Der Suezkanal: Die Verbindung zum Roten Meer

Am 30. November 1854 wurde die Genehmigung zum Bau des Suezkanal erteilt. 15 Jahre später wurde er mit großem Pomp eröffnet. Die Verbindung des Mittelmeers mit dem Golf von Suez verkürzte den Seeweg von Europa nach Indien um knapp 7000 Seemeilen.


Frühe Idee

Bereits im 13. Jahrhundert vor Christus hatte eine Verbindung zwischen dem Nildelta und dem Roten Meer existiert. Dieser Kanal, der entweder auf Anordnung des ägyptischen Herrschers Sethos I. oder Ramses II. gegraben worden war, wurde in der Folgezeit immer wieder vernachlässigt. Im 8. Jahrhundert nach Christus gab man schließlich alle Bemühungen auf, den Kanal in gutem Zustand zu erhalten.

Ohne einen verbindenden Kanal zwischen Mittelmeer und Rotem Meer musste man immer ganz Afrika umfahren, wenn man mit dem Schiff nach Indien gelangen wollte. Eine Verbindung würde also den Seeweg um 7.000 Seemeilen verkürzen, sodass man die Reise mit erheblich geringerem Zeitaufwand zurücklegen konnte.

Nutzung für 99 Jahre

Erst im 19. Jahrhundert wurde wieder eine Verbindung zwischen Mittelmeer und dem Golf von Suez geplant und auch durchgeführt. Der französische Diplomat und Ingenieur Ferdinand Marie Vicomte des Lesseps entwarf den schleusenlosen Kanal von Port Said nach Suez.

Er gründete auch eine internationale Gesellschaft unter französischer Hoheit, die mit dem osmanischen Vizekönig Ägyptens eine 99jährige Nutzungsfrist vereinbarte. Am 30. November 1854 wurde die Baugenehmigung erteilt, und die Arbeiten wurden begonnen. Nach fast 15 Jahren Bauzeit konnte der Suezkanal am 17. November 1869 endlich eröffnet werden.

Zankapfel Suezkanal

Vor Ablauf der europäischen Nutzungsrechte beanspruchte der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser 1954 den Kanal als ägyptisches Eigentum und sperrte den Golf von Akaba für israelische Schiffe. Am 29. Oktober drangen israelische Truppen trotzt weltweiter Proteste in Ägypten ein, während französische und britische Militärs die Kanalzone besetzten. Diese wurde bald durch UN-Truppen eingenommen und Israel zog sich zurück, nachdem wieder freier Zugang zum Golf von Akaba zugesichert worden war.

In den 60er und 70er Jahren spielte der Suezkanal immer wieder eine wichtige Rolle in den Konflikten zwischen Israel und Ägypten. Im sogenannten Sechstagekrieg von 1967 wurde er geschlossen, nachdem mehrere Schiffe versenkt worden waren und die Fahrrinne blockierten. Erst am 5. Juni 1975 kam es zur Wiedereröffnung. 1979 wurde den Israelis im Friedensvertrag mit Ägypten die uneingeschränkte Nutzung des Suezkanals gewährt.

Der Kanal ist heute immer noch ein wichtiger Knotenpunkt für die Frachtschifffahrt.

Wichtiger Knotenpunkt

Nach einem Ausbau, bei dem der Kanal vertieft wurde, ist er seit 2010 auch für Supertanker passierbar. Der Suezkanal ist 162 Kilometer lang und hat seit 2010 eine Wassertiefe von 24 Metern. Die Verbindung zwischen Mittelmeer und Rotem Meer ist auch heute noch ein wichtiger und viel genutzter Verkehrsknotenpunkt für die Containerschifffahrt, weil sie die Reise in den Indischen Ozean extrem verkürzt.

Nic