Semper Architekt und Revolutionär

Gottfried Semper ist einer der bedeutendsten deutschen Architekten und Architekturtheoretiker des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 29. November 1803 in Hamburg geboren, studierte in München bei Friedrich von Gärtner, ging 1826 nach Paris und bereiste dann Italien und Griechenland, wo er die Baukunst der Antike studierte.


Semperoper in Dresden

Wirkungsstätte Dresden

In Dresden , wo Semper ab 1834 als Architekturprofessor tätig war schuf er sein berühmtestes Bauwerk: die Oper. Erbaut von 1838 1841, 1869 abgebrannt, 1871-78 verändert wieder aufgebaut, 1945 zerstört, 1985 rekonstruiert.

Pompeji an der Elbe


Portrait Sempers

15 Jahre wirkte er als Professor und Direktor der Bauschule, als vielbeschäftigter Architekt, Designer, Städteplaner, Gutachter, Denkmalpfleger in Dresden. Einige seiner Bauten sind so populär und werden untrennbar mit seinem Namen verbunden. Die Sempergalerie und eben die Semperoper. Semper baute sie im Stil der Hochrenaissance. In der Elbstadt schuf er außerdem die Synagoge und zahlreiche Villen und die Gemäldegalerie, die an den Zwinger anschließt. Aber es gibt auch Arbeiten, die eher im Verborgenen liegen; die von ihm gestalteten Innenräume im Japanischen Palais gehören dazu.

Teilnahme am Maiaufstand

Der Wendepunkt im Leben des Architekten war die Dresdner Mai-Revolution 1849. Semper beteiligte sich wie Richard Wagner aktiv an dem Aufstand. Als die Kämpfe beendet waren, musste er für seine Teilnahme bezahlen. Die neue erzkonservativen Regierung setzte Semper auf die Liste der zu verfolgenden Personen. Er musste Deutschland verlassen.

Steckbrieflich gesucht


Polytechnikum in Zürich

Semper ging nach Paris und anschließend nach London. Auf Wagners Vermittlung hin konnte er 1855 am neu gegründeten Polytechnikum in Zürich die Professur für Architektur übernehmen. Er erhielt 5.000 Franken Jahresgehalt und konnte seine Familie die Ehefrau Berta und seine sechs Kinder - nach Zürich holen. Hier entstanden das neue Gebäudes des Polytechnikums, das 1864 fertig gestellt wurde und 1870 das Stadthaus von Winterthur.

Station in Wien


Burgtheater in Wien

Schließlich erhielt Semper die Aufträge aus Wien und Dresden, die vielleicht mit seinem Namen am meisten verbunden sind: 1869 zum Ausbau der Wiener Hofburg, des Burgtheaters und 1870 zum Neubau des zweiten Dresdner Hoftheaters. 1871 zog er, nach dem Tod seiner Frau, nach Wien.

Tod auf der Erholungsreise

Nach langen Auseinandersetzungen mit einem Wiener Architekten-Kollegen, erkrankte Semper. Auf einer Reise nach Italien wollte er sich erholen. Doch am 15. Mai 1879 starb Semper in Rom, wo er auf dem dortigen protestantischen Friedhof begraben wurde. Seine Grabstätte ist noch heute erhalten und zu besichtigen.

Auf Sempers Spuren

In Dresden wir eine Tour auf Sempers Spuren angeboten, daneben ist eine Ausstellung im Sächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Schloßplatz 1, mit Architekturzeichnungen zu Dresdner Bauten zu sehen. Geöffnet Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr.

27.11.03 / sw Bildmaterial: www.dresden-tourist.de

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