Hindenburgdamm ist 75

Am 1. Juni 1927 wurde die rund zehn Kilometer lange Eisenbahnverbindung Sylts mit dem Festland vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg im nordfriesischen Dorf Klanxbüll eröffnet. Der Auftakt stand unter keinem guten Stern: Wenige Stunden nach dem Durchschneiden des Bandes wurde ein Gleiskontrolleur auf dem Damm von einem Zug erfasst und getötet.

Ein Kraftakt mit Rückschlägen

Der erste offizielle Zug war schon drei Tage vorher durch das Nordsee-Watt gedampft - ein Sonderzug mit 150 Presseleuten aus dem In- und Ausland. Von 1923 an hatten rund 1500 Arbeiter den Damm als stabiles Fundament für die Bahngleise gebaut. Mehrere Sturmfluten behinderten das große Werk. Die Arbeiter bewegten 3,6 Millionen Kubikmeter Erde und 320 000 Tonnen Gestein.

Autos fahren huckepack

Anfangs fuhren wöchentlich gut 70 Züge über den Hindenburgdamm, davon zwei Schnellzüge. Zur Sommerzeit brauste täglich ein Schnellzug voller Urlauber von Berlin über Hamburg direkt bis Westerland. Die Fahrzeit betrug neun Stunden. Schon 1932, fünf Jahre nach der Einweihung, wurden die ersten Autos «huckepack» auf die Nordseeinsel gebracht. Ursprünglich hatte der Hindenburgdamm nur ein Gleis, seit 30 Jahren ist er zweigleisig.

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