C. D. Friedrich: Der große Landschaftsmaler der deutschen Romantik

Die Landschaftsbilder von Caspar David Friedrich gehören zu den größten Kunstschätzen der deutschen Malerei. Zu seinen Ehren wird am 5. September 2004 dem 230. Geburtstag des Künstlers - ein multimediales Museum eröffnet. Es steht in Friedrichs Heimatstadt Greifswald und soll einen Eindruck vom Leben und Werk des großen Romantikers vermitteln.

Wie kein zweiter deutscher Maler verkörperte Caspar David Friedrich den Künstlertyp dieser Epoche. In sich gekehrt, weltscheu, naturverbunden und tief religiös glaubte er an die Kunst als die Sprache der Seele. Die einzige Quelle der Kunst ist unser Herz, die Sprache eines reinen, kindlichen Gemütes. Mit diesen Worten beschrieb der enge Freund Johann Wolfgang von Goethes einmal selbst seine Auffassung von Kunst.

Traumatische Kindheitserlebnisse

Seine melancholische Grundstimmung wurde durch traumatische Kindheitserlebnisse noch verstärkt. Mutter und Schwester verstarben wenige Jahre nach seiner Geburt, der Bruder Christoffer verunglückte tödlich als er seinen kleinen Bruder beim gemeinsamen Schlittschuhlaufen vor dem Ertrinken retten will. Tief von Schuldgefühlen gepeinigt setzt sich Caspar David Friedrich seitdem mit dem Sterben und der Vergänglichkeit des Menschen auseinander, Themen, die sich in seinen Bildern widerspiegeln.

Landschaft als Spiegel der Seele

Bereits mit 16 Jahren erhielt der junge Greifswalder Zeichenunterricht bei einem Universitätsmaler. Dieser schärfte den Blick Caspar David Friedrichs für die Natur und wies ihn auf die Schönheit der heimatlichen Landschaft hin. Das realistische Abbilden der Natur hatte er jedoch nicht im Sinn. Vielmehr wollte Friedrich die Landschaft als Spiegel menschlicher Empfindungen abbilden. Seine Werke sind demnach keine Abbilder der Natur, sondern vergegenwärtigen Stimmungen, die eigentlich gar nicht greifbar sind.

Reisen als Inspirationsquelle

Die Inspiration für seine Bilder holte sich Caspar David Friedrich auf unzähligen Reisen und Wanderungen, wie es auch für andere Künstler und Literaten der Romantik üblich war. Nach intensiven Naturerlebnissen, die für den Maler einen mystischen, fast religiösen Charakter hatten, entstanden berühmte Bilder wie Der Watzmann, Kreidefelsen auf Rügen, Das Eismeer, Der einsame Baum, Meeresufer bei Monschein oder Riesengebirge.

Adelige Gönner

Etwa ab 1805 wurde Caspar David Friedrich von adeligen Gönnern gefördert und konnte seine Bilder öffentlich ausstellen. Seine wirtschaftliches Überleben wurde durch eine Reihe von Auftragsarbeiten gesichert, u.a. für Zar Nikolaus I. von Russland. Der regelmäßige Verdienst war für den Künstler eine Erleichterung, vor allem als er 1818 heiratete und bald eine fünfköpfige Familie zu versorgen hatte.

Der Zusammenbruch

Zwar wurde Friedrich 1824 zum Mitglied der Dresdener Akademie ernannt, doch das öffentliche Interesse an seinen Ölgemälden begann zu sinken. Als er 1835 einen Schlaganfall erlitt und seine rechte Hand gelähmt war, brach die Schaffenskraft des Künstlers ein. Zwar war er - ungewöhnlich für seine Zeit - Linkshänder und konnte noch zwei weitere Jahre malen, doch mit seinem schöpferischen Impuls ist es vorbei. Als Friedrich 1836 nicht die erhoffte Honorarprofessur in Dresden bekommt und ihm ein anderer Bewerber vorgezogen wird, bricht er körperlich und geistig völlig zusammen.

Neu entdeckt im 20. Jahrhundert

Caspar David Friedrich stirbt am 7. Mai 1840 in Dresden, wo er auf dem Trinitatis-Friedhof beigesetzt wird. Obwohl seinen Bildern zu Lebzeiten kein längerer Erfolg beschieden war, prägte er nicht nur den Malstil der Romantik, sondern auch die nachfolgenden Kunstepochen wesentlich mit. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Friedrichs Bilder wiederentdeckt und neu interpretiert. Das neue Museum in Greifswald soll die Wertschätzung des berühmtesten Sohnes der Stadt deutlich machen.

Das neue Museum

Mehr über das Museum erfahrt ihr auf der folgenden Internetseite

Nic 2.9.2004 / Buchcover: Dumont Verlag Bibliothek großer Maler Caspar David Friedrich

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt