Lexikon: Dolby

Seit der Erfindung des Tonfilms 1926 wird emsig daran getüftelt, den Sound im Kino noch perfekter zu machen. Mit Hilfe von Dolby können Stimmen, Geräusche und Musik inzwischen in optimaler Klangqualität abgespielt werden.

Bei Dolby handelt es sich um ein Mehrkanaltonsystem (Stereo), das in den 70ern in einer ersten Version von der Firma Dolby entwickelt wurde. Zum ersten Mal konnte damit ein Film nahezu ohne störendes Rauschen gezeigt werden. Bei der Aufnahme arbeiten die Produzenten mit vier Kanälen. Vorne links und rechts für die Musik und die Geräusche, dem Mittelkanal für die Sprache und dem Surround- oder Effektkanal für die Spezialeffekte.

So funktioniert Dolby

Die Aufgabe des Mittelkanals ist die Übertragung der Sprache. Und zwar so, dass auch Zuschauer die im Kino ganz außen in den Reihen sitzen, noch alles verstehen. Mit einem so genannten Encoder werden aus vier Kanälen zwei gemacht, um den gesamten Ton auf dem Filmstreifen unterzubringen. Im Kino trennt ein spezieller Decoder die Kanäle wieder und man erlebt das klassische Beispiel des Hubschraubers, der von vorne nach hinten über einen hinwegdonnert.

Die ersten Kinofilme in Dolby Stereo waren A Star is born und Star Wars Krieg der Sterne". 1987 wurde Dolby Stereo auf Dolby Surround (SR) erweitert. SR ist eine erweiterte Rauschunterdrückung, mit deren Hilfe man eine höhere Dynamik (Verhältnis vom leisesten zum lautesten Ton) und einen erweiterten Frequenzbereich erreicht. Der erste Film in SR war Kevin Costners Der mit dem Wolf tanzt.

Noch mehr Illusion

1992 präsentierte die Firma Dolby in Batmans Rückkehr eine weitere technische Errungenschaft: Dolby Digital. Mit Hilfe getrennter Surroundkanäle für links und rechts konnte ab diesem Zeitpunkt noch mehr Illusion erzeugt werden. Ein separater Subwooferkanal sorgt zusätzlich für den richtigen Tiefbass.

Die Konkurrenz schläft nicht

1993 wurde mit DTS (Digital Sound System) ein Konkurrenzprodukt auf dem Markt gebracht, das ebenfalls mit sechs getrennten Kanälen arbeitet. Aber im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Verfahren ist der Ton nicht mehr auf dem Filmstreifen aufgebracht, sondern auf ein bis zwei DTS-CD-Roms. Der erste Film mit diesem Verfahren war Spielbergs Jurassic Parc.

Neue Effekte

Die neueste Entwicklung in Sachen Digitaltechnik kommt wieder aus dem Hause Dolby, wurde zusammen mit Lucasfilm THX entwickelt und nennt sich Surround EX. EX erweitert den digitalen Filmsound um einen weiteren Surroundkanal. Das bedeutet, dass Effekte nun hinter den Zuhörern platziert werden können. Auch realistischere Übergänge von vorne nach hinten bzw. umgekehrt sind möglich. Erstmals zu hören in Star Wars- Episode 1.

Dolby für zu Hause

Dolby Surround gibt es längst nicht mehr nur im Kino. Auch zu Hause kann man sich mit einem entsprechenden Decoder und genügend Lautsprechern den perfekten Sound ins Wohnzimmer zaubern.

Nic 18.02.2003 / Foto: Dolby

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