Leichtathletik Teil 3: Wurfdisziplinen und Mehrkampf

Schon seit der Antike betreibt der Mensch Leichtathletik. Die Wurfdisziplinen gehörten zu den ersten Wettkämpfen dieser Zeit und kürten den Sportler mit dem besten Wurfarm. Der Mehrkampf diente dazu, das Multitalent unter den Leichtathleten auszumachen. Seither haben sich die Leistungen immer mehr gesteigert und immer bessere Leistungen werden erzielt.

Überblick

Der Begriff Leichtathletik grenzt alle Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplinen von der Schwerathletik (zum Beispiel Gewichtheben) ab. Die Wurfdisziplinen werden in der Mitte des Stadions, auf der Rasenfläche ausgetragen.

Jeder Sportler versucht, sein Wurfgerät soweit wie möglich zu schleudern. Dabei hat er zunächst drei Versuche. Danach bekommen die acht Besten noch einmal drei Versuche. Kampfrichter entscheiden, ob der Versuch gültig ist. Der Werfer mit der größten Weite gewinnt. Mehrkampf ist eine Kombination aus mehreren Disziplinen.

Kugelstoßer bereitet sich auf den Stoß vor.

Kugelstoßen

Bei der Wurfdisziplin Kugelstoßen geht es darum, eine Metallkugel so weit wie möglich zu stoßen. Das Ganze schafft man, indem man den Arm mit einer explosionsartigen Bewegung aus der Drehung ausstreckt, sodass die Kugel wegkatapultiert wird. Die Kugel ist bei den Männer etwa sieben, bei den Frauen genau vier Kilo schwer.

Um sie weit fliegen zu lassen ist ein hohes Maß an Kraft erforderlich, sowie die richtige Technik. Gestoßen wird aus einem Kreis mit 2,13 Metern Durchmesser, den der Sportler während des Versuchs nicht verlassen darf. An der vorderen Seite des Kreises ist eine Holzbalken angebracht, den man während des Stoßes an der Innenseite, aber nicht oben berühren darf.

Weltrekorde:

Männer: 23,12 m (Randy Barnes, 20.05.1990) - Frauen: 22,63 m (Natalja Lissowskaja, 07.06.1987)

Schon die antike Griechen trugen Wettkämpfe im Diskuswurf aus.



Diskuswurf

Der Diskuswerfer hat das Ziel eine linsenförmige Scheibe, den Diskus, möglichst weit zu werfen. Ähnlich wie beim Kugelstoßen gibt es dafür einen Kreis, allerdings ohne Balken, den man nicht verlassen darf. Zusätzlich schützt ein Netz seitlich und hinter dem Kreis die Zuschauer, sodass nur ein schmaler Korridor für den Abwurf bleibt.

Um den Diskus weit werfen zu können, dreht sich der Sportler im Ring eineinhalb Mal um sich selbst, um genug Schwung aufzunehmen, ehe er die Scheibe wirft. Sein Versuch ist ungültig, wenn er das Fangnetz trifft, oder der Wurfkorridor verfehlt.

Weltrekorde:

Männer: 74,08 m (Jürgen Schult, (06.06.1986) - Frauen: 76,80 m (Gabriele Reinsch, 09.07.1988)

Hammerwurf

Der Hammerwurf ist ebenfalls eine Wurfdisziplin, bei der das Sportgerät so weit wie möglich geschleudert werden muss. Der Hammer besteht aus einer Metallkugel an einem Stahlseil mit einem Griff daran. Geworfen wird aus demselben Kreis wie beim Diskuswurf, ebenfalls mit Fangnetz und Wurfkorridor.

Darin lässt der Hammerwerfer seinen Wurfhammer zunächst mehrmals mit beiden Händen kreisen und dreht sich dabei mehrmals um die eigene Achse. Hat er genug Schwung aufgebaut, lässt er ihn los. Er benötigt dafür sowohl die richtige Technik als auch perfektes Timing, um im richtigen Moment loszulassen.

Weltrekorde:

Männer: 86,74 m (Jurij Sedych, 30.08.1986) - Frauen: 79,42 m (Betty Heidler, 21.05.2011)

Ein Speerwerfer beim Anlauf.

Speerwurf

Eine der ältesten Disziplinen ist der Speerwurf. Hierbei wird ein bis zu 2,80 Meter langer Speer so weit wie möglich geworfen. Im Gegensatz zu den anderen Wurfdisziplinen ist ein Anlauf gestattet.

Der Sportler hält das Sportgerät in der Mitte über dem Kopf, läuft an und schleudert es mit einer kräftigen Armbewegung am Kopf vorbei. Er muss allerdings aufpassen, die Wurflinie nicht zu übertreten. Der Speer muss mit seiner Metallspitze zuerst den Boden treffen, muss aber nicht stecken bleiben. Die besten Speerwerfer erreichen Weiten von fast 100 Metern.

Weltrekorde:

Männer: 98,48 m (Jan Zelezny, 25.05.1996) - Frauen: 72,28 m (Barbora Spotakova, 13.09.2008)

Mehrkampf

Die besten Allrounder unter den Leichtathleten treten im Mehrkampf an, einer Kombination aus verschiedenen Disziplinen. Die Männer müssen im Zehnkampf 100 Meter, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400 Meter, 110 Meter Hürden, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1.500 Meter bestreiten.

Die Frauen haben im Siebenkampf 100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 Meter, Weitsprung, Speerwerfen und 800 Meter auf dem Programm. Da der Mehrkampf natürlich sehr kräftezehrend ist, wird er an zwei aufeinander folgenden Tagen ausgetragen. Für jede Einzeldisziplin gibt es Punkte, die am Ende zusammengezählt werden. Der Sportler mit den meisten Punkten gewinnt.

Weltrekorde:

Zehnkampf: 9039 Punkte (Ashton Eaton, 23.06.2012) - Siebenkampf: 7291 Punkte (Jackie Joyner-Kersee, 23.09.1988)

04.08.2008; Text: Jan Wrede, Update: 1.8.2012; Bilder: Wikipedia GNU

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