Kenzo Tange

Vor 105 Jahren, am 4.9. 1913 wurde der Architekt Kenzo Tange in Sakai, Japan, geboren. Er wurde weltweit berühmt und gilt als Begründer des Neuen Bauens in Japan. Bekannt wurde er unter anderem mit dem Friedensmuseum Hiroshima oder der Planung der Weltausstellung 1970 in Osaka.


Der Sonnenturm von Taro Okamoto entstand als Wahrzeichen der Weltausstellung Expo '70 in Osaka. Tange plante die Ausstellung und entwarf das Dach des Festplatzes. Moja/GFDL

Kenzo Tange wurde am 4. September 1913 in Sakai, Japan geboren. Nach einem Architekturstudium an der Universität Tokio arbeitete er kurz und studierte zusätzlich noch Stadtplanung.


Als Stadtplaner beschäftigt man sich damit, wie man eine Stadt aufbaut, damit sowohl Geschäftsleute als auch Bürger sich gleichermaßen wohl fühlen. So fühlen sich Senioren eher in einem Park wohl, während Jugendliche eher das Bedürfnis nach einem Skatepark haben.


Der Sitz von Fuji TV wurde 1994 von Tange entworfen. In der goldenen Kugel finden Ausstellungen statt. Abendstrom/GFDL



Verkehrsführung und Umweltschutz sind zwei weitere wichtige Bereiche, um die sich Stadtplaner kümmern müssen. Diese Kenntnisse konnte Tange in den von den Kämpfen des zweiten Weltkriegs zerstörten japanischen Städten anwenden.


Nachdem er als Assistent an der Universität gearbeitet hatte, eröffnete er 1961 ein eigenes Ingenieurbüro, das noch heute unter dem Namen Kenzo Tange Associate existiert. Im Laufe der Jahre wurde er zu einem gefragten Dozenten und er unterrichtete unter anderem am renommierten Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.), an der Harvard Universität in Princeton und Yale.


Die Kathedrale St. Marien ersetzte 1955 die im zweiten Weltkrieg zerstörte Holzkirche. Entstanden ist dieser Sitz der Erzdiözese Tokyo mit Hilfe des Kölner Diözesanbaumeisters Wihelm Schlombs und mit finanzieller Unterstützung durch das Erzbistum Köln. Morio/GFDL

Tange versuchte, die traditionelle japanische Bauweise mit modernen, avantgardistischen Ideen zu verbinden. Er wollte westliches und östliches Bauen zu etwas neuem kombinieren. Das gelang ihm besonders mit seinem Plan für das Friedensmuseum in Hiroshima, das er Anfang der 1950er Jahre entwarf. Dieses Gebäude machte ihn international bekannt.


1967 betätigte er sich als Städteplaner im italienischen Bologna und für die italienische Stadt Catania entwarf das neue Viertel Librino für 60 000 Einwohner. Die Computerfirma Olivetti beauftragte ihn mit dem Entwurf des Firmenhauptquartiers in Japan.


Weitere berühmte Bauwerke und Projekte Tanges sind die Hallen für die Olympischen Spiele 1964 in Tokio und die Planung für das Gelände der Weltausstellung Expo '70 in Osaka. Das Yoyogi-Stadion wurde zur Olympiade 1964 in Tokyo genutzt. 10 500 Menschen haben darin Platz. Heute wird es als Eishockeyhalle genutzt. Es war Vorbild für die Konstruktion des Münchner Olympiastadions.

Aktuell erregte er zuletzt 1991 Aufsehen, als er ein neues Verwaltungsgebäude für Tokio im Stadtteil Shinjuku baute. 1987 erhielt Tange die höchste Auszeichnung unter Architekten, den Pritzker-Preis.


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Text: -jj- 4.9.2008

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