Kleine blaue Männchen - Die "Schlümpfe" haben Geburtstag

Kleine, gutartige Kobolde mit blauer Hautfarbe und weißen Zipfelmützen so kennen wir die Schlümpfe! Am 23. Oktober 1958 tauchten die friedliebenden Wichte erstmals in der belgischen Comicserie "Johann und Pfiffikus" auf. Von da an war ihr Siegenszug um die ganze Welt nicht mehr aufzuhalten.


Mit diesem Senkrechtstart hatte ihr Schöpfer, der Comiczeichner Pierre Culliford aus Brüssel, im Traum nicht gerechnet. Der Cartoonist besser bekannt unter seinem Künstlernamen Peyo konzipierte die blauen Kerlchen bewusst als Nebenfiguren, die den beiden Haupthelden der Serie gelegentlich hilfreich zur Seite standen.

Schlumpf ist nicht gleich Schlumpf

Erst später entwarf Peyo die ganz eigene Welt der Schlümpfe: Er erfand das Dorf Schlumpfhausen mit "Papa Schlumpf" als Chef und entwickelte für jeden Schlumpf einen ganz eigenen Charakter mit bestimmten Stärken, Schwächen und Vorlieben.

Unverwechselbar ist auch der liebenswerte Kauderwelsch, den die Schlümpfe sprechen: "Schlumpf" wird zum Markenzeichen der winzigen Kobolde, die den bösen Zauberer Gargamel und seine gefräßige Katze zu ihren größten Feinden zählen.

Premiere bei "Fix & Foxi"

1965 tauchten die Schlümpfe zum ersten Mal in Deutschland auf. Sie waren die neuen Stars der "Fix & Foxi"-Hefte. Nach dem ersten Zeichentrickfilm "La Flüte a Six Schtroumpf" (1975) brach ein regelrechter Schlumpf-Boom aus. Die kleinen Sammelfiguren wurden millionenfach verkauft und Vater Abrahams "Lied der Schlümpfe" (1977) markierte den absoluten Höhepunkt des Fankults.

Die Schlümpfe werden Fernsehstars

Anfang der 80er, so schien es, war die beste Zeit der Schlümpfe vorbei. Doch dann begannen sich plötzlich die Amerikaner für die blauen Comicfiguren zu interessieren. Das "Wall Street Journal" erklärte sie 1983 zum "Toy of the year" (Spielzeug des Jahres) und die Schlümpfe wurden echte Fernsehstars.

Ab 1982 produzierte Peyo gemeinsam mit den berühmten Hanna-Barbera-Studios über 150 Folgen einer Zeichentrickserie. Damit war Peyo einer der wenigen europäischen Comic-Autoren, die es in den USA zu Ruhm gebracht haben.

Fankult bis heute

Auch wenn die "Schlumpfomanie" nie wieder so groß wurde wie in den 70er Jahren heute werden insbesondere die kleinen Plastikfiguren wieder gerne gesammelt. Auch zwei neue Kinofilme mit den blauen Männchen in der Hauptrolle gab es inn den letzten Jahren.

Die Kinder folgen dem Vater

Comiczeichner Peyo verstarb 1992 an einem Herzinfarkt. Doch damit war es mit den blauen Kobolden nicht vorbei. Sohn Thierry trat das Erbe seines Vaters an und führt seitdem sein Schlumpf-Werk fort.

Die Tochter Veronique kümmert sich um die weltweite Vermarktung. Übrigens hat sie uns erzählt, dass sie für ihren Vater das Vorbild zur Figur der "Schlumpfine" war, das einzige Mädchen im Reich der Schlümpfe.

Nic/RR akt. 20.10.2014 / Fotos: Roland Rosenbauer

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