William Shakespeare Superstar

William Shakespeare ist wohl der bekannteste Dramatiker aller Zeiten. Stücke wie Hamlet, Romeo und Julia, Macbeth oder Ein Sommernachtstraum sind bis heute Publikumsmagneten und stehen weltweit auf den Theaterspielplänen ganz oben. Nicht umsonst ist der 23. April Shakespeares Geburtstag gleichzeitig auch der Welttag des Buches.

So bekannt Shakespeares Tragödien und Königsdramen, Lustspiele und Verwechslungskomödien auch sind, so wenig wissen wir über das Leben und Wirken des Dichters. Seine Biografie lässt sich nur in groben Zügen umreißen.

Alle verlässlichen Informationen stützen sich ausschließlich auf die Eintragungen ins Kirchenregister von Shakespeares Geburtstadt Stratford-upon-Avon.

Abbildung: William Shakespaere gilt als erfolgreichster Dramatiker aller Zeiten.

Die Jugend

Im Jahr 1564 wurde William Shakespeare als Sohn eines erfolgreichen Landwirts und Händlers geboren, der später zum Stadtrat und Stadtverwalter aufstieg. Seine Mutter stammte aus einer unbedeutenden Adelsfamilie, brachte jedoch Landbesitz in die Familie ein. William genoss offensichtlich eine gute Schulbildung, da die örtliche Lehranstalt sehr angesehen war. Latein, Dichtung und Geschichte dürften auf jeden Fall auf dem Unterrichtsplan gestanden haben. Im Alter von 18 Jahren heiratete der junge Mann die etwas ältere Anne Hathaway, mit der er drei Kinder hatte.

Die "dunklen" Jahre

Die Jahre 1585 bis 1592 bereiten der Shakespeare-Forschung bis heute Kopfzerbrechen. Wann ging er nach London? Weshalb ließ er seine Familie im Stich? Schloss er sich einer der umherziehenden Wanderbühnen an? Wir wissen es nicht! Als William Shakespeare 1592 wieder in den Chroniken auftaucht, ist er bereits ein erfolgreicher Schauspieler und Dichter in der Hauptstadt, Mitglied und Stückeschreiber bei den Chamberlains Men.

Theater als Vergnügungsanstalt

Das Theater gehörte in dieser Zeit - dem so genannten Elisabethanischen Zeitalter zum festen Vergnügungsangebot in London. Die Vorstellungen fanden in der Regel tagsüber statt und zogen Zuschauer aus allen Gesellschaftsschichten an. Mit Bildung und Kulturgenuss hatte das Ganze wenig zu tun. Man wollte sich amüsieren, lachen, schockiert sein, sich fürchten oder mitleiden. Lauthals tat das Publikum deshalb seine Gefühlsregungen während den Vorstellungen kund.

Foto: Das "Globe Theatre" war das berühmteste Theater zu Shakespeares Zeit. Eine Kopie, wo seine berühmten Stücke gespielt werden,  steht heute in London.  

Shakespeare lieferte Stücke ganz nach dem Geschmack seiner Zeitgenossen. Vor allem seine Macht- und Rachetragödien wie Hamlet, Macbeth oder König Lear boten die ganze Palette, die sich der elisabethanische Zuschauer wünschte. Da treiben Geister und Hexen ihr Unwesen, Frauen verlieren den Verstand, das Blut fließt in Strömen und trotzdem bleibt noch genügend Raum für Maskeraden, Narren und Clownerei.

Alle Quellen ausgeschöpft

Für seine Tragödien und Königsdramen bediente sich der Dichter bei antiken Autoren ebenso wie bei der englischen Geschichtsschreibung. Oftmals auf Bestellung schrieb er erotische Verwirrspiele wie Ein Sommernachtstraum oder die Verwechslungskomödie "Was ihr wollt". Nebenbei betätigte sich Shakespeare auch als Lyriker. Berühmt geworden ist der Gedichtzyklus Sonette.

Abbildung: Elisabeth I. regierte und prägte Englang zu Lebzeiten Shakespeares.

Sprachgenie

Shakespeares Werke zeugen was ihre Themenvielfalt betrifft - nicht nur von einer extrem guten Allgemeinbildung des Verfassers. Sie sind auch sprachlich brillant. Der Dichter begnügte sich nicht damit, Eifersuchtsdramen und Königsmord, Liebesintrige und Rollentausch, Wahnsinn und Blutrache möglichst effektvoll in Szene zu setzen. Er tat es wortreich und mit vielen poetischen Bildern.

Gab es Shakespeare wirklich?

Bis heute ist immer wieder angezweifelt worden, ob Shakespeare sein umfangreiches dramatisches Werk selbst verfasst hat. Die Vermutung, hinter dem Pseudonym Shakespeare könne sich ein ganzes Autorenteam verbergen, der Philosoph Francis Bacon oder gar ihre Majestät Elisabeth I. gelten allerdings als unhaltbar. Zu besonders ist die dichterische Handschrift Shakespeares, der bereits zu Lebzeiten von seinen Landsleuten verehrt wurde.

Abbildung: Shakespeare war schon zu Lebzeiten berühmt.



Wieder daheim

1610 hatte der Dichter offenbar genug vom Londoner Theaterleben und kehrt in sein Heimatdorf zurück. Als Geschäftsmann und Dichter hatte er ein kleines Vermögen angespart und konnte sich bis zu seinem Tod 1616 ein geruhsames Leben leisten. Eine Gedenktafel in der Stratforder Gemeindekirche erinnert noch heute an den berühmten Dichter.

Shakespeare und kein Ende

1623 wurden Shakespeares Werke in einer ersten Gesamtausgabe veröffentlicht. Den Dichtern der Romantik Ludwig Tieck und August Wilhelm Schlegel haben wir es zu verdanken, dass die Dramen Anfang des 19. Jahrhunderts übersetzt und für die Bühne entdeckt wurden. Neben dem Theater sind die Stoffe auch immer wieder für Verfilmungen interessant.

Mehr im Netz

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Nic akt. 22.04.2013 / Buchcover: Otus Verlag

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