Roald Dahl: Kinder als mutige Bücherhelden

Roald Dahl geboren am 13. September 1916 schrieb einige der beliebtesten Kinderbücher der Welt. Seine Geschichten sind sehr fantastisch und manchmal sogar ein wenig verrückt. Zu seinen Helden gehören die Gremlins ebenso wie Mathilda oder James und der Riesenpfirsich".

Die ersten 20 Jahre seines Schaffens schrieb der nach dem berühmten Polarforscher Roald Amundsen benannte Autor ausschließlich für Erwachsene. Seinen internationalen Durchbruch hatte er aber erst mit den Geschichten, die er für Kinder erfand. Seinen Töchtern Tessa und Olivia erzählte der gelernte Kaufmann  vor dem Schlafengehen die wunderlichsten Dinge, die er später zu Papier brachte.

Mit den Augen der Kinder

Dahls große Gabe war es nämlich, sich in Kinder hinein zu versetzen. Er war sehr sensibel und  wusste, was sie lustig oder spannend fanden oder wovor sie Angst hatten. Das liegt auch daran, dass Roald als Kind selbst einige schlimme Erlebnisse hatte. So starben zum Beispiels Schwester und Vater als er selbst erst drei Jahre alt war.

Schule ein Graus


Schule und strenge Lehrer waren dem fantasievollen Jungen ein Graus. Zuflucht boten ihm die wunderbaren Geschichten, die seine Mutter jeden Abend mit viel Hingabe erzählte. All das, was ihn beschäftigte, begann Roald Dahl schon im Alter von acht Jahren aufzuschreiben. Seine Erlebnisse als Kind wurden später zur Quelle der vielen Kinderbücher.

Autor durch Zufall

Zum professionellen Schreiben kam Roald Dahl durch einen Zufall. Als Pilot stürzte er während des Zweiten Weltkriegs mit seiner Maschine über der Wüste Libyens ab. Dieses Erlebnis schilderte er später in einem Zeitungsartikel. Das ermutigte ihn mit Kurzgeschichten für Erwachsene eine Autorenkarriere zu starten. Der Waliser war ein fleißiger, gewissenhafter Schriftsteller. Jeden Morgen nach dem Frühstück zog er sich für mehrere Stunden zum Schreiben zurück.

Bücher als Besteller

Und was er zu Papier brachte, gefiel den Menschen. Die Kinderbücher veröffentlicht ab 1960 gingen millionenfach über die Ladentheke. Sie wurden in 35 Sprachen übersetzt und zum Großteil für TV und Kino verfilmt. Roald Dahl erzählt immer aus der Sichtweise der Kinder. Sie müssen oft mit Mut und Selbstvertrauen schwierige Situationen meistern. Meist stehen ihnen dabei gemeine Erwachsene im Weg, die in ihren schlechten Eigenschaften stark überzeichnet dargestellt werden.

Blühende Fantasie

Fantastische Elemente gehören bei Roald Dahl zum festen Programm. Da verwandeln Hexen Kinder in sprechende Mäuse, Pfirsiche beginnen zu fliegen, Mini-Menschen schuften in Willi Wonkas Schokoladenfabrik und Erwachsene werden einfach weggeschrumpft. Dabei wird mit viel Komik und einer sehr bilderreichen Sprache gearbeitet. Wer einmal eine Roald-Dahl-Geschichte gelesen hat, wird sie so schnell nicht vergessen.

 

"Mathilda" ist der Hit

Am erfolgreichsten in Dahls Heimat England ist Mathilda. Die Geschichte des superschlauen Mädchens, das in einer völlig verblödeten Familie aufwächst und mit Mut und Köpfchen ihre brutale Direktorin Frau Knüppelkuh vertreibt, ist sicher die späte Rache für Dahls eigene schlimme Schulzeit. Weitere bekannte Bücher sind: Hexen hexen, James und der Riesenpfirsich und Die Zwicks stehen Kopf oder Die Gremlins

In England: Nur "Harry Potter" ist erfolgreicher

Bis J. K. Rowling mit "Harry Potter" für Furore sorgte, galt Roald Dahl in Großbritannien als erfolgreichster Kinderbuchautor. Privat meinte es das Schicksal weniger gut mit ihm. Tochter Olivia starb noch im Kindesalter, Sohn Theo war nach einem schweren Unfall behindert. Auch die Ehe mit seiner ersten Frau Patricia ging in die Brüche. Roald Dahl selbst verstarb 1990 an Leukämie.

Nic 12.9.2012 / Foto: pd, DVD: Sony Pictures Home Entertainment

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