Kurioses und Wissenswertes von den Olympischen Spielen (bis 1908)

Hier findet ihr spannende und auch kuriose Geschichten rund um Olympia: über Sportler, die Umstände und die Besonderheiten der einzelnen Spiele. Beginnen wir in der Antike ...

Die Olympischen Spiele der Antike

Um teilzunehmen, musste man vier Voraussetzungen erfüllen:

- Der Teilnehmer musste Grieche sein.

- Er musste männlich sein. Frauen waren weder als Zuschauer (Ausnahme: unverheiratete Mädchen) noch als Athletinnen zugelassen.

- Er musste unbescholten sein, durfte also keine Vorstrafen haben.

- Er musste einen vorhergehenden Leistungs- und Eignungstest in der Stadt Elis geschafft haben.

Als Siegespreis gab es für die Ersten Kränze aus den Zweigen eines ganz bestimmten Olivenbaums, der dem Zeus heilig war. In diesem Preis sahen die Athleten ein Zeichen der Zuneigung des Gottes und unsterblichen Ruhm. Kamen die siegreichen Athleten dann in ihren Heimatort, wurden sie dort gefeiert, bekamen Geld, Nahrung und weitere Belohnungen für ihre ruhmreiche Tat.

776 vor Christus

Im Jahr 776 vor Christus begann mit den ersten Aufzeichnungen die amtliche Zählung der antiken Spiele. Sie wurden zu Ehren Zeus, des höchsten Gottes der Griechen abgehalten. Man fand bei Ausgrabungen sogar die offiziellen Siegerlisten der damaligen Zeit. Und der erste Name der genannt wurde, war der von Koroibos von Elis dem Sieger des Kurzstreckenlaufes.

Athen 1896

Auch bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit gab es schon Medaillen. Der Sieger erhielt eine Medaille aus Silber, der zweitplatzierte eine aus Kupfer - die drittplatzierten gingen leer aus.

Start im 2. Vorlauf über 100 Meter: Während der Amerikaner Thomas Curtis einen Tiefstart, mit beiden Händen am Boden, hinlegt, stützt sich der Däne Eugen Schmidt mit beiden Händen auf zwei Stöckchen ab. Die übrigen Teilnehmer starten aus dem Stand.

Der Deutsche Fritz Hofmann gewinnt fünf Medaillen. Das Besondere: Zwei davon in der Leichtathletik und drei im Turnen. Er wurde mit der Mannschaft Erster am Barren und am Reck und Dritter im Tauhangeln. Außerdem belegte er den zweiten Platz über 100 Meter Sprint und den dritten über 400 Meter.

Paris 1900

Weil weder Dänemark noch Schweden je sechs Sportler für ein eigenes Tauzieh-Team haben, schließen sich die beiden Nationen zu einer Mannschaft zusammen und gewinnen am Ende vor Frankreich. Tauziehen war bis 1920 olympische Disziplin.

St. Louis 1904

Zum ersten Mal werden die drei Medaillen vergeben, so wie wir es heute von den Olympischen Spielen kennen: Gold, Silber und Bronze. Die Medaillen werden den Gewinnern in die Hand gegeben. Erst seit 1960 werden die Medaillen am Band den Gewinnern umgehängt.

Dreimal tritt der Amerikaner Ray Ewry zu Sprungwettbewerben an und holt drei Goldmedaillen - sozusagen aus dem Stand. Damals gab es noch die Sprungdisziplinen aus dem Stand oder mit Anlauf. Im Hochsprung überquert er die Latte aus dem Stand bei 1,50 Meter! Den Dreisprung aus dem Stand gewinnt er ebenfalls und im Weitsprung aus dem Stand erreicht er 3,48 Meter ein neuer Weltrekord!

London 1908

Zum ersten Mal gibt es einen olympischen Staffellauf über 1.600 Meter. Die Mannschaften laufen zweimal 200 Meter sowie je einmal 400 Meter und 800 Meter. Es gewinnen die USA vor Deutschland und Ungarn.

Der führende Italiener Dorando Pietri bricht in der letzten Runde des Marathonlaufs vor Erschöpfung vier Mal zusammen. Jedes Mal rappelt er sich aber wieder auf und taumelt weiter. Kurz vor der Linie greifen ihm Helfer unter die Arme. Unter ihnen der Stadionsprecher und der Sherlock Holmes Autor Arthur Doyle. So taumelt Pietri als Erster ins Ziel wird aber wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert.

-ab-10.08.04 Text / Illustration: WAS IST WAS 93 Die Olympischen Spiele.

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