Kants Leben
Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Er war das vierte von neun Kindern und sein Elternhaus war arm. Von 1732 bis 1740 besuchte Kant das Gymnasium. Damit er auf die Schule gehen konnte, wurde er von Freunden der Familie finanziell unterstützt. Seine Mutter starb, als er gerade 13 Jahre alt war. Er studierte an der Königsberger Universität und wie es damals üblich war mehrere Fächer: Mathematik, Naturwissenschaften, Theologie, Philosophie und klassische lateinische Literatur. Kant begeisterte sich für Newtons Physiklehre.
Als sein Vater starb, verließ Kant die Universität um sich als Hauslehrer in adeligen Familien seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei studierte er selbst aber immer weiter. 1747 veröffentlichte er seinen ersten Aufsatz mit dem Titel Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte.1755 machte Kant in Königsberg seinen Doktor, er promovierte, mit einer Arbeit über das Feuer. Im gleichen Jahr veröffentlichte er die allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels, darin skizzierte er in Anlehnung an Galileo und Newton, wie das Planetensystem und der gesamte Kosmos entstanden sind: nur durch Anziehung- und Abstoßungskräfte. Noch heute baut die moderne Astronomie auf diesen Ideen auf.
Wie es damals üblich war, schrieb Kant seine ersten Arbeiten in lateinischer Sprache das änderte sich aber. Er ging nach und nach zum Deutschen über. So hatte er großen Anteil daran, dass sich das Deutsche als Wissenschaftssprache immer mehr durchsetzte.
Im Jahr seiner Doktorarbeit (1755) habilitierte er auch mit einem Aufsatz das bedeutet, er erhielt die Erlaubnis nun auch an Universitäten zu unterrichten. Als Privatdozent begann er in ganz unterschiedlichen Fächern zu lehren: in Logik, Metaphysik, Mathematik, Moralphilosophie, Physik, Geografie (die er als Lehrfach an der Universität einführte), später auch in Anthropologie, Pädagogik oder Naturrecht.
Nach 14 Jahren als Privatdozent erhielt Kant 1770 die Professur für Logik und Metaphysik an der Universität in Königsberg. In dieser Zeit begann er mit einem seiner wichtigsten Werke Kritik der reinen Vernunft, das erst elf Jahre später 1781 erscheinen sollte. Dieses Werk machte den Denker weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.
Es folgten weitere Aufsätze wie die Kritik der praktischen Vernunft 1788 oder Kritik der Urteilskraft 1790. Den von Kant immer wieder verwendeten Begriff Kritik verstand der Denker im Sinne von Prüfung er wollte die Begriffe und ihre Bedeutungen und Auslegungen einer strengen Prüfung unterziehen.
Drei Jahre später veröffentlichte Kant Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Wegen seiner Ansichten zur Religion bekam er immer wieder Ärger mit der preußischen Regierung. Schließlich wurde ihm verboten, religiöse Themen überhaupt zu behandeln.
1789 begann in Frankreich die französische Revolution. Kant befürwortete den politischen Umsturz, der den französischen König das Leben kostete, dem Adel die Macht entzog und das Volk zunächst an die Regierung brachte.
Kant unterrichtete bis 1796 an der Universität. Während dieser Zeit veröffentlichte er immer wieder Aufsätze, die noch heute von Bedeutung sind, so etwa 1795 Zum ewigen Frieden, in dem er den Angriffskrieg anprangert und sich Gedanken darüber macht wie Staaten und ihre Politiker miteinander umzugehen haben. Er entwickelt die Idee eines Weltbürgers.
1801 zog sich Kant aus den akademischen Ämtern zurück. Er wurde schwer krank und litt an Gedächtnisschwund sowie Angstzuständen. Selbst seine nächsten Freunde erkannte er nicht mehr. Am 12.04.1804 starb Kant. Sein Leichnam wurde im Königsberger Dom im so genannten Professorengewölbe beigesetzt.
-ab-06.02.04 Text /
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