Gert Fröbe Knopfaugen und Knautschgesicht

Gert Fröbe zählte in der 50er, 60er und 70er Jahren zu den erfolgreichsten Vertretern des deutschen Theaters und internationalen Films. Seinen Durchbruch feierte er 1948 mit "Berliner Balladen" und mit Filmen wie "Es geschah am helllichten Tag" oder "James Bond - Goldfinger" verdiente er sich internationale Anerkennung.

Vom Arbeiterkind zum Star

Karl Gerhard Fröbe wurde am 25. Februar 1913 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Planitz bei Zwickau in Sachsen geboren. Dort ging er auch zur Schule. Nach dem Abitur absolvierte er in Dresden am Staatstheater eine Ausbildung zum Bühnenmaler. Seine wirkliche Leidenschaft galt allerdings der Schauspielerei, der er sich ab 1935 widmete.

Erfolg mit Humor

Nach der Schauspielausbildung zog Gert Fröbe nach Wuppertal und erhielt am Theater sein erstes Engagement. In späteren Jahren entwickelte sich Fröbe zu einem Charakterdarsteller, zu Beginn seiner Bühnenkarriere feierte er mit witzigen Rollen Erfolge.

Nach dem Krieg erhielt Fröbe ein Engagement bei den Münchner Kammerspielen. Die "Berliner Balladen" halfen ihm 1948 auf der Bühne zum Durchbruch, und mit den Streifen "Die Helden sind müde" feierte er 1955 sein Kino-Debüt.

Von der Leinwand nicht wegzudenken

In Deutschland war Gert Fröbe inzwischen ein Star. Mit großem Erfolg spielte er 1958 an der Seite von Heinz Rühmann in dem Film "Der Pauker". Kurz darauf folgte die tragische Geschichte "Das Mädchen Rosemarie". Für seine schauspielerische Leistung in "Der Gauner und der liebe Gott" wurde er 1961 mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet. Sein faltiges, zerfurchtes Gesicht machte Gert Fröbe einzigartig, in seinen Filmen bestach er durch eine faszinierende Mimik. In dem Thriller "Es geschah am helllichten Tag" von 1958, gab Gert Fröbe als Kindermörder eine eindrucksvolle Kostprobe seines schauspielerischen Könnens.

Hollywood ruft

Internationale Anerkennung verdiente sich Gert Fröbe 1964 in seiner Glanzrolle als Gegenspieler von Sean Connery in der "James Bond" Produktion "Goldfinger. Noch heute zählt sein James-Bond-Widersacher zu den besten Momenten der Serie und öffnete ihm die Tür zu einer beachtlichen Weltkarriere. Im gleichen Jahr erschien auch die amüsante Fliegergeschichte "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten". 1975 brillierte Fröbe als "Räuber Hotzenplotz", 1976 folgte "Das Schlangenei" unter der Regie von Ingrid Bergman, 1981 "Der Falke" und 1982 entstand mit "Der Gärtner" eine seiner letzten Arbeiten.

Literarische Leidenschaften

Eine besondere Vorliebe hatte Gert Fröbe für feinsinnige Ironie und hintergründigen Humor. Deshalb trat er gerne als Rezitator von literarischen Persönlichkeiten wie Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern und Erich Kästner in Erscheinung.

Für seine Schauspielerleistungen wurde Gert Fröbe mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht. Gert Fröbe starb am 5. September 1988 im Alter von 75 Jahren an einem Herzinfarkt in München.

21.02.03 sw- Bild: Prestel Verlag München Film. Das 20. Jahrhundert, Autogrammkarte, Hörbuch Morgenstern am Abend, Kein & Aber AG.

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