Woody und Felix: Sie sind Deutschlands beste Vorleser

Vorlesen haben sie einfach drauf: Woody Mues und Felix Müller, die diesjährigen Sieger beim bundesweiten Wettbewerb des Deutschen Buchhandels. Im Frankfurter Finale überzeugten die beiden Sechstklässler mit ihrer Begeisterungsfähigkeit und einem einwandfreien Vortrag die prominente Jury.

Bis zum Einzug ins große Lesefinale hatten Woody aus Hamburg (rechts im Bild) und Felix aus Sachsen (links im Bild) harte Arbeit geleistet. Wie ihre 25 Konkurrenten aus ganz Deutschland mussten sie vier Vorrunden überstehen und sich über den Schul-, Kreis-, Bezirks- und Landesentscheid bis in die Endrunde durchboxen.

Nur keine Nerven zeigen!

Klar es war toll, es bis hierhin geschafft zu haben. Zumal die Landessieger mit ihrer Finalteilnahme schon einen viertägigen Aufenthalt in der hessischen Metropole gewonnen hatten. Aber jetzt wollten natürlich auch alle siegen. Dementsprechend angespannt war die Stimmung am 20. Juni im Frankfurter Goethehaus dem Austragungsort des Wettbewerbs. Schließlich liest man nicht alle Tage dort vor, wo einst Deutschlands berühmtester Dichter das Licht der Welt erblickte. Noch dazu in Anwesenheit bekannter Autoren, Politiker und Journalisten. Da hieß es Nerven behalten!

Prominente Jury

Die Jury u.a. bestehend aus Tagesthemen-Sprecherin Anne Will, Pur-Moderator Jo Hiller vom ZDF und den 13jährigen Vorjahressiegern aus Bayern und Thüringen nahm in der Endrunde vor allem Lesetechnik, Betonung und Ausdruck unter die Lupe. Diese Kriterien kannten die Finalisten bereits aus den Vorrunden. Doch diesmal war der Schwierigkeitsgrad noch ein Stück weit angehoben worden. Ihr Vorlesebuch hatten sich die Teilnehmer nämlich erst am Vorabend des Wettbewerbs aussuchen können. Also kaum Zeit zur intensiven Vorbereitung. Dafür aber gleich schwere Bedingungen für alle!

Die Qual der Wahl

Für die Landessieger standen 44 Neuerscheinungen aus dem Kinder- und Jugendbereich zur Auswahl. Jeder durfte so lange schmökern, bis er das passende Buch und eine geeignete Textstelle gefunden hatte. Bücher über Liebe und Freundschaft standen bei den Jugendlichen besonders hoch im Kurs. Aber auch Romane, die sich mit familiären Problemen und dem Thema Scheidung beschäftigten, gehörten zu den Favoriten.

Von Zwillingen und Scheidungskindern

So auch Ulla Lundquists Chaos auf Probe, das Siegerbuch von Felix Müller (Herderschule Hohenstein-Ernstthal), der in der Gruppe A (Hauptschulen) gewann. Woody Mues (Gymnasium Corveystraße Hamburg), Sieger der Gruppe B (Realschulen, Gymnasien) las eine Passage aus Jaqueline Wilsons Die fabelhaften Barker Girls eine Geschichte über zwei ungleiche Zwillingsschwestern.

Wanderpokal für Hamburg und Sachsen

Woody und Felix, die ihren Text nach Aussagen der Jury "nicht nur gelesen, sondern gelebt" hatten, mussten sich am Ende nicht mit der Ehre begnügen, Deutschlands beste Vorleser zu sein. Sie nahmen auch tolle Preise mit nach Hause: Für beide Bundessieger gab es ein Bücherpaket, eine Urkunde und einen Wanderpokal. Außerdem sitzen sie nächstes Jahr beim Bundesentscheid selbst unter den Wertungsrichtern.

Werdet selbst Vorleser!

Übrigens: Der seit 1959 veranstaltete Vorlesewettbewerb hat in diesem Jahr sämtliche Rekorde gebrochen. Mehr als 680.000 Sechstklässler haben sich beteiligt - fast 70.000 Schüler mehr als im letzten Jahr. Kommt auch ihr bald in die sechste Klasse? Dann macht doch beim Bundeswettbewerb 2002/2003 mit - ganz egal, welche Schule ihr besucht! Sämtliche Infos bekommt ihr auf dieser Seite. Dort findet ihr auch eine Menge Büchertipps von der Lesegang.

Nic 24.06.2002 / Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

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