Hermann Hesse weltweit ein Begriff

Hermann Hesses Werk ist in nahezu jeden Winkel der Erde vorgedrungen. Es wurde in 55 Sprachen, unter anderem in fünfzehn indische Sprachen, übersetzt.

Hermann Hesses Leserschaft ist breit gefächert. Viele Literaturexperten und -liebhaber mögen an seinen Werken die inhaltliche und sprachliche Qualität seiner Dichtungen, Essays und Briefe. Bedrängten und Zukurzgekommenen erscheinen seine Werke sehr hilfreich.

Dabei ist es gleichgültig, unter welchem gesellschaftlichen System sie leben und zu welcher sozialen Schicht sie gehören.

Die einen finden in Hesses Dichtungen Ausdruck und Bestätigung eigenen Denkens, andere sehen in ihm einen Ratgeber und Seelsorger.

Idol für viele

Für manche wurde Hesse sogar zum Idol. Er war in: Musikgruppen, Clubs, Restaurants oder Gästezimmer tragen seinen Namen oder den einer Hauptfigur seiner Werke.

Viele aber entdeckten erst spät den literarischen Rang seiner Dichtungen, spürten, wie zeitlos sie sind, zeitlos trotz aktuellster Gegenwartsbezüge.

Im Ausland wurde man auf Hermann Hesse erst aufmerksam, als er den Nobel-Preis erhalten hatte. Eine Ausnahme ist Japan, wo Hesse bereits viele Jahre früher einer der beliebtesten europäischen Autoren war und dies bis heute geblieben ist.

Gedichte

Für Hermann Hesse spielten Gedichte von Anfang an eine große Rolle. Er, der in jungen Jahren bereits sagte, daß er Dichter werden wolle und sonst gar nichts, veröffentlichte seinen ersten Gedichtband Romantische Lieder bereits 1899.

Damals beteiligte er sich noch selbst mit 175 Mark an den Herstellungskosten. Ich möchte hier nur die einzelnen Gedichtbände erwähnen, mit einigen Anmerkungen des Dichters versehen und die erste und die dritte Fassung seines zuletzt geschriebenen Gedichts Knarren eines geknickten Astes darstellen.

Romantische Lieder

Seine Romantischen Lieder entstanden von Januar 1897 bis Frühjahr 1898 in Tübingen. Dort war der erst achtzehnjährige Hesse in einer Buchhandlung tätig.

Nur wenige Lieder der in 600 Exemplaren erschienen Auflage wurden in spätere Bände übernommen.

In einem Brief vom 2. 12. 1898 an seine Mutter heißt es: "Die Romantischen Lieder tragen schon im Titel ein ästhetisches und persönliches Bekenntnis. Ich nehme es als Abschluß einer Periode und glaube, daß auf mein ferneres Dichten von ihnen aus kein Schluß zulässig ist. "

Mehr als 30 Jahre später äußert er sich in einem Brief folgendermaßen: Wie wichtig schien mir im Herbst 1899 dieses kleine Büchlein, als ich das erste Exemplar meines ersten Buches in der Hand hielt! Ich bin dem treu geblieben, was ich damals begonnen habe, aber es war ein mühsamer Weg, und die Mühe hat sich nicht gelohnt. Aber dennoch: das Beste, was das Leben geben kann, nämlich liebe Freunde, das hat es mir gegeben, und ich bin dafür dankbar. "

Hermann Hesse ist noch heute der meistgelesene deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts. Seine Bücher sind bis heute in einer Auflage von mehr als 50 Millionen Exemplaren erschienen.

-sw-Stand:12.11.01

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