Barbie wird 50!

Sie hat blondes oder braunes, aber fast immer langes Haar. Sie hat immer lange Beine, ist sehr schlank und ihr Mann heißt Ken. Sie trägt Designerkleider und sie ist auch nach 50 Jahren die beliebteste, aber auch gleichzeitig umstrittenste Puppe in den Kinderzimmern dieser Welt: Barbie, das Model für das Spielzimmer.

Barbies "Mutter": Ruth Handler 

Erfinderin war die Amerikanerin Ruth Handler. Sie machte diese damals revolutionäre Puppe zum Verkaufsschlager. Ruth Handler, 1916 in Denver geboren, eröffnete 1945 mit ihrem Mann Elliot Handler und Harold Matson die Firma "Mattel", damals eine Werkstatt für Bilderrahmen und Puppenmöbel. Da sich die kleinen Spielzeugeinrichtungen gut verkauften, spezialisierte man sich auf Spielzeuge. Heute ist Mattel einer der größten Spielzeughersteller mit Marken wie Fisherprice®, Scrabble® und eben Barbie®. 

Schweizer Entdeckung

Auf einer Reise durch Europa entdeckte Ruth in einem Schaufenster in der Schweiz die Mannequinpuppe Lilli, die auf einer Comicfigur beruhte. Ruth erstand sie für ihre Tochter. Diese Puppe wurde das Vorbild für Barbie. Am 9. März 1959 wurde das überarbeitete Püppchen auf einer New Yorker Spielwarenmesse vorgestellt, danach kam sie in die Läden. Für Ruth Handler war es ein Fortschritt eine Puppe anbieten zu können, die kein Baby war. Sie glaubte, es sei wichtig für die Mädchen und ihr Selbstwertgefühl, dass diese Puppen einen Busen hatten damals etwas komplett Neues. 

Zu viel Traummaß? 

Doch gerade die Proportionen der Barbie gaben oft Anlass für heiße Diskussionen: Entsprachen diese übertriebenen Traummaße nicht nur der Wunschvorstellung von Männer? Bekamen Mädchen nicht einen Knacks, wenn ihnen die Barbiewelt vorspielte, es ginge immer nur um tolles Aussehen und Klamotten und so gar nicht um Intelligenz oder innere Werte? Man fragte sich auch, ob die Puppen zu Essstörungen verführen konnten. Aber egal, wie sehr die Barbie auch als frauenfeindlich eingestuft wurde: sie war von Anfang an ein Verkaufsschlager. 

2002 starb Ruth Handler. Die Idee ihres "Modepüppchens", das durchaus selbstbewusst sein sollte, verkauft sich auch heute noch millionenfach. 


Auf der Internationalen Spielwarenmesse 2009 wurde der 50. Geburtstag zum Anlass genommen, Models im Stil der Barbies zu kleiden.

Das perfekte Püppchen

1967 bekam Barbie ein neues Gesicht, mit leicht geöffneten Lippen, aufgemalten Wimpern und richtigem Haar. Zehn Jahre später kam die "Super-Barbie" auf den Markt, mit breit lächelndem Mund, großen Augen, Grübchen und nur noch blond. Erst Anfang der 90er Jahre gab es wieder Puppen mit anderen Haarfarben und auch unterschiedlicher Hautfarbe. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Fantasiekreationen, wie die Märchenprinzessin oder eine Meerjungfrau. Selbstverständlich wurde auch der Körper immer wieder verändert, zum Beispiel bekam Barbie knickbare Beine oder drehbare Fuß- und Handgelenke. Immer wieder wurde das Äußere angepasst und dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst.


Auf der Internationalen Spielwarenmesse 2009: Models und "ihre Barbies" schneiden eine symbolische Geburtstagstorte an.


Chronistin des Zeitgeschmacks

Das Wichtigste an Barbie ist ihr Äußeres. Das meist lange Haar, zum Zopf gebunden, mit Pony oder modisch geschnitten, macht noch immer so manches Mädchen neidisch. Und dann natürlich das absolut modische Outfit, immer an der "tatsächlichen" Mode orientiert. Deshalb kann man an Barbiepuppen und ihren Kleidern auch immer den jeweiligen Trend der Zeit ablesen. Die Barbie ist so zu einer Chronistin des Zeitgeschmacks geworden. Zum Teil entwarfen sogar berühmte Designer wie Calvin Klein die Kleidung im Miniaturformat.

Nur Romantische Träume erspielen?

Auf Bälle gehen, elegant durch die Straßen laufen, sich stylen und den passenden Mann finden als erstes Ken, weitere modische und athletische Herren folgten. So sollten vor allem Mädchen ihre Träume für das Erwachsenenleben ausspielen. Wegen dieser modischen Glitzer- und Glamourwelt in Traummaßen wurden die Barbiepuppen oft kritisiert. Doch wieder zeigten sich die Barbiepuppenmacher erfinderisch: die Puppen schafften in ihrer Spielwelt, was echte Frauen sich oft vergeblich wünschten: den Einstieg in Männerberufe! 


Barbie feiert 50-jähriges Jubiläum. In ihrer Mitte der General Manager und Senior Vice President von Barbie, Richard Dickson.


Barbie die Geschäftsfrau

Barbie konnte nicht nur elegante Abendroben oder sportliche Reithosen tragen. Mit der Zeit nahm sie auch über 180 Berufe an, von der Chirurgin über die Astronautin bis hin zur TV-Chefin, für jede Gelegenheit und jeden Job hatte sie das passende Outfit. So war Barbie nicht mehr nur schön, sondern auch erfolgreich!

Jubiläum 

Zum 50. Geburtstag der Barbiepuppe gibt es viele Veranstaltungen. So haben 50 Top-Designer auf der New Yorker Modewoche ihre Models im Barbielook über den Laufsteg gehen lassen. Und in der Welt der Barbie gibt es wieder Neues von der Schmetterlingsfee Mariposa.

Also dann: Auf die nächsten 50 Jahre!

-ab-05.03.2009 Text / Fotos: Barbie 1959.Quelle: CC-BY-2.5; GNU FDL. Barbies auf Spielwarenmesse: Foto: AlexSchelbert.de / Spielwarenmesse eG.

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