Wilhelm Busch: Unsterblich durch "Max & Moritz"

Wilhelm Busch: Unsterblich durch "Max [&] Moritz"

"Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen!" Mit diesen legendären Anfangszeilen seines "Max und Moritz" ist Wilhelm Busch in die Literaturgeschichte eingegangen. Noch heute kennen Kinder in aller Welt seine witzige Bildergeschichte mit Witwe Bolte, Lehrer Lämpel und Co. in den prominenten Hauptrollen. Ende Oktober des Jahres 1865 hat der gewitzte Schriftsteller und Kunstmaler dieses Buch veröffentlicht.

Wilhelm wurde am 15. April 1832 als Ältester von sieben Geschwistern in der Nähe von Hannover geboren. Obwohl der Vater als Kaufmann ordentlich verdiente, reichte der Platz im Haus bald nicht mehr aus für so viele Kinder. Wilhelm wurde in die Obhut seines Onkels gegeben, der künftig die Privaterziehung des Jungen übernahm.

Maler statt Maschinenbauer

Wäre es nach dem Willen seines Vaters gegangen, wäre sein ältester Sohn Maschinenbauer geworden. Doch der entschied sich anders. Er merkte nämlich schon sehr frühzeitig, dass er im Malen und Zeichnen sehr begabt war. Deshalb besuchte er nicht - wie vorgesehen - die polytechnische Oberschule in Hannover, sondern folgte einem Freund 1851 an die Kunstakademie nach Düsseldorf. Dort wollte er sich zum Maler ausbilden lassen. Doch der nüchterne Betrieb der Universität langweilte ihn.

Durchbruch mit "Max [&] Moritz"

Wilhelm Busch wechselte nach Antwerpen und setzte seine Ausbildung nach überstandener schwerer Typhus-Erkrankung an der Akademie der bildenden Künste in München fort. 1859 trat er dort erstmals mit humoristischen Zeichnungen und Gedichten an die Öffentlichkeit, die er in den "Fliegenden Blättern" veröffentlichte. Sechs Jahre später publizierte er das Werk, welches ihn bald weltweit berühmt machen sollte: Die Lausbubenposse "Max und Moritz".
Auf dieser Seite gibt´s die Lausbubengeschichten in voller Länge.

Kritischer Zeitgenosse

Schon hier treten die typischen Züge seiner Bildergeschichten hervor: Mit witzigen, pointierten Texten und Bildern von drastischer Komik entlarvte er die verlogene Moral seiner Mitmenschen. Obwohl Wilhelm Buschs Geschichten lustig erscheinen, spricht aus ihnen die pessimistische Weltsicht eines kritischen Zeitgenossen, der seine Haltung vor allem aus der Lektüre des skeptischen Philosophen Arthur Schopenhauers bezog.

Später Ruhm als Kunstmaler

An den Erfolg seines frechen Debüts konnte Wilhelm Busch nie wieder anknüpfen. Obwohl seine späteren Bildergeschichten ebenfalls gerne gelesen wurden: "Die fromme Helene" etwa, "Fips, der Affe" oder "Hans Huckebein, der Unglücksrabe". Aber über eines kam Wilhelm Busch nicht hinweg: Als Kunstmaler, worin er seine eigentliche Berufung sah, fand er keine Anerkennung. Erst in den 80er Jahres des 20. Jahrhunderts wurden seine Aquarelle erfolgreich ausgestellt. Auch ein berühmter Comic-Preis ist inzwischen nach ihm benannt.

Nic - akt. 29.3.2012 / Illus und Fotos: pd

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