WAS IST WAS TV: Ritter und Burgen

Das Mittelalter ist eine faszinierende Zeit. Oft stellt man sich vor, als Ritter oder Burgfräulein gelebt zu haben. Doch wie war die Zeit damals wirklich? In dieser Folge von WAS IST WAS TV erfahrt ihr es ...

Ritter zu werden war teuer. Adelige Väter, die ihre Söhne zu Rittern ausbilden ließen, mussten auch die gesamte Ausbildung zahlen und die gesamte Ausrüstung ebenso. Oder sie fanden einen Ritter, bei dem der Sohn als Knappe in die Lehre gehen konnte. Doch die Ausrüstung später musste sich jeder Ritter selbst finanzieren.

Neben den Rüstungen und Waffen musste auch ein Pferd unterhalten werden. Deshalb benötigte man auch einen gewissen Stand und Vermögen um überhaupt Ritter zu werden. So kamen sehr viele Ritter aus dem niedrigen Adel.


Ritterliche Tugenden


Ritter mussten vor allem in der Blütezeit des Rittertums drei Arten von Tugenden für all ihr Handeln befolgen, die auch die Aufgaben bestimmten: Sie mussten ihrem Dienstherren treu ergeben sein und ihm gehorsam dienen. Das bedeutete auch, dass man ohne Wenn und Aber für den Dienstherren in die Schlacht zog, ihn verteidigte und für ihn kämpfte und seine Befehle erfüllte.

Man muss aber auch die sogenannten christlichen Werte hochhalten, Wehrlose und Schwache beschützen, gegen Ketzer kämpfen und ein gottgefälliges Leben führen. Und als dritte Tugend sollte man wohl erzogen auftreten, maßvoll sein und sich immer weiterbilden, großmütig und freigiebig sein.

Wenn ein junger Mann zum Ritter geschlagen worden war, dann waren für ihn Beziehungen und Geld von Bedeutung um sein "Ritterleben" überhaupt angemessen führen zu können. Also ging er auf Reisen, versuchte sich bei Turnieren einen Namen zu machen und auch Geld zu bekommen, falls er nicht einen Fürsten kannte, der ihn direkt "übernehmen" wollte. Durch erfolgreiche Turnierteilnahmen und entsprechendes Auftreten wollten sich junge Ritter dann Fürsten empfehlen, denen sie dienen konnten, zum Beispiel kämpfend in der Schlacht oder die Burg verteidigend.


Die Raubritter


Nicht alle Ritter folgten aber diesen hohen Idealen. Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts verloren die Ritter immer mehr ihre Vorrangstellung. Sie waren lange nicht mehr so wichtig. Sowohl in militärischer Hinsicht, als auch in wirtschaftlicher, denn ihre Einnahmen gingen immer mehr zurück. Zum einen gab es enorme Hungersnöte und Seuchen. Dadurch starben viele Menschen und es fehlten Arbeitskräfte, auch auf den Rittergütern. Und dann suchten auch viele Bauern und Landleute ihr Glück in den aufkommenden Städten.

Im späten Mittelalter versuchten nun viele Ritter ihre finanzielle Notlage auch mit Gewalt zu mindern und zogen als "Raubritter" durch das Land. Sie überfielen Kaufleute, Reisende und Pilger und plünderten sie aus. Durch diesen Kleinkrieg auf Wegen und Straßen wurde das Reisen in manchen Gegenden so gefährlich, dass Landesherren einschritten, die Raubritter zur Rechenschaft zogen und in schweren Fällen sogar deren Burgen zerstörten. Noch heute gibt es viele Burgruinen, die von dieser Zeit zeugen.

Mehr über Ritter und Burgen erfahrt ihr auf unserer DVD WAS IST WAS-TV: Ritter und Burgen.

Text: -jj- 30.3.2011 // Bilder: Public Domain

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