Wer war Michelangelo?

Vor 535 Jahren, am 6. März 1475, wurde einer der bedeutendsten Künstler aller Zeiten geboren. Michelangelo Bounarroti war Bildhauer und Maler. Er malte das weltberühmte Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle und entwarf den Petersdom.

Ein Talent wird geboren

Michelangelo Buonarroti wird am 6. März 1475 in Caprese in Italien geboren. Schon früh interessiert ihn eine Karriere als Künstler, aber sein Vater, ein wohlhabender Beamter, ist zunächst dagegen. Doch schließlich kommt der junge Michelangelo 1489 in die Kunst- und Bildhauerschule von Lorenzo de Medici.

Michelangelo Buonarroti sollte einer der bedeutendsten Renaissance-Künstler werden.




De' Medici behandelt ihn wie einen Sohn und Michelangelo lernt alle Grundlagen der Malerei und Bildhauerei. Nach dem Tod von Lorenzo de Medici 1492, hält er sich kurzzeitig in Bologna auf. Seine Arbeiten, die er dort und nach seiner Rückkehr nach Florenz erstellt, erregen allgemeine Aufmerksamkeit.

Mit der Pietà (Maria mit dem toten Jesus) machte Michelangelo auf sich aufmerksam.





Michelangelo wird bekannt

1496 kommt Michelangelo zum ersten Mal nach Rom, um am Schlafenden Cupido zu arbeiten. Einflussreiche Kirchenvertreter, die damals meist Auftraggeber für Kunstwerke waren, werden auf ihn aufmerksam. Er erhält mehrere Aufträge von Kardinälen, darunter die Pietà. Um 1500 beginnt das Multitalent nun auch mit dem Schreiben von Gedichten und Sonetten.

Die Marmorskulptur von David ist eine der berühmtesten Statuen der Welt.




Der David

Im August 1501 beauftragt die Wollweberzunft von Florenz Michelangelo mit einer Skulptur des biblischen David. Dazu verwendet Michelangelo einen Marmorblock, den vor ihm schon zwei andere Künstler vergeblich bearbeitet hatten. Trotzdem schafft Michelangelo ein Meisterwerk. Die mehr als vier Meter hohe Skulptur wird 1504 vollendet und ist eine der bekanntesten Statuen der Welt.

Michelangelo und Papst Julius

1505 reist Michelangelo auf den Ruf von Papst Julius II. nach Rom. Dort soll er dessen Grabmal entwerfen, was jedoch niemals komplett vollendet werden sollte. Er arbeitet an weiteren Aufträgen für Julius II., bis der Papst ihm den Auftrag gibt, der ihn unsterblich machen sollte.

Die Sixtinische Kapelle

Michelangelo soll die Decke der Sixtinischen Kapelle bemalen. In ihr wird das Konklave die Wahl zum neuen Papst abgehalten. Die Decke hat eine Fläche von über 800 Quadratmetern. 1508 beginnt Michelangelo mit 13 Gehilfen mit den Arbeiten.  

Bei einem Fresko wird zunächst Putz auf die Wand gestrichen und dann die Farbe auf dem noch feuchten Putz aufgebracht. Deshalb kann man immer nur Stück für Stück arbeiten und wenn man einen kleinen Fehler macht, muss man das ganze Fresko wieder abschlagen. Das Arbeiten über Kopf an der Decke erschwert das Vorhaben zusätzlich.

Die berühmte Szene der Erschaffung Adams ist in der Sixtinischen Kapelle zu bewundern.





Michelangelos Fresko zeigt verschiedene biblische Szenen, darunter die Erschaffung Adams und die zwölf Apostel. 1512 wird die Sixtinische Kapelle eröffnet. 22 Jahre später fügt Michelangelo ein weiteres Fresko hinzu, was den Tag des jüngsten Gerichts als Thema hat. Anstoß erregen die vielen dargestellten nackten Männer, die nachträglich angekleidet werden mussten. 1541 wird das Meisterwerk enthüllt.

Der monumentale Petersdom wurde nach den Entwürfen Michelangelos errichtet.




Das letzte große Projekt

Nach verschiedensten künstlerischen Projekten wird Michelangelo 1529 Kriegsbaumeister von Florenz und entwirft die Stadtbefestigung. 1546 erkrankt Michelangelo und wird dennoch von Papst Paul III. dazu gezwungen, die Entwürfe für den Petersdom fertigzustellen. Es ist sein letztes Projekt.

Die Fertigstellung einer der größten Kirchen der Welt erlebt Michelangelo Buonarroti nicht mehr. Er stirbt am 18. Februar 1564 in Rom und wird in Florenz beerdigt.



05.03.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Michelangelo: Jacopino del Conto (pd), Pietà: Stanislav Traykov (GNU 1.2, cc-by-sa 2.5, 3.0), David: Rico Heil (GNU 1.2, cc-by-sa 3.0), Adam: (pd), Petersdom: Wolfgang Stuck (pd) 

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