Sonnennebel

In dieser Rubrik stellen wir die Bücher vor, die dieses Jahr für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert sind. Die Preisvergabe erfolgt auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2001.

Diese Woche: Sonnennebel. Nominiert in der Rubrik Jugendbuch.



Hermann Schulz

Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Der 15-jährige Alfred Halstenbach lebt mit seiner Tante in dem kleinen Rheinkamp im Ruhrgebiet wo das Leben muffig ist und perspektivenlos.

Freddys Hobby ist die Brieftaubenzucht. Mit ein paar krummen Geschäften verdient er sich das Geld um die Tauben zu ernähren und um mit ihnen auf Wettbewerbe zu gehen. Er hat seine eigenen Ansichten vom Leben, liebt es durch die Gegend zu streifen und seine kauzigen und vom Leben gezeichneten Freunde zu besuchen.

Immer wieder gerät er in brenzlige Situationen. Doch auch auf der Polizeiwache, gegenüber Lehrern und Pfarrern versucht er, seine Eigenständigkeit zu bewahren. Nicht gerade einfach, da alle Erwachsenen in ihm den jugendlichen Verbrecher und Tunichtgut sehen, den sie zu einem anständigen Menschen machen wollen.

Das Buch gibt Einblick in die Gedanken des 15-jährigen, die keineswegs oberflächlich sind. Ihn bewegt der Wunsch nach Freiheit, einem glücklichen Leben und vor allem die ganz große Liebe zu Cornelia.

Ein großartiger Roman, der den Leser mit hinein nimmt in das Leben in Ruhrkamp und in die Gedanken- und Gefühlswelt von Freddy, den man am Ende gern zum Freund hätte.

Hermann Schulz

Sonnennebel

Carlsen Verlag

DM 29,90

LM - 19.09.01

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