Platon (427/28-347v. Chr.)

Das Staunen veranlasste schon von Beginn an die Menschen zum Philosophieren und tut es jetzt noch.


Platon wurde 427 oder 428 vor Christus geboren und wurde 80 Jahre alt. Er war Sohn einer angesehen Adelsfamilie in Athen. Er war vermögend. Deswegen konnte er sich schon früh mit der Philosophie beschäftigen. Schließlich musste er nicht arbeiten gehen, wie zum Beispiel arme Menschen. Bereits ab seinem 20ten Lebensjahr war er ein Schüler des Sokrates. Platon ist der erste griechische Philosoph von dessen Leben und Denken wir zuverlässige Berichte haben. Denn Platons Werke sind erhalten geblieben.

Platon fragte sich: Von was spricht man eigentlich, wenn man über allgemeine Dinge redet? Allgemein ist das Gegenteil zu konkret. Ein Beispiel: Wenn ich sage, Dreiecke sind geometrische Figuren, spreche ich vom Dreieck im Allgemeinen. Sage ich jedoch: Das schwarze Dreieck vor mir ist eine geometrische Figur, meine ich ein ganz bestimmtes Dreieck. Also einen ganz bestimmten Gegenstand.

Logisch ist auch, dass das allgemeine Dreieck kein bestimmter Gegenstand sein kann, sonst ist es ja schon wieder ein konkretes Dreieck.

Platon meinte nun, dass sich das allgemeine Dreieck auch auf einen Gegenstand beziehen muss.

Er kommt zu folgender Lösung: Da das allgemeine Dreieck kein konkreter Gegenstand sein kann, muss es ein allgemeiner Gegenstand sein. Plato nennt den allgemeinen Gegenstand Idee. Die Idee des Dreiecks ist nicht zu sehen, sie ist nicht den räumlichen und zeitlichen Bedingungen unterworfen. Die Idee ist unabhängig von der materiellen Welt. Die Idee ist sozusagen unsichtbar.

Was ist nun so toll an Platons Lehre? Ganz einfach: Indem er ein Reich der Ideen einführte, teilte er die Wirklichkeit in zwei Bereiche auf. Zum einen in die sichtbare Welt der konkreten Dinge, zum anderen in eine unsichtbare Welt der Ideen (allgemeinen Gegenstände). Diese Sicht der Welt war bis dato verhältnismäßig neu. Mann spricht hier von der Zwei-Welten-Lehre. Sie wurde mit Plato zu einem machtvollen Welterklärungsmodell. Selbst ein Jahrtausend später, bis hinein in unsere Tage wirkt es. Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass auch das Christentum die Welt zweigeteilt sieht. Die Christen glauben, dass es nicht nur die Welt gibt, in der Du jetzt lebest. Sie glauben auch an ein Jenseits. Die Bibel sagt, dass alle Menschen die gestorben sind im Jenseits bei Gott weiterleben. Allerdings wissen die Christen nicht so genau, ob die Menschen dann noch einen Körper haben oder nicht. Viele glauben, die Menschen im Jenseits haben eine andere Art von Körper. Ihr seht die Zwei-Welten-Lehre ist immer noch sehr aktuell.

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