, sollte man sich ernsthaft Gedanken über Wege zum Energiesparen machen.




Foto: Nicht nur von zu Hause, sondern auch in Internet-Cafés oder mit WLAN kann man heute fast überall surfen.


17.07.2011 // Text: Jan Wrede; Bilder: Rechenzentrum: Florian Hirzinger (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0), Vorschau: Rock1997 (GNU 1.2, cc-by-sa 1.0, 2.0, 2.5, 3.0), Karte: (pd), Internet-Cafe: HyprE (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0)

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt