Klein, aber oho: Superstar Tom Cruise
Superstar oder Möchtegern-Mime ohne Talent? Viele Jahre hat Tom Cruise vor allem bei den Kritikern um seine Anerkennung als ernsthafter Schauspieler kämpfen müssen. Und auch privat geriet der bekennende Scientology-Anhänger und Ex-Gatte von Nicole Kidman immer wieder in die Schlagzeilen.
Doch davon ließ sich der charismatische Hollywood-Beau nie aus der Ruhe bringen. Mit 42 kann der aus Syracuse / New York stammende Sohn eines Elektroingenieurs, der ursprünglich einmal Ringer, später Priester werden wollte, auf eine Traumkarriere zurückblicken.Publikumsmagnet
Cruise selbst kennt seinen Marktwert nur zu genau. Ich bin so etwas wie ein Qualitätssiegel ließ der Hollywoodstar kürzlich selbstbewusst in einem Interview verlauten was so viel bedeutet wie: Filme, in denen ich mitspiele, werden ein Kassenknüller. Womit der nebenbei auch als Produzent tätige Schauspieler nicht ganz unrecht hat. Seit Jahren zieht allein der Name Tom Cruise die Filmfans in Scharen in die Kinos. Und das lässt sich der clevere Geschäftsmann in bare Münze auszahlen: Für eine Rolle verlangt er mindesten zehn Millionen Dollar Gage.
Mit Ehrgeiz an die Spitze
Klar auch Tomas Cruise Mapother IV. hat einmal klein angefangen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der smarte New Yorker ist nämlich gerade mal 1,68 m groß. Nicht eben förderlich, wenn man das Ziel hat, ein ganz großer Filmstar zu werden. Doch Cruise hat es trotzdem geschafft. Von unermüdlichem Ehrgeiz angetrieben ergatterte der kellernde Schauspielschüler 1980 eine winzige Statistenrolle in einem Streifen mit Brooke Shields. Keine Glanzleistung, aber doch ausreichend, um ins Geschäft zu kommen.
"Top Gun" brachte den Durchbruch
Nachdem er in einigen unbedeutenden Teenagerfilmen mitgewirkt hatte, landete Tom Cruise 1986 den ganz großen Wurf. Als waghalsiger Pilot Maverick verdrehte er in Top Gun sie fürchten weder Tod noch Teufel nicht nur seiner strengen Fluglehrerin (gespielt von Kelly Mc Gillis) den Kopf, sondern brach reihenweise Frauenherzen in aller Welt.
Nicht nur schön
Die Kritiker konnte der Publikumsliebling in der Rolle des charmanten Draufgängers nicht nachhaltig beeindrucken. Erst als er in dem Autisten-Drama Rainman (1988) an der Seite von Dustin Hofmann seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis gestellt hatte, wuchs seine Akzeptanz. Für die Darstellung des gelähmten Vietnam-Veteranen in dem Kriegsmelodram Geboren am 4. Juli dann endlich die erste große Auszeichnung: der Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einem Drama und eine Oscar-Nominierung.
Charakterdarsteller und Actionheld
In den Folgejahren geht es stetig bergauf: Tom Cruise wählt seine Rollen mit Bedacht und überzeugt in den verschiedensten Charakteren: Ob als aufstrebender Anwalt, der sich aus den Fängen der Firma (1993) und ihren Mafiamethoden befreien möchte, als fieser Blutsauger Lestat in Interview mit einem Vampir (1994) oder als professioneller Actionheld in Mission Impossible (1996 / 2000).
Nur der Oscar fehlt noch
Inzwischen haben die Filme des Amerikaners weit über zwei Milliarden Dollar eingespielt. Und auch Auszeichnungen aller Art konnte Tom Cruise in den letzten Jahren auf sein Konto verbuchen. Unter anderem den begehrten American Cinematheque Award (1996) und einen zweiten Golden Globe für die Darstellung eines ausgeflippten Sex-Gurus in Magnolia (2000). Nur der Oscar fehlt dem ehrgeizigen Schauspieler noch in seiner Sammlung. Für die Verkörperung des Sportagenten Jerry Maguire in der gleichnamigen Komödie wurde er 1996 wieder nur nominiert.
Produktiv wie nie
Seit seiner Scheidung von Nicole Kidman ist Tom Cruise produktiv wie nie zuvor. Nach "Vanilla Sky" und "Micority Report" feierte Tom Cruise zuletzt als einen Riesenerfog mit "Last Samurai" und dem Actionstreifen "Collateral". In letzterem wechselte der Hollywoodstar zur Abwechslung mal die Seite und mimte einen gewissenlosn Auftragskiller. Mit der Hauptrolle in der Verfilmung des Klassikers "Krieg der Welten" tat er sich allerdings keinen Gefallen und auch "Mission Impossible III" lief nicht so erfolgreich wie seine Vorgänger.
Gefeuert
Weil Tom Cruise gerade 2006 immer wieder negative Schlagzeilen machte, weht im seit neuesten ein derber Gegenwind in Hollywood ins Gesicht. Sein Partner, die Filmmfirma Paramount Pictures, trennte sich Ende des Jahres von seinem ehemaligen Superstar - nicht zuletzt wegen seiner agressiven Werbung für Scientology und seiner fragwürdigen öffentlichen Auftritte.
Privat glücklich
Zumindest privat scheint der Schauspieler, der zuletzt wieder zum unbeliebtesten Hollywoods gewählt wurde, aber sein Glück gefunden zu haben. So schenkte ihm seine junge Gattin Katie Holmes, die er 2006 heiratete, im selben jahr auch eine kleine Tochter. Bisher hatte Cruise - zweifacher Adoptivvater - sich immer vergeblich eigene Kinder gewünscht.
Nic 09.07.2003 / Filmplakat:Kinoindex.
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