Tortuga - die unglaubliche Reise der Meeresschildkröte

Am 1. Oktober 2009 startet in unseren Kinos eine neue Tierdokumentation. Der Regisseur Nick Stringer, der schon für den britischen Sender BBC Dokumentationen gemacht hat, begibt sich auf die Spur einer Meeresschildkröte und begleitet sie durch die Weltmeere.

In "Tortuga - die unglaubliche Reise der Meeresschildkröte" begleitet das Team um Regisseur Nick Stringer eine Meeresschildkröte auf ihrer weiten Reise durch die Weltmeere. Geboren an einem Strand in Florida gilt es, zunächst heil ins Wasser zu kommen. Schon hier lauern die ersten Gefahren auf Schildkröten. Die kleinen und hilflosen Wesen sind beliebte Beute.


Ist diese erste Gefahr überstanden, wandelt eine Meeresschildkröte auf den 200 Millionen Jahre alten Spuren ihrer ungezählten Vorgänger. Die ersten 25 Jahre ihres Lebens wird sich die Schildkröte vom mächtigen Golfstrom durch den Nordatlantik treiben lassen. Ihr Weg führt von Florida über die Arktis nach Afrika und schließlich wieder zurück an ihren Heimatstrand um dort wiederum nun selbst Eier abzulegen.


Nur eine von 10000 überlebt allerdings diese beschwerliche Reise durch den Atlantik. Mit moderner Kameratechnik entstanden gelungene Bilder aus der uns so fernen und fremden Unterwasserwelt. Gesprochen wird die deutsche Fassung des Films von der Schauspielerin Hannelore Elsner.


Ohne Zweifel sind die Bilder der erfahrenen Unterwasserkameraleute beeindruckend. Doch problematisch wird es, wenn der Schildkröte menschliche Gefühle und sich daraus ergebende Verhaltensweisen buchstäblich angedichtet werden. Dokumentarfilme zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie die Dinge zeigen wie sie sind. Dieses Ziel verfehlt der Film teils, etwa wenn die Schildkröte angeblich Freundschaften schließt oder aus Rache handelt.


Des weiteren folgte das Team natürlich nicht nur einer Schildkröte 25 Jahre lang, sondern bereiste die Welt und die Ozeane, um Schildkröten in verschiedenen Lebensaltern zu filmen. Daraus wurde dann der Film gemacht. Es wurden aber auch Szenen im Studio gestellt. Zudem fehlt oft die wirklich weiterführende Erklärung für gezeigtes Verhalten.


Als Zuschauer sollte man also keine reinblütige, wissenschaftlich fundierte Dokumentation erwarten. Man darf sich aber auf einen Unterwasserfilm mit prächtigen, wenn auch nicht immer authentischen Bildern freuen. Er entführt den Zuschauer in eine andere Welt und regt den ein oder anderen vielleicht doch zum Nachdenken an über die Verantwortung der Menschen für die Ozeane und die Welt an sich.


Auf der Homepage des Films könnt ihr euch den Trailer anschauen.


Text: -jj- 23.9.2009 / Bilder: Polyband Medien GmbH

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