Herman Melville Autor von "Moby Dick"

In New York geboren, heuerte Melville als Seemann auf einem Walfangschiff an. Seine Erlrebnisse verarbeitete er später in seinem berühmtesten Roman "Moby Dick". Darin schildert er den hasserfüllten Kampf Käpt'n Ahabs gegen den Wal. Am Ende sterben beide. Dieser Roman zählt heute zu den Klassikern der Weltliteratur. Am 27.6. 1956 wurde die Verfilmung in den USA uraufgeführt.

Melville auf der Suche nach seiner "Berufung"

Melville wurde am 1.8.1819 in New York geboren. Er stammt aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, die nach und nach immer mehr verarmte. Nach dem Tod seines Vaters arbeitete Melville zeitweise in einer Bank, dann auch auf der Pelztierfarm seines Bruders, doch der ging bankrott. Schließlich versuchte er sich auch kurzzeitig als Lehrer.

Ab 1839 heuerte er als Matrose an, zunächst auf einem Postboot, das zwischen New York und Liverpool verkehrte, ab 1841 auf Walfangschiffen. Diese Fahrten führten ihn bis in die Südsee, nach Hawaii oder auch Tahiti. Nach einem Schiffbruch kehrte er 1844 auf einem Kriegsschiff in die USA zurück.

Melville als Autor

Er schrieb seine Erlebnisse auf. 1846 wurde die Erzählung Typee veröffentlicht. Sie machte Melville gleich bekannt. Er schildert darin seine Südseeerfahrungen aus dem Taipi Valley. Als auch die Erzählung Omoo ein Jahr später eine große Leserschar fand, beschloss er, es als freier Schriftsteller zu versuchen. Auch weiterhin verarbeitete er in seinen Geschichten Reiseerlebnisse und -erfahrungen. Er schrieb Reiseberichte, Erzählungen, Romane, Gedichte und Kurzgeschichten.

1851 erschien sein berühmtestes Buch, Moby Dick, in den USA doch keiner interessierte sich zunächst dafür. Mittlerweile zählt dieser dicke Wälzer zu den Klassikern der Weltliteratur.

Melville besuchte auf weiteren Reisen England, das Mittelmeer und Palästina. Seit 1863 lebte er in New York. Um seine Familie zu ernähren, arbeitete Melville von 1866 bis 1885 als Zollinspektor. Am 28.9.1891 starb er in New York.

Zu seinen Werken zählen : 1850 Weißjacke, 1851 sein berühmtester Roman Moby Dick, 1856 die Kriminalgeschichte Benito Cereno, ein Jahr später Ein sehr vertrauenswürdiger Herr und der Roman Bill Budd.

Moby Dick

Melville schildert in diesem Buch die Geschichte des weißen Wals und seines von Hass getriebenen Jägers Käptn Ahab. Diese Jagd ist zerstörerisch, sowohl für den Jäger als auch den Gejagten. Melville zeigt den einbeinigen Kapitän als einen Menschen, der das gefährliche Verlangen hat, nicht nur alles zu besiegen, sondern auch beherrschen zu müssen. Der Wal, der größte der Meere, wie er beschrieben wird, hatte ihm das Bein zertrümmert. Er wird für Ahab zum Inbegriff des Bösen und von Rache besessen schwört der Kapitän seine Mannschaft darauf ein, diesen Wal zu töten.

Diese Geschichte erzählt auch von der verzweifelten Suche nach Erkenntnis und dem Sinn des Lebens. Am Ende tötet der Hass auf den Wal, auf das Freie und Ungebundene, den Jäger selbst: Moby Dick zerstört das Walfangschiff, auf dem fast die gesamte Besatzung bis auf den Ich-Erzähler Ishmael zu Tode kommt.

Angereichert ist diese Erzählung mit vielen Details und Erlebnissen, die Melville auf seinen Reisen durch die Südsee und als Walfänger hatte, aber auch mit technischen Erklärungen aus dem Walfang und dem Schiffsbau, mit zoologischen, historischen und biblischen Anmerkungen.

Längst ein Klassiker, wurde der Roman 1956 von Regisseur John Huston mit Gregory Peck als Käpt'n Ahab zum ersten Mal verfilmt.

Buchausgaben von "Moby Dick":

Als gebundene Ausgabe:

Gondrom Verlag, 2002 (nacherzählt von Dirk Walbrecker).

Carl Hanser Verlag, 2001 (übersetzt von Matthias Jendis), die von allen Seiten sehr gelobt wird. Für Kinder: Cecilie Dressler Verlag, 2001 (übersetzt von Günther Sachse) und Arena Verlag, 1999 (übersetzt von Roland Vocke). Außerdem im Manesse Verlag, 1999 (Fritz Güttinger); Artemis & Winkler bei Patmos, 1996 (übersetzt von Richard Mummendey); Norbert Wehr Verlag

(übersetzt von Friedhelm Rathjen);

Als Taschenbuch-Ausgaben:

Goldmann btb, 2003 (übersetzt von Matthias Jendis); Insel Verlag, 2003 (übersetzt von Alice und Hans Seiffert); Ueberreuter, 2001(für Kinder bearbeitet von Maria Czedik-Eisenberg); Aufbau Verlag, 2001 (übersetzt von Alice und Hans Seiffert); Arena Verlag, 1999 (übersetzt von Roland Vocke); Diogenes Verlag (übersetzt von Thesi von Mutzenbächer)

-ab-29.07.04 Text

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