Karl Friedrich Schinkel ein Architekt prägt Berlin

Schinkel gehört zu den bedeutendsten deutschen Architekten seiner Zeit. Neben seiner Planungs- und Bautätigkeit wirkte er auch als Städteplaner, Denkmalschützer und Maler, er schuf Entwürfe für Bühnendekorationen und Einrichtungsgegenstände. Außerdem war er leitender Beamter der Baubehörde des preußischen Königs.


Portrait Schinkels von 1839

Vor 225 Jahren, am 13. März 1781, wird Karl Friedrich Schinkel in Neuruppin (heute Brandenburg) geboren. Schinkels Vater stirbt bereits 1787, auch seine Mutter und zwei seiner vier Geschwister sterben, bevor Schinkel 20 Jahre alt ist.




Schinkel wird Architekt  



Schinkels berühmtestes Gebäude: Das Konzerthaus in Berlin.



In Berlin absolviert Schinkel ab 1798 eine Ausbildung beim Architekten David Gilly, mit dessen Sohn Friedrich er die Firma Privatgesellschaft junger Architekten gründet. Sein Studium an der Berliner Bauakademie schließt Schinkel mit großem Erfolg ab. Dass sein Freund Friedrich Gilly 1800 stirb, trifft Schinkel hart.

Nach einer zweijährigen Studienreise, die ihn durch Italien und Frankreich führt, muss sich Schinkel zunächst mit kleineren Aufträgen über Wasser halten. Erst 1810 geht es aufwärts: dank der Vermittlung durch Wilhelm von Humboldt wird Schinkel zum Oberbau-Assessor und steigt in den folgenden Jahren die Laufbahn als preußischer Baubeamter weiter auf. Er reist regelmäßig durch Preußen um die staatlichen Bauprojekte zu überwachen.

Schinkel-Bauten 


  

 Neue Wache



Altes Museum Berlin 

Ab etwa 1810 kann Schinkel auch seine eigenen Gebäudeentwürfe verwirklichen. Die meisten dieser Bauwerke stehen in Berlin und Umgebung. Am berühmtesten ist wohl das Konzerthaus am Gendarmenmarkt, das in der Zeit von 1818 bis 1821 errichtet wurde. Aber auch die Neue Wache, das Alte Museum und die Friedrichswerder'sche Kirche stammen von ihm.  


Links: Friedrichswerdersche Kirche, rechts: Schloss Babelsberg.

Am Schloss Babelsberg, an dem Schinkel mit beteiligt war, sieht man, dass er keineswegs nur im klassizistischen Stil baute. Das Schloss soll nämlich an eine mittelalterliche Burg erinnern und weist daher gotische Elemente auf.

Schinkel ist jedoch auch außerhalb Berlins tätig, so baut er am Kölner Dom mit, schuf die Altstädtische Hauptwache in Dresden, den Elisenbrunnen in Aachen und viele andere Bauwerke.

Schinkels Tätigkeit beschränkt sich nicht auf das Entwerfen und Verwirklichen von Gebäuden. Er überlegt sich auch Gesamtkonzepte zur städtebaulichen Entwicklung Berlins. Auf seinen Reisen malt Schinkel Landschafts- und Architekturbilder. Außerdem entwirft er Bühnenbilder für eine Vielzahl von Thematerstücken und Einrichtungsgegenstände von Tisch und Bett über Fußböden bis hin zu Vasen und Geschirr. 

Auch als er berühmt wird, ist er sich nicht zu fein, Entwürfe anzufertigen, die andere Künstler verwirklichen.

Schinkel arbeitet gewissenhaft und flexibel, aber wohl auch zu viel. Die Überlastung macht ihn krank. Seit 1828 muss er regelmäßig auf Kur gehen, doch ab 1836 erkrankt er schwer und stirbt 1841 mit 60 Jahren.

Fotos von vielen Schinkel-Bauten findet ihr hier.

Text: LM 09.03.06, Fotos: alle GFDL, Fotografen: Konzerthaus und Altes Museum: Manfred Brückels, Neue Wache: Falkue; Friedrichswerdersche Kirche: Dieter Brügmann; Portrait nach einer Kreide-Zeichnung von Franz Krüger. 

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt