Lexikon Kamera
Kameras gehören bei Aufnahmearbeiten für Film und TV zur Basisausstattung. Ohne sie gäbe es keine bewegten Bilder. Doch wie funktioniert ein solches Gerät und welche verschiedenen Techniken werden eingesetzt?
Zuerst einmal besteht ein grundsätzlicher Unterschied, wie Aufnahmen mit einer Film- bzw. mit einer Fernsehkamera eingefangen werden. Beim Film werden Zelluloidnegative belichtet. Beim TV dagegen speichert der Kameramann die Bilder auf einem Magnetband. Im Fernsehen gibt es außerdem eine dritte Möglichkeit: Wird eine Sendung live ausgestrahlt, werden die Bilder direkt an die Fernsehempfänger weitergeleitet.Anstrengend, aber spannend
Die Arbeit eines Kameramanns bzw. einer Kamerafrau ist körperlich anstrengend, vor allem aber auch spannend und abwechslungsreich. Denn im Laufe der Film- und Fernsehgeschichte wurden zahlreiche Möglichkeiten erarbeitet, dieses technische Gerät einzusetzen.
Was kann eine Kamera?
Die Kamera kann verschiedenste Bewegungen ausführen. Wenn sie sich z.B. um ihre eigene Achse dreht, nennt man das Schwenken. Außerdem ist sie in der Lage, ihren Standpunkt zu verändern entweder indem sie sich Gegenständen nähert (=Zufahrt) oder sich von ihnen entfernt (=Rückfahrt). Für diesen Zweck fährt die Kamera entweder auf speziell dafür ausgelegten Schienen (=Kamerafahrt) oder sie wird auf einem Gestell namens Steadycam getragen. Dadurch wird verhindert, dass es zu Erschütterungen kommt und die Bilder verwackeln.
Vom Weitwinkel bis zur Großaufnahme
Auch die Sicht, mit der die Bilder von einem Kameramann eingefangen werden, variieren häufig. Kameras können Gegenstände gleitend von der Weitwinkelperspektive bis zur Großaufnahme erfassen also von einer großen Entfernung bis hin zur extremen Nahaufnahme. Diesen Vorgang, der technisch durch eine stufenlose Veränderung der Brennweite im Linsensystem der Kamera (vom Weitwinkel bis zum Teleobjektiv) funktioniert, nennt man Zoomen.
Die verschiedenen Einstellungen
Die verschiedenen Einstellungen der Bildausschnitte werden alle mit einem eigenen Fachbegriff bezeichnet. Es gibt z.B. die so genannte Totale (engl. Auch Long shot), bei der die gesamte Szenerie im Bild erfasst wird. Eine Halbtotale (engl. Full shot) zeigt dagegen z.B. eine Person oder eine Gruppe von Menschen in ihrem Umfeld.
Von Amerikanischer Einstellung spricht man bei einer Mischung zwischen nah und halbnah die Person wird etwa vom Scheitel bis zum Knie gezeigt. Eine Großaufnahme (engl. Closeup) ist eine sehr nahe Einstellung, die z.B. das Gesicht eines Schauspielers einfängt. Eine Detailaufnahme dagegen ist auf einzelne Gegenstände, wie z.B. eine Hand oder ein Auge gerichtet.
Trend: Handkamera
Seit einigen Jahren ist es wieder modern auch bei Spielfilmen mit einer Handkamera zu drehen. Dies Technik war schon einmal in den 60er Jahren populär und ist ansonsten eigentlich dem Dokumentarfilm vorbehalten. Durch diese Drehform wird eine besondere Glaubhaftigkeit der Szenen erzielt. Der Zuschauer soll das Gefühl haben, hautnah dabei zu sein.
Nic 22.08.2002
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