Dadaismus

Der Dadaismus war eine internationale Kunst- und Literaturrichtung.

Der Name "Dada" wurde angeblich aus der Sprache des französischen Kleinkindes abgeleitet, in der es "Steckenpferd" bedeutet. Mit dieser Bezeichnung wollten die Künstler die Einfachheit ihrer Kunst symbolisieren, die zugleich ein Neubeginn sein sollte.

Eine andere Erklärung besagt, dass "Dada" der Name eines Haarwaschmittels war, dass damals gerade sehr gebräuchlich war. Allein schon der Mythos um die Namensgebung ist typisch für die Ironie und die Unsinns-Kultur der Bewegung.

Der Dadaismus entstand 1916 unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges. In Zürich (Schweiz) versammelten sich einige Künstler im Cabaret Voltaire, einem Lokal, in dem Abendveranstaltungen mit Tanz, Lesungen und Ausstellungen abgehalten wurden. In der Folge wurden in Deutschland, Frankreich und den USA zahlreiche Dada-Galerien eröffnet, Dada-Zeitschriften gegründet.

Der Dadaismus wandte sich gegen die verlogenen Ideale und Werte der Gesellschaft, die den Krieg herbeigeführt und ermöglicht hatten. Er richtete sich zugleich gegen alle herkömmlichen Kunstformen und den guten Geschmack.

Man verband Primitives mit modernen Techniken. So wollte man die Sinnlosigkeit von Logik, Intellekt und bürgerlicher Kultur verdeutlichen. Es entstanden u.a. Fotomontagen, Collagen aus Fotos, Alltagsgegenständen und Zeitungsausschnitten.

Bei einer Ausstellung 1920 in Köln mussten die Besucher die Ausstellungsräume durch eine öffentliche Toilette betreten. Sie wurden dazu aufgefordert, die Ausstellungsstücke mit einem herumliegenden Beil zu zerstören. Diese Ausstellung wurde sogar kurzzeitig von der Polizei geschlossen.

Vertreter des Dadaismus waren Tristan Tzara, Hans Arp, Hugo Ball, Emmy Henings, Kurt Schwitters, Richard Huelsenbeck, John Heartfield und Max Ernst.

In Frankreich entwickelte sich der Dadaismus zum Surrealismus weiter.

BB - 02.04.01/LM - 02.02.06

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