Der Computer ist 65

Der Z3 gilt als erster programmgesteuerter Rechenautomat und Vorläufer des modernen Computers. Der Z3 wurde am 12. Mai 1941 von dem Deutschen Konrad Zuse in Betrieb genommen. Damit hat er drei Jahre vor dem US-Amerikaner Howard H. Aiken den Computer erfunden.


Schon seit 1936 baute Konrad Zuse Rechenmaschinen, doch erst der Z3 verdiente diesen Namen auch. Mit Unterstützung der "Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt" gelang Zuse damit der Durchbruch. Das Gerät, das er am 12. Mai 1941 vorführte, war so groß wie drei Kühlschränke. Das Rechenwerk war mit 600 Relais ausgestattet, der Speicher mit über 1.800.

Heute ist jeder Taschenrechner effektiver. Bemerkenswert ist aber, das die ganze Grundarchitektur und die Grundprinzipien dieser Maschine größtenteils mit einem modernen Computer überein stimmen.

Faulheit als Triebfeder

Zuse kam am 22. Juni 1910 als Sohn eines Postbeamten zur Welt, studierte Bauingenieurwesen und arbeitete als Statiker in den Henschel-Flugzeugwerken. Weil ihm die zeitraubenden statischen Berechnungen ein Greuel waren, machte er sich Gedanken über eine Maschine, die ihm diese Arbeit abnehmen sollte. Der "eigenen Faulheit wegen", wie er zugab.

Computer in Heimarbeit

Zwischen 1936 und 1938 baute Zuse die erste programmierbare Rechenmaschine. Die Blechteile des 2 mal 2 Meter großen Monstrums hatte Zuse selbst zurechtgesägt. Das Gebilde aus Blech, Kurbeln, Glasplatten und Programmwalzen nannte Zuse Z1. Es beinhaltet alle Bauteile auf, die auch moderne Computer aufweisen: Der eigentliche Rechner, Speicher und eine Ausgabeeinheit.

Das Original wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Ein Nachbau steht heute im Berliner Museum für Verkehr und Technik.

Keine patentwürdige Erfindung

Während Bill Gates mit einem einzigen Betriebssystem zum reichsten Mann der Welt wurde, konnte Zuse mit seiner Erfindung kein Geld machen. 26 Jahre lang stritt er um die Urheberrechte, bis 1967 die Richter entschieden, dass keine "patentwürdige Erfindung" vorliege. Trotzdem hat Konrad Zuse über 50 Patente angemeldet, vom Verkaufsautomaten bis zur Programmiersprache "Plankalkül. Der Tüftler fand aber kaum Förderer und bezeichnete sich selbst als "gescheiterten Kapitalisten".

Auf der Seite der Konrad-Zuse-Gesellschaft findest du einen Lebenslauf des Erfinders.

Hier findest du eine Multimedia-Show über Konrad Zuse und seinen Rechner.

Auf der Homepage von Horst Zuse, dem ältesten Sohn Konrad Zuses, findest du weitere Informationen über den Erfinder des Computers.

(Text: RR 7. 5. 2001 - überab. 2006; Foto: Horst Zuse)

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