Schillerjahr 2005

Am 09. Mai 1805 starb Friedrich Schiller in Weimar. Aus Anlass seines 200. Todestages gibt es in ganz Deutschland viele Theaterstücke, Filme, Lesungen, wissenschaftliche Treffen oder Ausstellungen, die sich mit dem deutschen Dichterfürsten, seinen Werken, seiner Zeit und seiner Wirkung auseinander setzen. So wird in Marbach am Necker, seinem Geburtsort eine große Ausstellung mit dem Titel "Götterpläne und Mäusegeschäfte " Schiller 1759 - 1805" gezeigt.

Kurzer Überblick

Geboren wurde Schiller am 10. November 1759 in Marbach. Auf Befehl des Landesfürsten musste er ab seinem 14. Lebensjahr eine Militärakademie besuchen. Heimlich schrieb er an seinem ersten Stück, denn im Dienste des Herzogs war das Dichten verboten. Deshalb floh Schiller 1782 aus dem Herrschaftsbereich des Fürsten nach Mannheim. Dort war sein erstes Drama "Die Räuber" bereits ein spektakulärer Bühnenerfolg. Auch in seinen späteren Dramen wie "Kabale und Liebe" übte Schiller Kritik an der Gesellschaft und den Herrscherhäusern seiner Zeit.

1787 zog er nach Weimar. Dort lernte er Johann Wolfgang von Goethe kennen. In der Zeit bis zu Schillers Tod schufen die beiden eine Reihe von Werken, die heute unter dem Begriff "Weimarer Klassik" aus der deutschen Literaturgeschichte und dem Deutschunterricht nicht mehr wegzudenken sind. Zu diesen gehören auch Schillers "Wallenstein"- Dramen, "Maria Stuart", "Wilhelm Tell" sowie seine Ballade "Die Bürgschaft" und das "Lied von der Glocke".

"Götterpläne und Mäusegeschäfte"

"Ich habe die Menschen gesehen, ihre Bienensorgen, und ihre Riesenprojekte - ihre Götterpläne und ihre Mäusegeschäfte, das wunderseltsame Wettrennen nach Glückseligkeit".

Dieses Zitat des Karl Moor aus "Die Räuber" hat sich die Ausstellung in Marbach als Aufhänger gewählt. Denn in diesem Satz spiegeln sich auch die zwei extremen Pole im Leben des Dichters wider: Einerseits sind seine Gedanken frei und schweifen in seinen Stücken zwischen Idealvorstellungen umher, Philosophieren über das menschliche Sein oder das Streben nach höheren, geistigen Zielen. Große Ideen möchte Schiller in seinen Werken umsetzen.

Auf der anderen Seite lebt Schiller ein ganz normales Leben mit alltäglichen Sorgen. Auch bei ihm geht es darum, wie er seine Familie ernähren kann, ob die Strümpfe gestopft sind und Brennholz für den Kamin vorhanden ist.

So entstand eine spannende Präsentation mit über 230 Ausstellungsstücken, die aus dem Nachlass des Dichters stammen: seine Werke, Aufzeichnungen, aber auch Kleidungsstücke und andere Alltagsgegenstände werden gezeigt. Stücke aus den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs in Marbach und aus dem Goethe- und Schiller- Archiv in Weimar ergänzen sich in dieser Ausstellung, die von 23. April bis 09. Oktober 2005 in Marbach am Neckar und vom 30. Oktober bis zum 17. April 2006 in Weimar zu sehen ist.

In Marbach gibt es zur Ausstellung übrigens auch eine tolle Gesprächs-Reihe für Jugendliche mit Regisseuren, Schauspielern und Schiller- Experten, die beweisen soll, wie aktuell und spannend der Dichterfürst auch heute noch ist.

Mehr Schiller.....

......gibt es in ganz Deutschland. Wenn ihr wissen wollt, auf welcher Bühne, welche Schillerstücke gezeigt werden, wo welcher Vortrag gehalten oder Film gezeigt wird, dann könnt ihr euch auf der Website www.schillerjahr2005.de schlau machen. Dort findet ihr sicher auch Veranstaltungen, die bei euch in der Nähe statt finden.

-ab-23.04.05 Text / Foto: Plakat zur Ausstellung Marbach.

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