Rizzis bunte Welt

In Mainz findet die weltgrößte Ausstellung des Pop-Art-Künstlers James Rizzi statt. Gezeigt werden über 1000 seiner Werke, die in bunt-fröhlichem Stil gestaltet sind. Nicht nur Leinwände, auch Autos, Flieger und Hauswände erblühen unter Rizzis Hand zu fantasievollen Gemälden.

Mainz lädt in die Rheingoldhallen, um die weltgrößte Ausstellung des Pop-Art-Künstlers James Rizzi zu zeigen. Über 1000 Werke des Künstlers werden zu sehen sein, darunter Ölgemälde, Zeichnungen und Skulpturen, zum Teil handsigniert. Rizzi genießt in der Kunstszene weltweit hohes Ansehen und seine Werke sind sehr begehrt.


Dennoch ist Rizzi kein abgehobener Künstler. Seine Werke zeigen Ausschnitte aus dem prallen Leben und von sich selbst sagt er: I am a normal person - Ich bin ein normaler Mensch. Seine Kunst zeichnet sich aus durch die Verwendung von bunten, prallen Farben, klaren, einfachen Linien und großer Lebensfreude.


Rizzi wurde im Oktober 1950 in Brooklyn, New York, geboren, wo er auch aufwuchs. Er studierte Kunst in Florida. Als er in den Fächern Malen, Bildhauen und Drucken je eine Abschlussarbeit abgeben musste, aber nur Zeit hatte um eine einzige anzufertigen, entwickelte er seine 3D-Technik.


3D-Effekt


Dabei druckte er die gleiche Szenerie zweimal aus und stanzte Objekte aus einem der beiden Drucke aus. Durch Abstandshalter wurden die dann auf dem zweiten Druck angebracht und erzeugten so die Illusion von Dreidimensionalität. In einem Kunstwerk waren also alle drei Fächer vertreten. Durch gute Noten seiner Lehrer ermutigt, arbeitete er weiter an dieser Technik.


Seine Zeichnungen selbst sind immer sehr bunt und prall und zeigen manchmal Szene aus dem Leben des modernen Stadtmenschen oder stellen, Wimmelbildern ähnlich, eine verwirrende Vielzahl an liebevoll gestalteten Details dar, in denen es lange Zeit etwas zu entdecken gibt.

"Urban Primitive Arts" ist keine primitive Kunst

Seine Stilrichtung wird auch als Urban Primitive Arts bezeichnet, also als städtischer Primitivismus. Das klingt zu nächst negativ, drückt aber aus, dass Rizzi in seinen Gemälden ohne Perspektive auskommt und Szenen eher stilisiert dargestellt werden. Es ist also keine Abwertung im Sinne von primitiv = einfach = negativ.


Rizzi fertigt auch Auftragsarbeiten an. 1996 gestaltete er zum 40jährigen Jubiläum der Fluglinie Condor den Rizzi-Bird, eine Boeing 757, die er mit seinen Figuren bemalte. 1995 erschien der Brockhaus in einer speziellen Deluxefassung im Rizzidesign. 1999 gestaltete er für Volkswagen drei VW Käfer. Zuletzt entwarf er im Auftrag des Bundesfinanzministeriums vier Sonderbriefmarken unter dem Motto Grüße für jeden Anlass.


Die Ausstellung ist noch bis Ende August in den Mainzer Rheingoldhallen zu sehen.


Mehr Informationen findet ihr hier.

Text: -jj- Bilder: Rizzi Bird: Gero Brandenburg/GFDL; Rizzi House Magnus Mansek cc-by-sa 2.0; Käfer A.Lieventhal cc-by-sa 2.5; Birefmarke PD

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt