Cary Grant - der Gentleman unter den Hollywoodstars

Er galt als witzig, war nie um eine Antwort verlegen, war charmant, gut aussehend, vier Mal verheiratet und ein Star in Hollywood: Cary Grant. Viele Filme mit ihm gelten als Meilensteine der Kinogeschichte. Kein Wunder, denn Grant arbeitete nur mit den besten Regisseuren und Kollegen.

Vom armen englischen Jungen zum Hollywoodstar

Alexander Archibald Leach, so hieß Cary Grant eigentlich, wurde am 18. Januar 1904 im englischen Bristol geboren. Seine Eltern waren ziemlich arm und als er neun Jahre alt war, kam seine Mutter in eine Nervenheilanstalt davon erfuhr er aber erst, als er schon viel älter war. Als 14jähriger verließ er die Schule und sein Elternhaus und ging zu einem Wanderzirkus. Dort arbeitete als Jongleur, Tänzer und Sänger. Er tingelte mit einer Varietétruppe durch England und wurde 1920 für eine Tournee in den Staaten engagiert.

Seine Talente wurden bald erkannt: er konnte charmant und witzig, geheimnisvoll, ernst und wortgewandt, tollpatschig und komisch sein. Zunächst erhielt er einen Fünfjahresvertrag bei der Produktionsfirma Paramount Pictures. Die beschlossen ihm einen neuen Namen zu verpassen und so wurde aus Alexander Archibald Cary Grant.

Grant als Komödiant

Er war zunächst die ideale Besetzung für den jugendlichen Liebhaber. Schon in seinem vierten Film, an der Seite von Marlene Dietrich, bekam er die männliche Hauptrolle. Dann kamen zwei Filme mit Mae West, damals der weibliche Star Hollywoods. Der Durchbruch gelang ihm Ende der 30er Jahre mit temporeichen Komödien. Darin entwickelte er seinen ganz persönlichen, unnachahmlichen Stil: Grant brillierte als eleganter Mann mit Charme, Witz und kleinen Geheimnissen.

Ein Beispiel: Leoparden küsst man nicht 1938 unter der Regie von Howard Hawks gedreht. Grant jagt als gehemmter, scheuer Wissenschaftler an der Seite von Schauspielerin Katharine Hepburn als exzentrische Erbin Susan, in irrem Tempo durch die aberwitzige Geschichte. Vor allem die rasanten Gespräche und Verfolgungsjagden nach einem prähistorischen Dinosaurierknochen machten diesen Film zu einem Meilenstein in der Filmgeschichte.

Aber auch in Arsen und Spitzenhäubchen, der rabenschwarzen Komödie, die Regisseur Frank Capra 1941 inszenierte, brillierte Grant. Er spielte den ahnungslosen Theaterkritiker Mortimer, der plötzlich feststellen muss, dass seine reizenden älteren Tanten aus lauter Mitgefühl ältere Herren mit vergifteten Holunderwein von ihrem Dasein erlösten.

Grant und Hitchcock

Bis 1966 drehte Grant insgesamt 72 Filme, die meisten davon kann man heute noch immer wieder im Fernsehen sehen, denn sie wurden zu Klassikern. In vier seiner berühmtesten Filme führte Alfred Hitchcock Regie. 1941 produzierten sie mit "Verdacht" ihr erstes gemeinsames Werk. Darin spielt Grant einen charmanten, witzigen Lebenskünstler der das reiche, naive Mädchen Lina heimlich heiratet. Nach einigen Verwirrungen und der ständigen Geldknappheit ihres Gatten kommt in Lina der Verdacht auf, ihr Mann wolle sie umbringen. Bis zum Ende dieses mit Überraschungen voll gepackten Films bleibt unklar, wie die Sache ausgeht.

Nach Berüchtigt 1946 spielt Grant in "Über den Dächern von Nizza" (1955) an der Seite von Grace Kelly. Die Handlung: An der französischen Riviera wird die Highsociety von spektakulären Juwelendiebstählen überrascht. Der Verdacht fällt auf den ehemaligen Meisterdieb John Robie, genannt "die Katze" gespielt von Cary Grant. Um zu beweisen, dass er eine reine Weste hat, muss Robie den wahren Dieb finden.

1959 engagiert Hitchcock Grant auch für die Rolle des Werbefachmanns Roger Thornhill in der unsichtbare Dritte. Fälschlicherweise wird Roger für einen Spion gehalten und von einem feindlichen Spionagering und der Polizei quer über den amerikanischen Kontinent gejagt. Der Thriller mit Abenteuerfilm- und Krimiqualitäten wurde für einige Szenen berühmt, so der Mordanschlag mit Hilfe eines giftsprühenden Flugzeugs in einem Maisfeld, oder das Finale auf den steinernen Präsidentenköpfen des Mount Rushmore.

Karriereschluss mit 62

Im Alter von 62 Jahren zog sich Grant ganz bewusst aus dem Filmgeschäft zurück. Obwohl man ihm das Alter überhaupt nicht ansah, hatte er einfach genug von seiner Arbeit. Zweimal wurde er für seine Rollen für den Oscar nominiert, doch erhielt er ihn erst 1970 für sein Lebenswerk. Als er 1986 die One Man Show vorbereitete, erlitt er einen schweren Schlaganfall. Er starb noch in der selben Nacht, am 30. November - knapp zwei Monate vor seinem 82. Geburtstag.

Mehr Infos auf den deutschen Cary Grant Seiten.

-ab-16.01.04 Text

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