Kurioses und Wissenswertes zu den Olympischen Spielen (bis 1980)

Wilma Rudolph

Rom 1960

Vor den Spielen lassen sich alle Sportler, außer den Athleten aus der Sowjetunion, auf dem Petersplatz von Papst Johannes XXIII. segnen.

Die US-Sprinterin Wilma Rudolph litt in ihrer Jugend an Kinderlähmung. In Rom holt sie drei Mal Gold: über 100 m, 200 m und in der 4 x 100 m Staffel. wegen ihres geschmeidigen Laufstils wird sie später die schwarze Gazelle genannt.

Der äthiopische Läufer Abebe Bikilia gewinnt das Marathonrennen. Er beweist allen, dass es nicht unbedingt auf die Laufschuhe ankommt und absolviert die 42,195 Kilometer barfuß.

Von 1932 1960 war der ungarische Säbelfechter Aladar Gerevich bei sechs Olympischen Spielen dabei. Der 50jährige holt sich in Rom nochmals Gold und damit seine 7. olympische Medaille.

Der 18jährige Cassius Clay, der später als Muhammad Ali und Boxchampion für Furore sorgen sollte, gewinnt als Amateur den Olympiasieg im Halbschwergewicht.

Tokio 1964

Zum ersten Mal finden Olympische Spiele in Asien statt. Zum vorerst letzten Mal nimmt ein gesamtdeutsches Team teil.

Die sowjetische Turnerin Larissa Latynina nimmt hier zum dritten und letzten Mal an Olympischen Spielen teil und gewinnt nochmals sechs von ihren insgesamt 18 Medaillen: zwei Gold-, zwei Silber- sowie zwei Bronzemedaillen. Insgesamt gewann die Turnerin allein neun Mal Gold!

Schwimmstar Dawn Fraser gewinnt zum dritten Mal seit 1956 die 100 m Freistil. Diese Leistung ist umso bewundernswerter, weil die Australierin im Jahr vor den Spielen einen schweren Autounfall hatte, bei dem ihre Mutter starb und sie selbst bis drei Monate vor der Olympiade wegen einer Wirbelverletzungen ein Stützkorsett tragen musste. Nach ihrem Sieg durchschwimmt Fraser im Übermut einen Kanal vor dem kaiserlichen Palast und klaut eine Fahne. Der australische Verband sperrte daraufhin seinen Schwimmstar für zehn Jahre.

Mexiko 1968

Zum ersten Mal entzündet eine Frau, die mexikanische Hürdenläuferin Enriqueta Basilia, das olympische Feuer.

Wegen massiver Proteste gegen die Apartheid-Politik der südafrikanischen Regierung wird Südafrika wieder von den Spielen ausgeladen.

Hinter einer gemeinsamen deutschen Flagge marschieren zwei unabhängige deutsche Teams - eines der DDR und eines der BRD - ins Stadion ein.

Der amerikanische Leichtathlet Bob Beaman gewinnt mit 8,90 Metern den Weitsprung. Er verbessert damit den Weltrekord um unglaubliche 55 Zentimeter. Diese Rekordweite hat bis 1991 Bestand!

Der Amerikaner Richard Fosbury revolutioniert mit seiner neuen Technik, dem Fosbury-Flop, den Hochsprung.

Die Turnerin Vera Cáslavaská gewinnt vier Mal Gold: am Stufenbarren, beim Pferdsprung, im Achtkampf und am Boden. 1964 hatte sie schon drei Mal Gold mit nach Hause genommen.

Das Münchner Olympiastadion mit seiner außergewöhnlichen Dachkonstruktion.



München 1972

Ein Anschlag palästinensischer Terroristen auf israelische Sportler am 5. und 6. September machen aus den heiteren Spielen tragische Spiele. Elf israelische Sportler, fünf Terroristen und ein Polizist kommen dabei ums Leben. Dennoch werden die Spiele, nach dem Beschluss des IOC, fortgesetzt. Die Olympiade und damit auch der Sport sollen nicht von Terroristen als Druckmittel missbraucht werden können, so der IOC.

Sportlich setzt der amerikanische Schwimmer Mark Spitz ein Highlight:

Vier mal Gold in Weltrekordzeit: über 100 m und 200 m Freistil, 100 m und 200 m Schmetterling, sowie drei Mal Staffelgold über 4 x 100 m Freistil, 4 x 200 m Freistil und 400 m Lagen. Mit sieben Goldmedaillen bei ein und denselben Spielen wird Spitz zum bis dato erfolgreichsten Schwimmer. Erst 2008 löst ihn Michael Phelps mit acht Goldmedaillen in Peking als erfolgreichster Schwimmer ab.

Die Deutsche Ulrike Meyfarth holt als bis dahin jüngste Leichathletin mit 16 Jahren Gold im Hochsprung.

Montreal 1976

24 von 116 gemeldeten Nationen boykottieren die Spiele, weil die neuseeländische Rugbymannschaft im Vorfeld auf einer Turnierreise durch den Apartheidstaat Südafrika war. Auch Rhodesien darf wegen seiner diskriminierenden Rassenpolitik zum zweiten Mal nicht an den Spielen teilnehmen.

Die 14-jährige Rumänin Nadja Comaneci turnt mit unglaublicher Sicherheit und Perfektion und wird schnell der Liebling der begeisterten Zuschauer. Sie besticht vor allem am Schwebebalken und am Stufenbarren. Zum ersten Mal erhält eine Turnerin von den Punktrichtern sieben Mal die Höchstnote 10,0. Nadia Comaneci gewinnt Gold auf dem Schwebebalken und mit der Höchstnote auch am Stufenbarren sowie im Achtkampf.

Moskau 1980

Wegen des Einmarschs der Sowjetunion in Afghanistan boykottieren viele Länder unter Federführung der USA die Spiele in Moskau. Insgesamt verzichten 30 Nationen aus diesem Grund auf einen Start. Weitere 33 reagieren nicht auf die Einladung der Russen.

Als erster Schwimmer bleibt Wladimir Salnikow aus der UdSSR über 1.500 Meter Freistil unter der 15 Minuten Marke und verbessert den bestehenden Weltrekord um sagenhafte 4 Sekunden. Außerdem holt er sich Gold über 400 m Freistil und mit der 4 x 200 m Staffel.

-ab- 12.08.04 Text /

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