Sie wollen nur dein Bestes - dein Geld!

Kinder und Jugendliche sind in den letzten Jahren immer mehr zu einem Wirtschaftsfaktor geworden: Laut einer Studie haben die rund 6 Millionen Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren mehr als sechs Milliarden (6000 Millionen) Euro zur Verfügung. Einige Firmen wollen von eurem Geld auch was abhaben.

Die Studie hat auch gezeigt, dass es in den Händen der sechs bis 13-jährigen rund 1,6 Millionen Handys gibt. Damit sind Kinder, seid ihr, zu einer wichtigen so genannten "Zielgruppe" geworden. Deshalb kann man auf Musiksendern, aber nicht nur dort, mittlerweile den Eindruck gewinnen, dort läuft mehr Werbung als Musik, besonders für Klingeltöne und Handylogos. Aber auch wenn die Werbung lustig und bunt ist - jede Werbung will euch etwas verkaufen, will also euer Geld. Wir zeigen euch, wo Gefahren lauern.

Zunächst gibt es zwei Arten von Handy-Verträgen: Pre-Paid und Post-Paid. Das ist Englisch und bedeutet sinngemäß soviel wie "im Voraus bezahlt" (Pre-Paid) oder "auf Rechnung" (Post-Paid). Egal, welche Art von Handy-Vertrag man abschließt, solange man nicht 18 Jahre alt ist, muss ein Elternteil einen solchen Vertrag abschließen.

Pre-Paid Handys haben den Vorteil, dass man eine feste Summe, ein festes Budget, hat, dass man abtelefonieren kann. Wenn das Budget verbraucht ist, dann macht es nur noch "Tuut, tuut...." und man muss eine neue Karte kaufen (aber man behält seine Handy-Nummer). Karten gibt es meist im Wert von 15,-, 25,- und 50,- Euro.

Der Nachteil ist, dass ein Pre-Paid Handy teurer in der Anschaffung ist und auch die Telefon-Verbindungen mehr kosten, als mit einem normalen Handy-Vertrag. Dafür hat man besseren Überblick über das, was man vertelefoniert. Und die Gefahr ist geringer, auf einen der betrügerischen SMS-Chats hereinzufallen - wenn die Karte leer ist, kann man einfach nicht mehr weitermachen.

Post-Paid Handys sind zunächst in der Anschaffung günstiger, weil man mit dem Kauf eines Handys auch gleichzeitig einen Vertrag, meist über zwei Jahre, mit einem bestimmten Netzbetreiber abschließt. Der weiß dann, dass ihr in den nächsten zwei Jahren nur über ihn telefoniert.

Deshalb kann er einen Teil des Gerätepreises selbst bezahlen und die Handys in den Läden zu einem geringeren Preis verkaufen (="subventionieren"), als sie eigentlich wert sind. Denn diesen Zuschuss wird er in den nächsten zwei Jahren über eure Handy-Rechnung sich von euch wieder holen. Die Handys sind also nur scheinbar billiger, ihr zahlt den Preis aber über eure Gesprächsgebühren im Verlauf der Zeit.

Klingeltöne ohne Ende



Jetzt hat man ein tolles, WAP und GPRS-fähiges polyphones Handy mit bewegtem Logo und will natürlich auch, dass es tutet und blinkt. In den Fernsehspots der Klingelton- und Handylogo-Anbieter geht es auch wild und bunt und laut zu, und das mit Absicht: Denn dadurch wird man von dem wichtigen Text abgelenkt, der unten am Bildschirm eingeblendet ist und in dem steht, was das ganze tatsächlich kostet.

Ein lauter Soundtrack läuft, ein verrücktes Küken oder noch verrücktere Frösche springen über den Bildschirm, womöglich leuchtet irgendwo noch das Wörtchen "kostenlos". Da kann man leicht etwas übersehen und in Versuchung geraten, einfach etwas zu bestellen. Das kann aber schnell ein teurer Spaß werden.

Denn in der Werbung taucht zwar überall immer das Wörtchen "Kostenlos" oder "gratis" oder "umsonst" auf. Aber dabei wird oft verschwiegen, dass man sich kostenpflichtig anmelden muss, oder nicht nur ein Logo, sondern ein ganzes Paket ("Abonnement") erhält: Man bekommt dann nicht nur den Klingelton oder das Logo, das man ursprünglich wollte, sondern im Verlauf einer Woche oder eines Monats noch weitere, die man gar nicht haben wollte - bezahlen muss man sie trotzdem.

Auch wenn also überall, besonders im Internet, die genannten Wörtchen ("Umsonst", "gratis", "kostenlos") auftauchen - kein Hersteller hat etwas zu verschenken, irgendwo ist immer ein Haken. Meist im Kleingedruckten und sehr kompliziert formuliert, so dass man nur schwer durchschaut, was eigentlich gemeint ist.

Weiter geht es im zweiten Teil des Artikels mit betrügerischen SMS-Chats und Tips für eigene kostenlose Klingeltöne - Einfach unten auf "Falsche Freunde" klicken!

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