Sportschießen Scharfschützen bei Olympia

Früher wurde nur geschossen, wenn man auf die Jagd ging oder sich im Krieg befand. Beim Sportschießen jedoch kommt heutzutage niemand zu Schaden, denn hier geht es ausschließlich um den sportlichen Wettkampf. Höchste Präzision, Konzentration und innere Ruhe sind nötig, um die Kugeln punktgenau im Ziel zu versenken. Auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London wird wieder scharf geschossen.

Beim Sportschießen sind höchste Konzentration und Körperbeherrschung gefordert.

Allgemeines zum Sportschießen

Beim Sportschießen geht es darum, mit einer Sportwaffe genau die Mitte einer Schießscheibe zu treffen. Dazu braucht man ein perfektes Zusammenspiel von Körper und Geist. Körperbeherrschung und innere Ruhe, sowie Konzentration sind unerlässlich und müssen trainiert werden.

Deshalb sind auch Schützen Sportler, auch wenn sie oft nicht als solche angesehen werden. Während man ab einem bestimmten Alter die meisten Luftdruckwaffen frei benutzen darf, braucht man für einige Feuerwaffen einen Waffenschein.

Eine solche Schießscheibe wird beim Luftpistolen-Schießen benutzt.



Die Schießscheibe

Das Ziel beim Sportschießen ist, die Schießscheibe möglichst mittig zu treffen. Sie besteht aus dünner Pappe, auf der ringförmig das Ziel aufgedruckt ist. Diese ringförmige Anordnung wird auch Spiegel genannt. Je weiter die Entfernung vom Schützen zum Ziel, desto größer ist auch die Scheibe.

Die mittleren Ringe der Scheibe sind schwarz gekennzeichnet. Je Weiter innen man trifft, desto mehr Punkte gibt es. Der mittlerste Ring wird Zehn genannt. Die Auswertung des Treffers wird elektronisch vorgenommen. So kann bis auf ein Hundertstel genau gemessen werden. So kann man statt der sonst üblichen Höchstpunktzahl 10 sogar 10,9 Punkte erreichen.

Diese Diabolos dienen als Munition für Druckluftwaffen.

Druckluftwaffen

Luftgewehre und Luftpistolen fallen zwar unter das deutsche Waffengesetz, für einige braucht man aber keinen Waffenschein. Sie funktionieren mit Luftdruck. Es gibt auch Pressluftwaffen und solche, die mit Kohlendioxid funktionieren. Sie erparen den Schützen das Aufziehen der Waffen und die Schüsse werden ruhiger abgegeben.

Man schießt nicht, wie an einer Schießbude, mit Kugeln, sondern mit sogenannten Diabolos aus Blei. Sie haben einen Durchmesser von 4,5 Millimetern. Wegen ihrer besonderen Form kann man damit gerader schießen, als mit Kugeln. Außerdem ist der Einschuss in der Scheibe sehr viel sauberer.

Feuerwaffen

Eine Kategorie größer sind die Feuerwaffen. Mit ihren verschießt man scharfe Munition. Allerdings verwendet man ausschließlich speziell entwickelte Sportwaffen. Beispiele hierfür sind die Schnellfeuerpistole oder die sogenannte Freie Pistole. Auch wird oft mit Kleinkalibergewehren geschossen, wie sie auch die Biathleten benutzen. Es gibt aber auch das sogenannte Großkaliberschießen, bei dem Gebrauchswaffen verwendet werden, die man auch im Waffenhandel mit Waffenschein kaufen könnte.

Schießen bei Olympia

Bei Olympia gibt es insgesamt 15 Wettbewerbe im Sportschießen. Für Deutschland gehen 19 Schützen an den olympischen Schießstand. Mit dabei auch Sonja Pfeilschifter, die den Weltrekord im Kleinkaliber und im Luftgewehr hält und endlich ihre erste Olympiamedaille gewinnen will. Neben den Wettkämpfen mit Luftdruckwaffen und Kleinkalibern wird bei Olympia noch auf fliegende Ziele geschossen.

Ein kurzer Überblick über die Disziplinen

Das Kleinkalibergewehr wird aus 50 Metern Entfernung abgefeuert.



50 Meter Kleinkaliber

Mit dem Kleinkalibergewehr wird bei Olympia aus 50 Metern Entfernung geschossen. Männer und Frauen haben jeweils einen sogenannten Dreistellungskampf. Dabei wird jeweils eine Serie aus stehender, aus kniender und aus liegender Position abgegeben. Die Männer haben pro Serie 40 Schuss, die Frauen 20. Für die Herren gibt es zusätzlich noch einen Wettkampf 60 Schuss liegend. Dieser wird auch English Match genannt.

Ein handelsübliches Luftgewehr für den Gebrauch im Sportschießen.

Luftgewehr und Luftpistole

Die Luftdruckwaffen werden beide aus zehn Meter Entfernung abgefeuert. Sowohl Luftgewehr als auch Luftpistole haben ein 4,5 Millimeter Kaliber. Das Kaliber bezeichnet den Durchmesser der Patronen. Das Luftgewehr ist maximal 5,5 Kilogramm schwer. Bei beiden Wettkämpfen haben die Männer für 60 Schuss 105 Minuten Zeit und die Frauen für 40 Schuss 75 Minuten. Nach Ablauf der Zeit bekommen die besten acht Schützen noch einmal zehn Schuss und machen so den Sieger unter sich aus.

Die Pistole

Mit den Pistolen schießen die Männer bei Olympia aus 50 Metern. Hier kommt die Freie Pistole mit dem 5,6 Millimeter Kaliber zum Einsatz. Wieder gibt es 60 Schuss plus 10 für die besten acht Schützen. Die Frauen feuern die Sportpistole aus nur 25 Metern ab und haben zwei mal 30 Schuss plus 20 für die besten acht. Die Schnellfeuerpistole wird nur von den Männern bedient. Hier schießt man in schneller Abfolge auf eine Reihe von fünf Schießscheiben. Dabei gibt es zwei Durchgänge mit jeweils 30 Schuss.

Wurfmaschinen werfen die farbigen Tonscheiben ab.



Wurfscheibenschießen

Außerdem gibt es bei Olympia noch das Wurfscheibenschießen. Bei allen drei Disziplinen darf die Schrotladung nicht mehr als 24 Gramm schwer sein. Beim Trap gibt es bis zu 15 Wurfmaschinen, die abwechselnd die farbigen Scheiben aus Ton abwerfen, die einen Durchmesser von elf Zentimetern haben. Der Schütze kann den Abschuss der Scheibe selbst ansagen.

Insgesamt haben die Männer 125 Schuss und die Frauen 75. Als Treffer gilt, wenn ein sichtbares Stück von der Scheibe abgelöst wurde. Die sechs besten bekommen noch einmal 25 Extraschüsse. Beim Doppel-Trap ist der einzige Unterschied, das zwei Scheiben kurz nacheinander losgelassen werden. Der Sportschütze kann auf jedes Ziel einen Schuss abgeben. Hier treten nur die Männer an.

Die letzte olympische Disziplin im Sportschießen ist das Skeet. Auch hier wird eine Tonscheibe von einer Maschine abgeworfen. Allerdings schießt man aus verschiedenen Positionen. Zusätzlich können an manchen Positionen auch Dubletten abgeworfen werden. Bei einer Dublette werden zwei Maschinen gleichzeitig bedient anstatt kurz hintereinander. Im Gegensatz zum Trap gibt es insgesamt nur zwei Wurfmaschinen. Es gibt eine festgelegte Reihenfolge, an welchem Schießstand wie viele Scheiben losgelassen werden.

08.08.2008; Text: Jan Wrede; Bilder: Wikipedia, Zielscheibe & Kleinkaliber: Wilfried Wittkowsky, Wurfmaschine: Hinrich, Diabolos: Ari x

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