Freestyle: Der kreativste Alpinsport

Freestyle Ski ist die moderne Bezeichnung für Skiakrobatik oder Trickskilauf. Bei dieser spektakulären Sportart zeigen die Athleten während des Abfahrtslaufes waghalsige Manöver und Figuren in der Luft. Und die sollen nach Möglichkeit auch noch möglichst elegant ausschauen.

Die Geschichte des Freestylesports beginnt fast zeitgleich mit der des normalen Skilaufens. Ein Norweger namens Mathias Zdarsky, der übrigens auch Erfinder der ersten brauchbaren Skibindung war, machte sogar noch vor dem ersten Torlauf in der Geschichte des alpinen Rennsports akrobatische Experimente im Schnee. Am 19. März 1905 überraschte der exzellente Turner seine Freunde auf der Piste plötzlich mit Walzerdrehungen, Stocküberschlägen und freien Salti auf Skiern.

Seit 1992 olympisch

Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich aus diesen anfänglichen Spielereien eine anerkannte und bedeutende Variante des weißen Sports. Allerdings wurde das Kunstskilaufen bald durch den alpinen Rennsport verdrängt und feierte erst um 1950 sein Comeback in den USA. 1988 gehörte Freestyle Ski zu den Demonstrations-Sportarten bei den Winterspielen in Calgary. 1992 wurde das Buckelpisten-Fahren offiziell dem olympischen Programm zugefügt. Vier Jahre später folgte das Springen.

Buckelpiste

Unter dem Buckelpistenfahren versteht man eine besonders aggressive, kraftraubende Art des Skifahrens. Im Wettkampf muss eine Steilstrecke von 24 bis 32 Grad Gefälle mit einer Länge von 200 bis 270 Metern durchfahren werden. Die Piste ist wie der Name schon sagt extrem buckelig. Da die Hänge sehr steil sind, gehört neben guter Kondition auch eine gehörige Portion Mut zum Buckelpistenfahren. Wichtig ist, dass die Sportler die Buckel nicht umfahren, sondern sie auf elegante und rhythmische Weise überwinden. Während der Fahrt müssen spontan zwei Sprünge ausgeführt werden, wobei Kurs und Laufrhythmus nur minimal unterbrochen werden dürfen. Der Kreativität ist dabei keine Grenze gesetzt. Bis auf Salti ist alles erlaubt.

Parallel-Buckelpiste

Nach dem KO-System funktioniert das Parallel-Buckelpistenfahren. Dabei starten zwei Fahrer gleichzeitig nebeneinander. Es geht allerdings nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um den Fahrstil. Es kann also auch der schnellere Fahrer verlieren, wenn seine Ausführungen schlechter sind als die seines Konkurrenten.

Springen (englisch: Moguls, Aerials)

Noch spektakulärer als die Buckelpiste ist für den Zuschauer das Freestyle-Springen. Sicher habt ihr auch schon einmal im Fernsehen gesehen, wie die Akrobaten durch die Luft wirbeln, um am Ende meist doch wieder richtigherum auf ihren Skiern zu landen. Profis springen in sechs bis acht Metern Höhe drei Salti mit vier Schrauben, manche sogar mit fünf.

Kombination

Wenn sich ein Freestyler an allen drei klassischen Disziplinen beteiligt, hat er auch die Möglichkeit, Kombinationspunkte zu sammeln. Da die extremen Anforderungen jedoch eine Spezialisierung erfordern, gibt es kaum Fahrer, die im Springen genau so gut sind wie in der Buckelpiste.

DJ sorgt für Stimmung

Das Besondere bei den Freestyle-Wettkämpfen ist das Drumherum. Die Kommentatoren sind keine normalen Sportmoderatoren, sondern eher mit DJ`s vergleichbar. Sie legen während der Vorführung der Sportler Musik auf und animieren das Publikum zum Anfeuern der Teilnehmer.

Nic 08.02.2002

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