Kati Wilhelm

Sie ist eine der angesagtesten Sportlerinnen Deutschlands, wurde 2006 Sportlerin des Jahres und auch ihr habt sie in unserer WAS IST WAS Umfrage zu eurer beliebtesten Sportlerin gekürt - die Biathletin Kati Wilhelm. Mehr über ihr Leben, ihren sportlichen Werdegang und einiges zum Thema Biathlon lest ihr hier.

Kati Wilhelm wurde am 2. August 1976 in Schmalkalden in Thüringen geboren. Von Klein auf konzentrierte sie sich sehr auf den Sport, ganz besonders aufs Langlaufen, dass sie ab 1983 im Trainingszentrum im heimischen Steinbach-Hallenberg lernte. Mit 14 Jahren wechselte Kati aufs Sportgymnasium in Oberhof im Thüringer Wald, wo sie 1995 Abitur machte.

Wie lernt man auf einem Sportgymnasium?

Der Unterricht und das Leben auf einem Sportgymnasium verläuft anders als an einer herkömmlichen Schule. Der Tagesablauf ist darauf ausgerichtet, Training und Unterricht zu verbinden. Da der Bewegungsunterricht und die Sportarten einen großen Teil der Zeit einnehmen ist der allgemeine Lehrplan reduziert. Meist ist ein Internat angeschlossen, weil viele Schüler aus weiter entfernten Orten kommen.

Die Klassenzusammensetzung richtet sich nach den Sportarten der Kinder. Besonders talentierte Schüler, die oft bereits in jungen Jahren Leistungssport ausüben, besuchen sehr kleine Klassen, gelegentlich erhalten sie sogar Einzelunterricht um in kurzer Zeit intensiv lernen zu können.

Sportgymnasien ermöglichen es Leistungssportlern trotz des Trainings und der Wettkämpfe, die ihren Lebensrhythmus bestimmen, einen Schulabschluss wie das Abitur zu erreichen, mit dem sie nach Beendigung ihrer aktiven Sportlerkarriere noch einen anderen Beruf ergreifen können. Viele Sportler absolvieren auch schon während ihrer aktiven Zeit ein Fernstudium.

Hauptfeldwebel Kati Wilhelm

Gleich nach dem Abitur ging Kati Wilhelm zur Sportfördergruppe der Bundeswehr in Oberhof. Hier belegt sie derzeit den Rang eines Hauptfeldwebels. Mit den 18 deutschen Sportfördergruppen unterstützt die Bundeswehr die Bundesregierung bei der Förderung des Hochleistungssports.

Kati wird Skijägerin

1999 wechselte Kati vom Langlauf zum Biathlon. Sie probierte das Schießen einfach mal aus und es klappte auf Anhieb gut. Von nun an musste sie sich auf zwei sehr verschiedenen Sportarten konzentrieren. Das Besondere am Biathlon ist nämlich gerade deren Verbindung: beim Langlauf müssen die Athleten körperlich bis an ihre Grenzen gehen und einen Puls von bis zu 180 Schlägen pro Minute erreichen um dann von einem Moment auf den anderen am Schießstand konzentriert und ruhig ihr Ziel anzuvisieren.

Katis Karriere

In der Saison 2000/2001 startete Kati erstmals beim Biathlon-Weltcup. Schon bei ihrem dritten Weltcuprennen erreichte sie eine Podestplatzierung und wurde dritte. Bei ihrer ersten WM 2001 errang sie auf Anhieb die Goldmedaille, in der Staffen errang sie Silber. Zu einer der erfolgreichsten Athletinnen wurde Kati bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City (USA).

Im Sprint bekam sie Gold, beim Verfolgungsrennen Silber. Auch in der Staffel mit Katrin Apel, Uschi Disl und Andrea Henkel holte sie Gold. Im Gesamtweltcup belegte sie damals Platz acht und arbeitete sich kontinuierlich nach vorn: 2004/05 erreichte sie Platz zwei und ein Jahr später sogar den ersten Platz.

Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin durfte Kati die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier tragen, was eine große Ehre für jeden Sportler darstellt. Die Goldmedaille gewann sie in der Verfolgung und sie wurde sowohl bei der Staffel als auch im Massenstart zweite und war damit die erfolgreichste Biathletin dieser Olympiade. Für dieses hervorragende Ergebnis wurde sie 2006 zur Sportlerin des Jahres gewählt.

Leistungen 2009

Auch in den Jahren danach errang sie weiterhin Medaillen und erkämpfte sich 2009 bei den Weltmeisterschaften in Südkorea zweimal Gold für Sprint und Einzel sowie zweimal Silber im Verfolgungsrennen sowie in der Staffel. Den Gesamtweltcup verpasste sie 2009 nur ganz knapp. Da sie den gleichen Punktestand hatte wie ihre Konkurrentin Helena Jonsson aus Schweden, diese jedoch einen Sieg mehr zu verzeichnen hatte, ging Platz eins an die Schwedin.

32 und noch lange nicht müde

Obwohl Kati Wilhelm schon auf viele Jahre aktiven Leistungssport zurückblickt denkt sie noch nicht an ein Ende ihrer Karriere. Die Olympischen Winterspiele 2010 hat sie fest im Blick. Trotzdem bereitet sie sich auch bereits intensiv auf ein Leben nach dem Biathlon vor sie absolviert ein Fernstudium für internationales Management an der Fachhochschule Ansbach.

Mehr über die beliebte Sportlerin lest ihr auf ihrer Internetseite.

Text: Liane Manseicher, 30.03.09; Fotos 1,2 und 5: Ingo Peters / Bildrechte: Deutsche Sport-Marketing, Fotos 3 und 4: Picture Alliance - www.kati-wilhelm.de.

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