Apple und IBM Doppeljubiläum der Computerpioniere

Am 1. April 1976 wurde Apple gegründet, 1981 brachte IBM den ersten PC und 1986 den ersten Laptop heraus, den PC Convertible. Er wog rund 5,4 kg. Apple bevorzugt heute leichtere Geräte. Der mp-3-Player i-Pod ist erfolgreicher als jeder Computer.


Steve Wozniak konstruierte 1976 einen gebrauchsfähigen kleinen Computer. Am 1. April 1976 gründete der damals 26jährige zusammen mit dem 21jährigen Steven P. Jobs die heute weltbekannte Firma Apple . In einer Garage, so will es die Gründungslegende, entwickelten und produzierten die beiden Jungunternehmer die erste funktionstüchtige PC-Platine, den legendären Apple I.

Erster Abnehmer von 50 Apple I-Platinen war Paul Terrel, Inhaber des "Byte Shop" für Computerkomponenten.

Der erste Apple-Computer

Für 666.66 Dollar stand der Apple I ab Mai 1976 in den Byte Shops zum Verkauf. Mit "Byte into an Apple" (Deutsch, Beiss in den Apfel! das ist aber ein Wortspiel, dass nicht wörtlich übersetzt werden kann, denn ein Byte ist eine Gruppe binärer Symbole, die der Computer als eine Einheit verarbeitet.) warb die Verkaufsanzeige für "das erste preiswerte Mikrocomputersystem mit Bildschirmanschluss und 8 Kilobyte RAM auf einer einzigen PC-Karte". Mit dieser Verkaufsanzeige, so eine der Legenden, war auch die Idee für das heutige Apple-Logo, den Apfel mit Biss, geboren.

Den ersten kommerziell erfolgreichen Mikrocomputer brachte Apple 1977 auf den Markt, den Apple II.

Der erste PC

Der Computer Welt-Konzern IBM war damals schon der führende Hersteller von Computern, doch diese Großrechner waren kühlschrankgroße Ungetüme, die sich keine Privatperson gekauft hätte. Der Name IBM steht als Abkürzung für International Business Machines. Schon vor dem Zeitalter des Personalcomputers war IBM vor allem als Hersteller von Schreibmaschinen groß im Geschäft. Zunächst hatte sich IBM aus dem Geschäft mit Kleincomputern herausgehalten und den Markt Firmen wie Apple, Atari und Commodore überlassen.

Offiziell beginnt die Geschichte des PC erst mit dem heute legendären IBM 5150 PC, der am 12. August 1981,in New York vorgestellt wurde.

Das Gerät startete einen Siegeszug ohnegleichen. Bald war IBM Marktführer und setzte einen Standard, der von vielen kleineren Firmen nachgeahmt wurde. Besonders die Entwickler von Software mussten sich am Marktführer orientieren.

IBM-kompatibel

Das bedeutete bis weit in die neuziger Jahre hinein, dass ein Gerät (z. B. Drucker, Monitor, Scanner) oder ein Programm mit den PCs von IBM zusammenarbeiten kann. Es war auch eine Garantie dafür, dass sich ein PC, der nicht von IBM gebaut wurde, so verhielt, wie sein Vorbild.

Die Bezeichnung galt als Gewährleistung für die von IBM gesetzten Standards. Dazu gehörte auch das Betriebssystem MS-Dos von Microsoft. Nachdem der Software-Riese mit Windows eigene Wege ging, wurde bald nicht mehr von IBM- sondern von Windows kompatiblen Rechnern gesprochen.

Nicht IBM-kompatibel waren immer schon die Rechner von Apple. Diese laufen mit dem Betriebssystem Mac-OS.

Der erste Laptop

1986 stellte IBM den ersten Laptop-Computer vor, den PC Convertible. Das Modell Convertible wog rund 5,4 kg.  Mit einem Prozessor des Typs Intel 80C88 lief  dieser Laptop damals genau so wie die aktuellen Bürorechner der PC/XT Klasse. Das LCD Display konnte vom Hauptgehäuse abgenommen werden. Standardmäßig wurde der Convertible mit zwei Diskettenlaufwerken vom 3.5 Zoll Typ mit einer Kapazität von jeweils 720 KByte ausgeliefert. Der Laptop war ein tragbarer Computer mit den vollen Möglichkeiten eines stationären Personalcomputers. Heute ist der Bildschirm eines Laptops im Deckel untergebracht, und die Tastatur fest ins Gehäuse eingebaut. Als Bezeichnung für tragbare Computer hat sich heute meist das kleinere und handlichere Notebook durchgesetzt.

Erfolg durch Musikdateien.

Im Dezember 2004 entschied sich IBM zum Ausstieg aus dem Geschäft mit PCs und verkaufte die PC-Sparte zum 1. Mai 2005 für 1,75 Milliarden US-Dollar an den chinesischen Computerhersteller Lenovo. Davor wurde bereits die Festplattensparte an Hitachi verkauft.

Apple fertigt und verkauft immer noch Computer. Durch attraktives Design und neue Kooperationen schickt sich die Firma an, dem Giganten Microsoft echte Konkurrenz zu machen. Immerhin beruht das erfolgreiche Betriebssystem Windows auf der Idee der ersten Mac-Oberfläche von Apple.

Am 6. Juni 2005 gab Steve Jobs bekannt, dass Apple die Macintosh-Produktlinie in den Jahren 2006 und 2007 nach und nach auf Prozessoren von Intel umstellen wolle. Apple hatte in den Jahren zuvor durch die i-Pod-Produktreihe auch zahlreiche Benutzer von Microsoft Windows gewonnen.

Überhaupt ist der kleine mp3-Player zur eigentlichen Apple-Erfolgsgeschichte geworden. Im vierten Quartal 2005 machte Apple einen Gewinn von 430 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 3,7 Milliarden. Von diesem Umsatz machen die Computer gerade mal 3,4 Prozent aus, der Rest hing direkt oder indirekt mit dem i-Pod zusammen. 76 Prozent aller 2005 verkauften mp3-Player waren i-Pods. 82 Prozent aller Musikdownlods im Internet erfolgten durch den iTunes Music Store.

Die Erfolgsgeschichte der Firma Apple dürfte noch lange anhalten. Allerdings dürften mp3-Player wohl bald von Handys abgelöst werden. Sony hat hier nicht umsonst den guten alten Walkman wiederbelebt. Aber vielleicht entdeckt Apple ja auch noch das Mobiltelefon als lukrativen Markt ...

RR 3. 4. 2006

Bilder: Tessloff

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