Kinderautorin Christine Nöstlinger wird 70

Christine Nöstlinger feiert am 13. Oktober ihren 70. Geburtstag. 1936 in Wien geboren, lebt sie auch heute noch dort. Ihr Vater war Uhrmacher und ihre Mutter Kindergärtnerin.

Christine Nöstlinger besuchte das Gymnasium und machte ihre Matura (so heißt das Abitur in Österreich). Zuerst wollte sie Malerin werden, aber dann studierte sie Gebrauchsgrafik. Einige Jahre arbeitete sie in diesem Beruf, bis sie den Journalisten Ernst Nöstlinger heiratete und zwei Töchter bekam.

Zum Schreiben kam Christine Nöstlinger, weil es ihr zu Hause mit den beiden Kindern langweilig war: sie begann einfach damit, ein Kinderbuch zu malen und zu schreiben. 1970 erschien ihr erstes Buch Die feuerrote Friederike. Seitdem ist ihre Produktivität ungebrochen: Jedes Jahr erschienen Bilder-, Kinder- und Jugendbücher aus ihrer Feder in diversen Verlagen.

Eine ganze Reihe ihrer Geschichten hat Christine Nöstlinger selbst illustriert, und bei einigen anderen Büchern stammen die Bilder von ihren Töchtern. 



Sicher habt ihr alle schon mal eine der witzigen und skurrilen Geschichten von Christine Nöstlinger gelesen. Zum Beispiel Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse oder Das Austauschkind. Wenn nicht, solltet ihr das unbedingt bei Gelegenheit nachholen.

In Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse bekommt Frau Bartolotti eines Tages unerwartet ein Kind. Auf ziemlich ungewöhnlichem Wege, nämlich per Postpaket. Konrad ist sieben Jahre alt und ein Musterkind, ordentlich, korrekt, höflich.

Er bringt Frau Bartolottis bisheriges Leben ganz schön durcheinander. Sie ist es nämlich gewohnt bis Mittag zu schlafen oder mit Lockenwicklern auf dem Kopf Preisausschreiben auszufüllen. Die beiden haben es nicht leicht miteinander.

Doch als Konrad als Fehllieferung von der Kinderfabrik zurück gefordert wird, merken sie wie gerne sie sich haben und kämpfen füreinander.

In Nöstlinger Austauschkind geht es ebenfalls um die Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Diesmal kommt ein englischer Austauschschüler zu Ewald und seinen Eltern zu Besuch.

Ewalds Eltern wollen immer nur das "Beste" für ihren Sohn. Der Gastschüler kann darüber nur den Kopf schütteln. Er will immer nur Fish und Chips, steckt sein ganzes Geld im Prater in Spielautomaten und verliebt sich schließlich auch noch unsterblich. Doch dann....aber das solltet ihr lieber selbst herausfinden.

Christine Nöstlinger hat viel Humor und kann besonders gut über sich selbst lachen. Das merkt man nicht nur in ihren Büchern sondern auch, wenn sie über sich selbst schreibt:

Auf die Idee, Kinderbücher zu schreiben, bin ich überhaupt nie gekommen. Ich wollte, weil mir zu Hause mit den zwei Kindern so langweilig war, ein Kinderbuch malen. Dazu habe ich aber eine Geschichte gebraucht. Die habe ich mir erfunden und aufgeschrieben. Und wie dann das Kinderbuch fertig war, hat den Leuten meine Geschichte besser gefallen als meine Bilder. Da habe ich mir gedacht: Na schön! Dann male ich halt nicht! Dann schreibe ich eben! Und das tue ich nun seit vielen Jahren schon.

Und hoffentlich noch ganz lange. Herzlichen Glückwunsch Christine Nöstlinger. Alles Gute zum 70. Geburtstag!

Text: -sw- 05.10.01, Foto: dtv.

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