Michael Mathias Prechtl

Berühmt wurde er vor allem durch seine Buchillustrationen in Büchern der Weltliteratur, wie zum Beispiel Goethes Reineke Fuchs, Die Lebensansichten des Katers Murr von E.T.A. Hoffmann oder Das Leben des Lazarillo von Tormes. Oft gewinnen seine Illustrationen aber so viel Eigenleben, dass sie weit über die erzählten Geschichten eigene Phantasien eröffnen und neue Aspekte entwickeln.

Neben den Buchillustrationen sorgte Prechtl mit seinen Plakaten zu kulturellen Ereignissen für Furore. Eine Auswahl seiner Plakate wird seit 1995 in einer Wanderausstellung des Goethe-Insituts in aller Welt gezeigt.

Daneben zeichnet und illustriert Prechtl für Zeitschriften. So hat er zwölf Titelblätter für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel entworfen oder er portraitierte für die New York Times in den Siebziger Jahren wichtige Persönlichkeiten.

Prechtl hofft auf einen Betrachter der sich Gedanken macht. In seine Werke fließen ständig ganz aktuelle Geschehnisse mit ein. Und so denkt man beim Anblick seiner Bilder und Zeichnungen oft an historische Momente, Persönlichkeiten - wie Ludwig van Beethoven - und Ereignisse.

Prechtl fordert die Betrachter seiner Werke auf, seine durchaus auch deftige, eigenwillige oder sogar unbequeme Bildsprache zu übersetzen und den Text hinter dem Bild zu lesen.

In seinen Werken setzt er sich kritisch mit Persönlichkeiten, mit der Politik, den alten Meistern, anderen Künstlern - wie hier Pablo Picasso - , dem Theater und vor allem auch der Literatur auseinander. Dabei kommen sein ganz eigener Witz und seine Ironie nie zu kurz.

Immer wieder wendet er sich klassischen Werken der Kunst oder der Literatur zu, entwickelt sie durch seine Arbeiten weiter, so z. B. in seinem Dürer Zyklus. Mit seiner ausdrucksstarken Technik verlangt er den bekannten Dürer Motiven neue Noten und Momente ab. Er verändert ihre Aussagen und gibt dem Betrachter die Möglichkeit einer neuen Sichtweise auf scheinbar Altbekanntes.


Prechtl liebt die Filme und die Komik der Marx Brothers oder des Duos Dick und Doof und genau wie diese Künstler wirft auch er ein Auge auf das Wesentliche im Menschen. Wie sie, ist auch er ein genauer Beobachter seiner Zeit. Und auch bei seiner Kritik kann einem bei genauem Hinsehen durchaus das Lachen im Hals stecken bleiben. Denn hinter seinen Zeichnungen und Illustrationen steckt immer wieder die Auseinandersetzung mit den grundsätzlichen Themen des Menschsein mit dem Tod, der Geburt, Leben, Liebe oder der Vergänglichkeit des Seins.

Auffällig und augenscheinlich ist seine Liebe für das Tierische. Schon mit 14 zeichnete er eine Hummel mit unglaublich viel Sinn für die Feinheit und das Wesentliche des Insekts. Die Fabeltiere geben ihm die Möglichkeit, seine Botschaften in Tieren die oft nur allzu menschliche Züge haben - zu verpacken. Links seht ihr die Zeichnung zu "Ein Bärendienst".

Das Werk Prechtls umfasst die verschiedensten Techniken und Themen: Lithografie, Holzschnitt, Radierung, Malerei, Plakatgestaltung, Arbeiten für Theater und Film, Buchillustrationen, Wandmalerei, Keramik und Skulptur. Und die Zeichnung.

Der Kunst hat Prechtl seinen Stempel aufgedrückt - seiner Kunst seinen Daumen. Denn oftmals benutzt er die Struktur seiner Finger um seinen Portraits charakteristische Züge zu geben dann drückt er, wie hier Bertholt Brecht mit seinen Fingern sozusagen die Lebenslinien auf.

Zum 75. Geburtstag des Künstlers zeigte das Deutsche Historische Museum in Berlin eine umfangreiche Ausstellung mit über 350 Stücken unter dem Titel "Prechtls Welttheater". Im Internet findet man spannende

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt

Aus technischen Gründen ist aktuell keine Lieferung nach Österreich möglich. Die angegebenen Preise gelten ausschließlich für Lieferungen innerhalb Deutschlands und in die Schweiz. Wir arbeiten an einer Lösung und danken für Ihr Verständnis!