Salvador Dalí: Genie und Wahnsinn

Am 11. Mai 1904 wurde der Maler Salvador Dalí in Figueras in Spanien geboren. Er gehört noch heute zu den berühmtesten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine Bilder versetzen den Betrachter in eine Welt des Traumes und der Wahnvorstellungen.

Verrückte Bilder oder Bilder eines Verrückten?



Eine zerfließende Uhr, die über einem Ast hängt wie ein Handtuch, eine Person, aus deren Körper sich lauter Schubladen öffnen, dahinter eine brennende Giraffe, zwei Elefanten mit spinnenartig verlängerten Beinen oder eine schwebende Rosenblüte über Wüstensand, drei Schwäne, deren Spiegelbilder zu Elefantenköpfen werden.

Faszinierend und irritierend zugleich 



Diese und andere Motive auf Dalís Gemälden kann man nicht mit dem Verstand begreifen oder erklären. Sieht man sie an, so fühlt man sich plötzlich wie im Traum alles ist möglich, die Logik außer Kraft gesetzt und unheimlich ist einem auch irgendwie. Trotzdem kommt man von den Bildern kaum los, sie faszinieren und irritieren einen zugleich.

 

"Handgemalte Traumfotografien"

Dalí selbst nannte seine Bilder handgemalte Traumfotografien.  Er malte, was er in einer Art verrücktem Zustand sah. Er sagte von sich: Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, das ich nicht verrückt bin. Mit den Bildern wollte Dalí dem Betrachter einen Zugang zum Irrationalen ermöglichen. Seine Werke sollten nicht erklärbar sein, sondern einfach nur überwältigend.

Genialer Künstler und exzentrischer Typ

Schon im Alter von 14 Jahren hat Dalí erstmals die Möglichkeit, seine Bilder auszustellen. Als er 17 Jahre alt ist, stirbt seine Mutter. Der Schmerz über ihren Tod wird für ihn zum Ansporn, es zu Berühmtheit zu bringen. Er perfektioniert seine künstlerischen Fähigkeiten, indem er verschiedene Stile ausprobiert. Er malt impressionistisch, pointilistisch und realistisch, fertigt Portraits seiner Familie an.

Aber Dalí ist kein netter Junge von nebenan. Mit seiner außergewöhnlichen, auf sich selbst zentrierten Persönlichkeit eckt er überall an. Schon während seines ersten Studienjahres an der Kunstakademie in Madrid findet Dalí seine Lehrer unfähig. Er wird für ein Jahr vom Studium ausgeschlossen, da er einen Aufstand unter den Studenten angezettelt haben soll.

Foto: Dalí galt als extrem exzentrisch. Als Haustier hielt er einen zahmen Ozelot.  

DalÍ fliegt von der Uni

Als er 1926 die Prüfung an der Kunstakademie ablegen soll, auf die er zurückgekehrt ist, sagt er Da keiner der Professoren der Akademie kompetent ist, mich zu prüfen, gehe ich wieder. Daraufhin wird er endgültig der Hochschule verwiesen. 1929 schließt sich Dalí in Frankreich der Künstlergruppierung der Surrealisten an, zu der auch André Breton, René Magritte und Paul Eluard gehören. Auch hier kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen und 1939 schließlich zum Bruch.

Schon zu Lebzeiten berühmt



In Paris lernt er Pablo Picasso kennen, dessen Werk er sehr verehrt. Dalís künstlerischer Ruhm nimmt stetig zu. Er kann seine Bilder zunächst in Spanien, später auch in den USA, in Frankreich und Italien ausstellen. Dalí wird so berühmt, dass schon zu Lebzeiten in seinem spanischen Heimatort und in den USA zwei Museen für ihn eröffnet werden.

Künstlerische Vielfalt

Foto: Zu Dalís 100. Geburtstag fand im Bruchsaler Schloss eine Ausstellung statt. Der Eingang war aufwändig mit brennenden Giraffen geschmückt, die neben zerfließenden Uhren ein Markenzeichen Dalís waren.       


                                    

Zu Dalís Werk gehören jedoch nicht nur Gemälde. Er illustrierte auch zahlreiche Bücher, schuf Skulpturen, schrieb Romane, Gedichte und kunsttheoretische Werke. Er entwarf Kleider und Hüte und drehte Filme mit Luis Bunuel, Alfred Hitchcock und Walt Disney. Dalí starb am 23. Januar 1989 in seinem Geburtsort Figueras. Auch heute noch ist Dalí einer der berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts

Mehr zu zu Salvador Dalí und seinen Bildern findet ihr auf den folgenden Internetseiten:  

Linkliste zu Dalís Werken und seinem Leben: http://www.onlinekunst.de/mai/Dali_Links.htm.

Dalís Gemälde nach Entstehungsdaten geordnet: http://www.dali-gallery.com/html/paintings.htm.

Text: LM - 10.05.05, Ausstellungsplakat und Giraffen-Foto: Dalí-Ausstellung Bruchsal, Bücher: Dalí, Taschen Verlag, Porträt Dalí: pd  

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt