Tag des Kusses

Am 6. Juli ist der Welttag des Kusses. Küssen kann man in unterschiedlichster Form, oft ist es sogar sehr gesund. Entstanden sein soll das Küssen aus dem Fütterungsverhalten der Tiere. Geküsst wird aber nicht nur unter Liebenden ...

Weltweit wird der 6. Juli als der Tag des Kusses gefeiert. Als erstes fällt einem dabei natürlich der Liebeskuss ein. Aber es gibt unterschiedliche Formen des Küssens, die nicht alle mit direkter körperlicher Zuneigung zweier Menschen zu tun haben. Aber sozial im Sinne der Demonstration von Anerkennung und Zusammengehörigkeit ist Küssen immer.

Über die Entstehung des Küssens gibt es unterschiedliche Theorien. Eine besagt, das Küssen habe sich aus der Mund-zu-Mund-Fütterung entwickelt, die im Tierreich und auch bei einigen Völkern verbreitet ist. Eine andere Theorie nimmt an, dass das Küssen sich aus dem Saugen an der Mutterbrust entwickelt hat.

Küssen ist die beste Medizin

Fest steht, dass Küssen eine sehr gesunde Angelegenheit ist. Auch wenn beim Zungenkuss bis zu einem Schnapsglas voll Speichel unter den Küssenden getauscht wird. Ein intensiver Zungenkuss ist also eine Art Schluckimpfung. Ein Kuss unter Liebenden tut Körper und Seele gut. Wer viel küsst, bei dem heilen Wunden schneller. Auch werden Schmerzen gelindert. Das liegt daran, dass intensives Küssen verschiedene Körpersysteme gehörig in Wallung bringt.

Neben Insulin und Adrenalin, zwei wichtigen Hormonen, die mit Aufregung und Energie zu tun haben, werden auch Endorphine ausgeschüttet. Das sind körpereigene Substanzen, die ein Hochgefühl verursachen. Küssen wirkt also in gewissem Sinne wie eine Droge. Auch steigt die Atemfrequenz: Statt etwa 20 Atemzügen pro Minute wird bis zu 60 Mal geatmet.

Ebenso steigt die Herzfrequenz, die Durchblutung des Körpers wird also verbessert. Auch werden über 30 Gesichtsmuskeln in Bewegung versetzt beim Küssen. Weil vermehrt Speichel fließt, ist Küssen gut für die Zähne. Denn Speichel stärkt den Zahnschmelz. Küssen ist also das Geheimrezept gegen Stress, gegen Falten und für blitzende Zähne. Die geschilderten Effekte treten aber nur bei intensiven Küssen zwischen Liebenden auf.



Küssen zur Begrüßung

Es küssen sich aber nicht nur Menschen, die sich lieben. Auch zur Begrüßung wird ein Kuss eingesetzt. Wer wen wie oft wohin küsst, ist dabei von Land zu Land unterschiedlich. Mehr über das richtige Begrüßungsküsschen erfahrt ihr, wenn ihr dem Link am Ende des Artikels folgt.

Der Nasenkuss der Eskimos

Das sich Eskimos per Nasenkuss begrüßen, ist so nicht richtig. Zwar nähern sie sich in der Tat mit der Nase einander an. Doch dabei handelt es sich um einen so genannte Riechgruß. Dabei beschnuppert man quasi sein Gegenüber. Das ist in Tibet, Thailand oder der Mongolei verbreitet und zeigt auch den asiatischen Ursprung der Eskimos an.

Der Handkuss

Der Handkuss ist eine Form der Ehrerbietung. Edelleute pflegten diese Sitte der besamanos besonders am Spanischen Hof. Später wurde diese Art der Anerkennung und Unterwerfung dann von den Habsburgern weiter kultiviert. Heute zeugt noch die Begrüßungsfloskel Küss die Hand! davon.

Laut Freiherr von Knigge, der viele Benimmregeln aufschrieb, wird der Handkuss nur angedeutet. Damen dürfen Handschuhe dabei anbehalten. Für den Mann gehört es sich, während des Handkusses den Augenkontakt zur Geküssten nicht zu unterbrechen. Ein, wenn auch unbeabsichtigter, Blick auf das Dekollete der Dame brächte beide in Verlegenheit. Aber auch so genannten Würdenträgern wie Bischöfen und Königen wird von Untergebenen mit einem angedeuteten Handkuss ihre Ehrerbietung gezeigt.

Füße küssen?

Eine Steigerung der Unterwerfung ist der Fußkuss. Manchmal wurde er aus Dankbarkeit gebraucht, was sich auch in unserem Sprichwort ich könnte dir die Füße küssen zeigt. Oft ist er jedoch Ausdruck unterschiedlichster sozialer Stellung. Im Mittelalter hatte er sogar eine rechtliche Bedeutung: wenn der Lehensnehmer dem Kaiser die Füße küsste oder Fürsten dem Papst, dann war das so etwas wie eine Vertragsunterschrift und bedeutete die Anerkennung der Macht.

Bruderküsse

Auf Bildern in den Nachrichten sieht man ab und zu, wie sich Politiker küssen. Früher sah man das noch öfter, denn besonders Politiker aus sozialistischen Staaten küssten sich demonstrativ, um die Verbundenheit ihrer Völker zu demonstrieren. Oft war es ein Kuss auf die Wange, manchmal aber auch auf den Mund aber ohne Zunge!

Ein Kuss als Verrat

In Kriminalfilmen kommt dem Kuss oft eine andere Bedeutung zu: Bedeutet er eigentlich Liebe und Zuneigung, so wird in Spielfilmen über die Mafia der Todeskuss dargestellt, bei dem der Küssende dem Geküssten damit das Zeichen gibt, dass er getötet werden soll. Der berühmteste scheinheilige Kuss war wohl der sprichwörtlich gewordene Judaskuss, mit dem Judas Jesus an die von den Hohepriestern ausgesandten Schergen verriet.

Wissen ums Küssen

In England darf eine junge Frau geküsst werden, wenn sie unter dem Mistelzweig steht, der zu Weihnachten über der Tür angebracht wird.

Als Bussi-Bussi-Gesellschaft werden oft Reiche und Prominente bezeichnet, die sich gern ins Licht der Öffentlichkeit begeben. Zur Begrüßung wird dabei, gerne etwas übertrieben, auf die Wangen geküsst. Dabei ist wichtig, wer wen wohin küsst, denn das sagt etwas über den sozialen Status aus.

Vorsicht zur Karnevalszeit im Rheinland: Im Zuge der allgemeinen Ausgelassenheit werden auch recht freizügig Bützkes, kleine freche Küsse auf Mund und Wange verteilt.

Ganz wichtig: Auch wenn man sich bei intensiven Küssen mit einem erkälteten Partner anstecken kann, so kann die tödliche Immunschwächekrankheit AIDS nicht durchs Küssen übertragen werden!

Wenn ihr wissen wollt, ob auch im Tierreich geküsst, wird dann findet ihr hier mehr Informationen.

Hier gibts die Informationen zu Begrüßungsküssen in anderen Ländern.

Wenn du mehr über deinen Körper wissen willst, dann wirf doch auch einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 50: Der menschliche Körper.

Text: -jj- 11.7.2008//Bilder: Handkuss: J. Freitas/ABr cc-by-sa 2.5; Judaskuss PD; Vermählungskuss Bleiglass/GFDL; Präriehunde Mila Zinkova/GFDL; Fußkuss PD

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